Am 7. und 9.11.2020 gab es im Alpenvorland zähen Hochnebel aber in
den Alpen war der Himmel klar
und so gab es eine Exkursion nach Bayrischzell. Im Gepäck war
lediglich ein 8 Zoll Reisedobson
der jedoch bei sehr dunklen Himmel seine Fähigkeiten voll
ausspielen konnte. In der ersten Nacht wurde nur visuell beobachtet.
Schon früh am Platz gelang noch ein Abschiedsblick auf die
Highlights
des Sommersternhimmels. Ein paar Standardobjekte wir Cirrus- Ring und
Nordamerikanebel sowie die Plejaden wurden eingestellt. Fotografiert
wurde mit 2 weitwinkligen Optiken.
Aus den Bildern entstand das folgende Video:
Der Mond ging schon um 22 Uhr auf, aber kurz
vorher gelang es noch
den Kometen C/2020 M3 (ATLAS) einzufangen. Er stand reizvoll in der
Region westlich des des Orionnebels. Mit 8 mag war der Komet nicht
sonderlich hell. Im Teleskop war ein runder Blop mit
aus der Mitte versetzter Aufhellung zu sehen. Die Aufhellung erschien
leicht 3-eckig. Ein Kern war nicht zu sehen.
Blickweise war mit Fieldsweeping ein sehr schwacher Schweif zu erahnen.
2 Tage später ging der Mond nach Mitternacht
unter und der Komet war mit größeren Horizontabstand zu
beobachten. Im Teleskop war erneut ein runder Blop mit
aus der Mitte versetzter 3-eckiger Aufhellung zu sehen. Auch diesmal
war der Kern nicht sichtbar.
Auch Fotos sind entstanden. Die verwendete EOS-M
ist leider im Rot kaum empfindlich und so
kommen Pferdekopf- und Orionnebel bei der Aufnahme mit einem 135mm Tele
nur schwach heraus.
Der Komet ist als kleiner grüner Fleck rechts von den
Gürtelsternen zu sehen.
Ein Foto mit einem 72mm f/6 ED-Apo bestätigt
den 3-eckigen Innenbereich des Kometen. Ein Schweif
ist bestenfalls zu erahnen. Visuell war er deutlicher zu sehen.
Mit NGC1788 und NGC2163 standen zwei für 8
Zoll ambitionierte Objekte auf der Zielliste. Trotzdem war
einiges an Struktur zu erkennen.
Eher ´typische´ 8-Zoll Objekte sind die offenen Sternhaufen in der Cassiopeia. Inspiriert von einem Bericht in der SuW standen der ´Hufeisen-Haufen´ NGC 663 und M103 schon länger auf der Zielliste. Bei NGC 663 war der bogenförmige ´Horse-Shoe´ leicht zu erkennen. Der Huf ist aber eher lang als breit was in der Natur so nicht zu finden ist.
M103 ist ein 3-eckiger Sternhaufen dessen Ecken mit 2 helleren und einem mittelhellen Stern begrenzt werden. Die schwächeren Haufenmitglieder sind ungleichmäßig verteilt und konzentrieren sich in Richtung des hellen Sterns an der Spitze. Ebenfalls eingestellt wurde NGC654. Der Haufen ist halb so groß und deutlich schwächer, bietet aber ebenfalls einen schönen Anblick.
Die Sternhaufen sind leicht zu fotografieren. Da nur Punkte abgebildet werden reicht eine kurze Belichtungszeit.
M103 nochmal im Detail. In der Mitte des Haufens steht ein Roter Riese.
Auch mit einem 135mm Tele sollte das Feld abgebildet werden, doch die Kamera zeigte versehentlich in eine andere Richtung. Die sternenreiche Milchstraße bietet einen schönen Anblick und oben ist schwach der Pacman-Nebel NGC281 zu sehen. Durch den IR-Sperrfilter wird HII ausgeblendet aber dafür sind seine Reflektionsanteile besser zu sehen.
Das folgende Video entstand mit einem 6,5mm
Fisheye.
Auf dem Video ist auch Mitbeobachter Uwe Glahn zu sehen. Durch seinen
27 Zoll Dobson wurde der doppelte Zentralstern in NGC246 beobachtet.
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Kein leichtes Objekt, aber Dank guten Seeings doch eindeutig sichtbar.
Mit einem 13 Zöller war die Auflösung zuvor visuell nicht
gelungen, aber er wurde 2006 schon mal fotografiert.
Nach NGC246 wurde noch der Mars eingestellt. Der
Planet zeigt bei nur noch 18" Durchmesser
extrem viele Details. Die vielleicht schönste Planetenbeobachtung
dieser Saison.