Zur Marsbedeckung stauten sich die Wolken am Nordrand der Alpen, doch
südlich des Nordkamm sah es auf verschiedenen Webcams nicht
schlecht aus.
Die Chance auf ein spätes Aufklaren war für
München nicht null
doch im oberen Inntal ab Innsbruck
zeigten viele Kameras einen wolkenfreien Himmel. Auch im Zillertal sah
es nicht schlecht aus, während
im mittleren Inntal noch niedrige Wolken den Blick versperrten.
Unsere Tour ging über den
wolkenverhangenen Achenpass am locker bewölkten Achensee
vorbei in das bewölkte Inntal.
Hinter dem Zillertaltunnel sah es gut aus und wir fuhren über
Hart auf einen besiedelten Osthang. Während die Höhe
des Eintritts mit 18 Grad noch unproblematisch war, hätte die
Mondhöhe beim Austritt
nur bei 10 Grad gelegen.
Die Idee war dem Austritt in der Schneise des nordwestlich liegenden
Inntals verfolgen zu können.
Im Gepäck war ein kleiner 72mm
Refraktor mit f/6.
Die Brennweite wurde mit einer Barlow verdoppelt
und für die Aufnahme eine ASI290-Astrowebcam verwendet.
Eine größere Optik
hätte in dieser Nacht nicht gelohnt. Das Seeing war extrem
schlecht.
Der Eintritt war gut zu verfolgen. Die Helligkeitsdifferenz zwischen
den Flächen von Vollmond und Mars war kleiner als erwartet und
am Bildschirm war das Marsscheibchen neben dem silbrig-weißen
Mondrand gut zu erkennen.
Die Aufzeichnung
erfolgte
automatisch. Daher konnte parallel
visuell mit einem 15x70 Fernglas beobachtet werden. Die
Annäherung des Planeten war damit wunderbar zu sehen.
Erstaunlicherweise war sogar die Bedeckung selbst bei 15-fach sichtbar.
Mars war als kleiner roter Buckel am Mondrand zu erkennen. Erst als er
schon zu 50% hinter der Mondscheibe verschwunden war, konnte er im
Fernglas nicht mehr aufgelöst werden.
Leider wanderte der Mond kurz vor den
Austritt in eine Wolkenbank.
Die Stunde zwischen Ein- und Austritt wurde genutzt um ein Mondmosaik zu erstellen. Mars war in dieser Nacht in Opposition.
Daher war der Mond bei seiner Bedeckung voll. Der Mars
und der Vollmond standen einige Grad nördlich der Ekliptik.
Daher ist am Südrand
des Mondes ein Terminator zu erkennen.
Erst 5 Minuten nach der Bedeckung gab es
wieder ein paar
Wolkenlücken.
Die Dämmerung
war nun deutlich spürbar und
während des Abbaus
war der Blick auf ein tolles Alpenpanorama zu genießen.
Nebenbei entstanden noch Stimmungsbilder mit einem Fisheye.
Bilder:
Man beachte den rechts neben dem Mond
wieder
gut sichtbaren Mars!