Planetarischer Nebel NGC7662 (Blue Snowball)
NGC7662, Durchmesser ca. 30'', Helligkeit 8,3 mag
NGC7662 ist im englischsprachigen Raum auch als 'Blue Snowball' bekannt.
Diesen Namen trägt er nicht zu unrecht. Auf dem Rot-Auszug der für das
obige L-R-GB verwendet wurde, ist nur eine schwache, matschige Ellipse zu
erkennen, während der grünblaue Mischkanal hell und strukturreich ist.
Im Teleskop ist allerdings nur bei max. Austrittspupille die blaue Farbe zu
erkennen. Bei höheren Vergrößerungen scheint er selbst in einem 20-
Zöller eher grünlich. Dafür sind mit einer großen Optik
viele der auf dem Foto wiedergegeben Strukturen zu sehen. Im 24-er von S.Kafalis
war schon bei mäßigen Seeing eine Öffnung im inneren
Ring zu erkennen. Der Zentralstern ist sichtbar, Details in der
äußeren Schale waren allerdings nicht auszumachen.
Es ist interessant die Aufnahme mit einem Foto vom Hubble Weltraumteleskop zu vergleichen.
Zahlreiche Strukturen im inneren Ring und äußerer Halo lassen sich wiederfinden.
Dabei sollte man bedenken das der PN mit 30'' nur eine halb so große Fläche wie
der Planet Jupiter besitzt!
Oberhalb der Struktur 'd' befindet sich auf der HST-Aufnahme ein schwaches,
abgelöstes Nebelfilament,
das nach einer Kontrastanhebung auch auf dem Mintron-Foto wiedergefunden
werden konnte.
Am 29.8.2011 das Seeing extrem gut. bei einer beobachtung mit dem 13 Zoll Dobson so auswurde der Blue Snowball eingestellt.
Bei 500-fach sah man einen elliptischen inneren Ring umgeben von einem leicht rautenförmigen Halo mit
3 hellen Spitzen. Die vierte ecke war signifikant dunkler. In der Mitte des Rings gab es eine Aufhellung, vermutlich war es der Zentralstern.
In der Nacht vom 31.10 auf den 1.11.2011 herrschten im Voralpengebiet beste Bedingungen. Auf 1400m war der Himmel dank Bodennebel im Vorland sehr dunkel.
Auf der Beobachtungsliste stand als erstes der Blue Snowball NGC 7662. Frank Richardsen berichtete von einer erfolgreichen Sichtung eines Halos mit einem 14 Zöller.
Tatsächlich war das Halo auch im 13 Zoll Dobson bei max. AP leicht zusehen. Es ist sogar ohne Filter indirekt sofort zu erkennen.
Die Identifizierung ist sicher, denn bei gleichhellen Vergleichsternen war kein Halo zu sehen. Mit OIII wird Anblick etwas leichter.
Beim direkten Blick auf den PN wird er unsichtbar. Der normale Nebel soll 30 Bogensekunden Durchmesser besitzen,
Den Durchmesser des Halos würde ich auf 90 Bogensekunden schätzen. Es ist in allen Richtungen also noch mal so groß wie der PN.
Die Form ist rundlich, leicht oval. Die Helligkeit ist nicht symmetrisch. Es ist auf einer Längsseite etwas schwächer
NGC7662 mit 32 Zoll
Am 5.9.2004 konnte NGC7662
mit dem neuen 80 cm Spiegel der VSW München
abgelichtet werden.
Es wurden 17% von 4189 Mintronbildern
a 0,64 sec gemittelt.
Es handelt sich um ein LRGB. Der Farbauszug
ist mit einer Canon D60 entstanden.
Zum Vergleich wurde das Bild
als Animation mit einem
Foto des HST kombiniert.
Weitere Infos zu Planetarischen Nebeln und analoge Aufnahmen
Hauptseite
zurück zur Photogallerie
Weitere Mintron-Aufnahmen