Jupiter 2012 / 2013 Teil I
Nach der Konjunktion tauchte Jupiter im Juni wieder am Morgenhimmel auf.
Ein erstes Foto entstand am 24.6.2012. Wegen der Horizontnähe war das Seeing sehr schlecht.
Dabei bot der
Planet einen unerwarteten Anblick. Das NEB war zu einem orangen Streifen
verblasst. Das SEB und das NTB erschienen dagegen sehr kontrastreich.
In den folgenden Wochen gelang es eine erste Karte in Infrarot zu
erstellen. Das NEB ist intensiv rot. Die Farbe des NEB ist z.zt.
stärker als beim GRF!! Das GRF hat aktuell auf der Nordseite keinen
dunklen Rand, sondern eine weiße Begrenzung.
Am 1.8.2012 sind Jupiterbilder im Visuellen und im Methanband
entstanden.
Der Vergleich mit dem Methanbild ist aufschlussreich
und erlaubt Rückschlüsse auf die Vorgänge die zum Verschwinden des NEB
geführt haben. Je dunkler eine Struktur im Methanbild ist desto mehr
Methan ist vorhanden. Die hellen Zonen enthalten kaum Methan da hier
Material aus der Tiefe aufsteigt das den Methandunst zu Seite schiebt.
Auf den zufällig vor Jupiter stehenden Monden Io und Europa gibt es gar
kein Methan. Deswegen sind sie als helles Spots zu sehen.
Im Methan ist das NEB unverändert gut zu erkennen.
Ein Vergleichsbild mit einem Methanfoto aus dem Vorjahr ist unten
eingefügt. Relativ zum SEB scheint das NEB sogar eher dunkler geworden
zu sein. Die Zone zwischen dem NEB und NTB ist dagegen etwas heller.
Das NEB ist also nicht real verschwunden sondern
wird durch Eisnebel verdeckt. Ein Effekt der
vom häufigeren Verschwinden des SEB gut bekannt ist.
Die Anfang 2012 im Methan sichtbare
reale Verschmälerung des NEB im
scheint sich nicht fortgesetzt zu haben.
Als Ursache für die Rotfärbung des NEB
wäre verstärkt aus der Tiefe gefördertes Material
plausibel. Die nördlich und südlich des
NEB liegenden Zonen sind jedoch nicht so
hell wie der GRF. Möglicherweise ist der Eisnebel so dünn, das Teile des
braunen NEB durchscheinen und eine rötliche Mischfarbe bilden.