NGC3690

NGC3690+IC694, Galaxienpaar, Durchmesser jeweils ca. 1.3', Helligkeit 12.8 mag

Am 2.2.2011 wurde nochmal eine Zeichnung angefertigt. Anders als im Observing-Handbook von Luginbuhl/Skiff beschrieben, erschien das Objekt im 13 Zöller in dieser Nacht eher strukturarm. Zu sehen waren 2 diffuse Scheibchen mit Kern davon einer eher stellar und der andere eher diffus. Die Galaxien waren klar zu trennen. Zwischen ihnen gibt es einen dunken Bereich.
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Die strukturreiche Galaxie wurde nochmal mit dem 80cm Spiegel der VSW München abgelichtet. Die zenitnahe Lage reduziert die extreme Lichtverschmutzung. Die Supernova 2010O ist 2 Monate nach der letzten Aufnahme immer noch zu erkennen.
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NGC3690+IC694 ist ein interessante Galaxienpärchen fast genau in der Mitte des Kastens vom großen Wagen. Das Observing Handbook von Skiff&Luginbuhl beschreibt einiges an Details. Im Januar 2010 gab es dort die Supernova 2010 O weshalb die beiden Galaxien auf die Zielliste kamen. Zum Beobachtungszeitpunt am 15.2. war die Supernova allerdings schon auf 16,7mag gefallen und war nur noch fotografisch nachzuweisen.

Visuell sah man mit 13Zoll 2 schwache, leicht elongierte Nebelchen die von einem dunkeln Bereich getrennt werden. Der Kern von IC694 wirkte etwas diffuster, der Kern von NGC3690 war absolut stellar. Die SN hätte deshalb leicht irrtümlich als gesichtet gewertet werden können.

Es dürfte sich lohnen die Galaxie nochmal genauer zu untersuchen. Wegen eines starken Starburst entstehen z.Zt. viele Supernovae. Zum Zeitpunkt des Fotos gab es zeitgleich auch noch SN2010P die jedoch nur im IR nachgewiesen werden konnte.

Im Umfeld des Galaxienpärchens gibt es viele weitere schwache Hintergrundgalaxien die auf dem folgenden Bild herausgearbeitet wurden.
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Beim Scharfstellen flog ein ungewöhnlich langsamer Satellit durchs Gesichtsfeld. Es wurde eine Geschwindigkeit von 7 Bogensekunden pro Zeitsekunde gemessen. Das ist etwa halb so schnell wie bei einem geostationären Satelliten der 15 Bogensekunden pro Zeitsekunde erreichen kann. Das Objekt könnte also deutlich weiter entfernt gewesen sein und das bei einer Deklination von +58Grad
Einen perspektivischen Effekt durch die Horizontnähe konnte man ausschließen, denn zum Aufnahmezeitpunkt war das Zielgebiet nur 10 Grad vom Zenit entfernt. Immerhin stimmt die Bewegungsrichtung. Der Satellit lief fast genau Richtung Nordost
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Zuerst wurde eine Oberstufe auf einem GTO überlegt, aber das geht nur mit hoher Geschwindigkeit bei hoher Deklination und geringer Geschwindigkeit bei niedriger Deklination. Es müßte sehr seltsame Perihelstörungen geben um das Objekt auf so eine ungewöhliche Bahn zu bringen. Einen Spionagesatelliten konnte man gut ausschließen. Die sind fast immer erdnah und daher viel zu schnell.

Nach einer Umfrage auf den Astro-e-mail-Listen handelt es sich wahrscheinlich um einen russischen Kommunikationssatelliten vom Typ Molnija. Diese haben eine sehr exzentrische Bahn, damit sie in nördlichen Breiten möglichst lange über dem Horizont zu sehen sind, in Breiten also, wo geostationäre Satelliten sehr tief stehen. Im Apogäum reichen sie an die geostationären Bahnen heran, sind dort aber erheblich langsamer als die geostationären Satelliten: de.wikipedia.org/wiki/Molnija_%28Satellit%29





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