Tau Herkuliden in Texas 2022


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Die Sony7s war mit einem 50mm f/1.4 Objektiv bestückt. Im Videomodus bei 320.000 ASA wurden viele schwache Meteore aufgezeichnet. Es gab aber auch ein paar hellere Exemplare. Einige Meteor zeigten einen Persistent Train, doch dies waren keineswegs das hellste Exemplar! Auch bei den Bildern mit der EOS-M waren bei 2 Meteoren schwache Persistent Trains zu sehen, während andere, ähnlich helle Meteore keine Spuren zeigten. Die Meteore müssen eine Inhomogenität besitzen die unabhängig von Ihrer Leuchtkraft bzw. Masse ist. Diese Inhomogenität kann chemischer oder physikalischer Natur sein.





Plausibler ist ein Unterschied bei der physikalischen Natur z.b. durch die Luftmenge oder die Form des Meteoriten. Da der Radiant im Zenit stand und der Eintrittswinkel über die Beobachtungszeit fast konstant blieb, ist der Einfluss einer wechselnden Luftmenge unwahrscheinlich. Die Form und Orientierung des Meteoriten ist der Favorit. Generell interessant ist die Erkenntnis das Meteore mit nur 16 km/s überhaupt Persistent-Trains erzeugen können. Die Tau-Herkuliden sind der langsamste bekannte Meteorstrom und die Leoniden sind der Schnellste. Bei den Leoniden sind Persistent-Trains lange bekannt. Es liegt also nun der Beweis vor, dass unabhängig von der Geschwindigkeit jeder Meteorstrom Persistent-Trains erzeugen kann. Die Existenz von Persistent-Trains ist keine alleinige Funktion von Masse und Geschwindigkeit!

Die Aufnahmen mit der Sony wurden systematisch abgesucht um über die Zeit eine Statistik zu erstellen. Dafür wurde aus 250 Bildern zu 1/25 je ein Summenbild zu 10 Sekunden erstellt. Insgesamt wurden zwischen 3:47 UT und 7:02 UT 273 Meteore aufgezeichnet! Mit 84 pro Stunde liegt der Wert über den visuellen Zählraten so das eine gute Statistik möglich ist.

Die Kurve mit 20-Minutenintervallen zeigt starke Schwankungen, die aber durchaus real sein könnten.


Ein gleitendes Mittel mit 1:2:1 nähert die Kurve der visuellen Beobachtung an.

Das Maximum stimmt mit der visuellen Zählung exakt überein und dürfte bei 4:45 gelegen haben was perfekt zur Prognose passt.


Wenn man zwischen hellen Meteoren und schwachen Meteoren unterscheidet kommt das Maximum noch klarer raus. Als hell wurde bei der Zählung eine Meteor gewertet das auf dem Bild einen Pixelwert von 255 erreicht, - also ausgebrannt ist.


Bei der Zählung störten die Starlink-Satelliten sehr. Hier eine Montage aller Summenbilder über die Nacht.


Selbst wenn man nur die Bilder addiert bei denen ein Meteor zu sehen ist, stören die Starlinks immer noch sehr.


Für ein gutes Summenbild müssen die Satelliten aufwändig rausgerechnet werden.




Aus dem Summenbild ließ sich der Radiant ermitteln.



Interessanterweise scheint es mehrere Radianten zu geben.  Nur ein Radiant ist wirklich signifikant.



Ein Teil der Veränderung des Radianten lässt sich durch die rasche Wanderung am Himmel erklären. Immerhin gab es ja auch einen großen Sprung zum Vortag und die Beobachtungsnacht dauerte immerhin 4 Stunden.

Die zeitliche Drift wurde in den folgenden beiden Animationen dokumentiert:


Doch gegen 6 Uhr UT gab es einen seltsamen Sprung im Radianten der klar aus der Reihe fällt.



Eine Erkenntnis ist also das die Radiantenbewegung in dieser Nacht nicht linear gewesen ist und gegen 6 Uhr UT irgendwas ´Besonderes´ passierte.
 

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