Nach der Beobachtung wurde einen Tag pausiert und dann ging es nach San
Antonio.
Auf dem Weg wurde ´Texas Gratest Cave´besichtigt.
Da in den USA alles etwas größer ist und in Texas
alles
etwas größer ist als in den restlichen USA konnte
man auf die Höhle gespannt sein.
Der Eintritt
war mit 30$ nicht billig aber sein Geld
wert.
Die Höhle ist eine Nummer gigantischer als die Höhlen
im heimischen
Sauerland. Besonders die am Ende der Discovery-Tour zu sehende
große
Halle hat das Format einer Kathedrale.
Das Höhlenwasser ist trinkbar - schmeckt aber etwas fade.
San Antonio ist die älteste Stadt in Texas. Das Gebiet wurde
1691 erstmals von einer spanischen Vorhut erkundet. Der Name geht
zurück auf den Heiligen Antonius von Padua, an dessen
Gedenktag die Missionare in der Gegend haltgemacht hatten. 1718 bauten
die Franziskaner die Missionsstation San António de Valero,
jenes Gebäude, das heute gemeinhin als das Alamo bekannt ist.
Bei einem Militärstützpunkt zum Schutz der Missionare
wurde 1735 der Ausgangspunkt der heutigen Stadt gegründet.
Die Stadt
war zunächst Teil des spanischen Kolonialreiches und
gehörte dann ab 1821 zum unabhängig gewordenen
Mexiko. San Antonio wurde am 9. Dezember 1835 von Truppen des
mexikanische Regimes unter Antonio López de Santa Anna
erobert.
Zu den Sehenswürdigkeiten gehört der Tower of the
Americas, ein 228,6 Meter hoher Turm sowie der River Walk. Der River
Walk ist eine durch das Stadtzentrum führende Flusspromenade
entlang des San Antonio River. Er ist gute fünf Kilometer lang
und wird von Ausflugsbooten befahren.
Im Turm gibt es eine Ausstellung zur kurzen aber wechselhaften
Geschichte von Texas.
Vom Turm aus ist ein Panorama der Stadt
entstanden.
Die
Hauptsehenswürdigkeit ist natürlich das Alamo.
Bekannt wurde es durch die Schlacht von Alamo im Texanischen
Unabhängigkeitskrieg von 1835/1836. Als der mexikanische
General und Präsident Santa Anna mit 7.000 Mann den Rio Grande
überschritt, um den Aufstand niederzuschlagen, wurde Sam
Houstons vorläufiger Rückzug von den etwa 200
Verteidigern im Alamo vom 23. Februar bis zum 6. März 1836
gedeckt.
Die Anführer im Alamo waren der 26-jährige
Oberstleutnant William Travis, der knapp 40-jährige Abenteurer
James (Jim) Bowie und der 49-jährige Kriegsheld und Politiker
Davy Crockett. Nach 13 Tagen verlustreicher Belagerung wurde
„The Alamo“ gestürmt, alle
männlichen Verteidiger wurden getötet, Frauen und
Kinder größtenteils verschont. General Santa Anna
befahl die Hinrichtung aller männlichen Überlebenden.
Mit dem
Schlachtruf „Remember the Alamo!“ gewannen die
Texaner unter Sam Houston drei Wochen später die
kriegsentscheidende Schlacht von San Jacinto und
Texas erklärte seine Unabhängigkeit von Mexiko.
Das Alamo
gehört heute als Teil der San Antonio Missions zum Welterbe in
den Vereinigten Staaten von Amerika.
Schautafeln erklären die Entwicklung des Gebäudes.
Original sind heute noch die Mauern der Kirche und ein ´Lange
Baracke´ genanntes
Kasernengebäude.
Orte an
denen Geschichte geschrieben wurde, müssen nicht immer
monumental sein. Erst die Beschäftigung mit dem Detail macht
die Sache interessant.
Alamo ist das spanische Wort für Pappel. Die Missionare
pflanzten die schnell wachsenden Bäume um Bau und Brennholz zu
erhalten. Nach der Alamo-Schlacht wurden alle Pappeln gefällt
um das Holz für die Verbrennung der Leichen zu verwenden. Im
Garten hat man zur Erinnerung aber wieder 2 Pappeln angepflanzt. Die
Texas-Pappel sieht anders aus als unsere deutschen Pappeln und hat eine
buschige Krone.
Die Kirche wurde in der Zeit der Mission nie fertig. Nach dem Ende des
Krieges wurde eine flache Holzdecke als Zwischengeschoss eingezogen als
die Kirche als Magazin genutzt wurde. Die Auflagen für
die Balken sind noch an den Pfeilern zu erkennen.
Die Kanonen
waren für eine Holzdecke zu schwer. Daher wurde im Chor ein
Erdhügel aufgeschüttet auf dem sie positioniert
wurden.
Nach dem Krieg wurde der Sandhaufen entfernt und es wurde nach fast 100
Jahren Bauzeit endlich das Gewölbe eingezogen.
Original aus der Zeit der Schlacht sind in der Kirche noch die 3
Seitenräume die zeitweise als Sakristei gedient haben.
Während der Belagerung waren hier die Frauen und Kinder
untergebracht. Während alle Männer getötet
wurden
haben in diesem Raum die meisten der Frauen und Kinder
überlebt.
Im Garten wurde von historisch eingekleideten Personen die Funktionen
der Kanonen und Musketen erklärt. Die Kanonenkugeln der
Mexikaner haben etwa das Kaliber wie Kanonenkugeln aus dem 30
jährigen Krieg. Sie waren eigentlich nicht mauern-brechend
konnten aber schon Schrapnells verschießen.
Der britische Offizier Henry Shrapnel (1761–1842) gilt als
der Erfinder dieser Munition. Um 1835 war die Technik bereits in Mexiko
etabliert. Die Granate
wurde ungezündet im Lauf versenkt, was dazu führte
dass etwa 20% der Geschosse nicht explodierten.
Das Alamo
ist grundsätzlich ohne Eintrittskarte zugänglich.
Eine kleine Sonderausstellung
darf aber nur mit Karte oder Audioguide betreten werden. Den Audioguide
gab es auch in deutsch. In der Ausstellung bekamen die
Zusammenhänge des Texanischen Unabhängigkeitskriegs
eine andere Perspektive. Es war nur ein Teilkonflikt innerhalb des
mexikanischen Bürgerkriegs. Der eigentliche Kern war eine
Auflehnung der mexikanischen Provinzen
gegen eine Stärkung der Zentralgewalt. Texas war nur eine von
mehreren aufständischen Provinzen. Es war aber die einzige
Provinz die ihren Krieg gewinnen konnte.
Der neue
texanische Staat hatte nur einige zehntausend Einwohner die weit
gestreut im Land lebten. Es gab daher keine nennenswerten
Steuereinnahmen für
eine funktionierende Verwaltung. Der Anschluss an die USA erfolgte, um
einen Staatsbankrott abzuwenden.
In der Ausstellung waren einige Devotionalen zu den Helden des Alamo zu
sehen.
So eine Flinte von Davy Crocket, ein ´echtes´
Bowie-Messer
von Jim Bowie sowie ein Buch und einen Ring vom Kommandanten Bill
Travis.
Der Ring hat
eine längere Geschichte. Als Travis die Schlacht verloren gab
schenkte er ihn einem
15 jährigen Mädchen was überlebte und ihn
als Familienerbstück weitergab.
Ein Kuriosum ist der Rasierpinselbecher von Sam Houston.
San Antonio ist eine touristisch geprägte Millionenstadt. Für
Besucher die bereits das Alamo gesehen haben, gibt es noch einige
andere Attraktionen. So ein Aquarium und ein Feuerwehrmuseum.