Tau Herkuliden in Texas 2022


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Nach der Beobachtung wurde einen Tag pausiert und dann ging es nach San Antonio. Auf dem Weg wurde ´Texas Gratest Cave´besichtigt. Da in den USA alles etwas größer ist und in Texas alles etwas größer ist als in den restlichen USA konnte man auf die Höhle gespannt sein.


Der Eintritt war mit 30$ nicht billig aber sein Geld wert. Die Höhle ist eine Nummer gigantischer als die Höhlen im heimischen Sauerland. Besonders die am Ende der Discovery-Tour zu sehende große Halle hat das Format einer Kathedrale.


Das Höhlenwasser ist trinkbar - schmeckt aber etwas fade.

San Antonio ist die älteste Stadt in Texas. Das Gebiet wurde 1691 erstmals von einer spanischen Vorhut erkundet. Der Name geht zurück auf den Heiligen Antonius von Padua, an dessen Gedenktag die Missionare in der Gegend haltgemacht hatten. 1718 bauten die Franziskaner die Missionsstation San António de Valero, jenes Gebäude, das heute gemeinhin als das Alamo bekannt ist. Bei einem Militärstützpunkt zum Schutz der Missionare wurde 1735 der Ausgangspunkt der heutigen Stadt gegründet.


Die Stadt war zunächst Teil des spanischen Kolonialreiches und gehörte dann ab 1821 zum unabhängig gewordenen Mexiko. San Antonio wurde am 9. Dezember 1835 von Truppen des mexikanische Regimes unter Antonio López de Santa Anna erobert.


Zu den Sehenswürdigkeiten gehört der Tower of the Americas, ein 228,6 Meter hoher Turm sowie der River Walk. Der River Walk ist eine durch das Stadtzentrum führende Flusspromenade entlang des San Antonio River. Er ist gute fünf Kilometer lang und wird von Ausflugsbooten befahren.




Im Turm gibt es eine Ausstellung zur kurzen aber wechselhaften Geschichte von Texas.



Vom Turm aus ist ein Panorama der Stadt entstanden.

Die Hauptsehenswürdigkeit ist natürlich das Alamo. Bekannt wurde es durch die Schlacht von Alamo im Texanischen Unabhängigkeitskrieg von 1835/1836. Als der mexikanische General und Präsident Santa Anna mit 7.000 Mann den Rio Grande überschritt, um den Aufstand niederzuschlagen, wurde Sam Houstons vorläufiger Rückzug von den etwa 200 Verteidigern im Alamo vom 23. Februar bis zum 6. März 1836 gedeckt.

Die Anführer im Alamo waren der 26-jährige Oberstleutnant William Travis, der knapp 40-jährige Abenteurer James (Jim) Bowie und der 49-jährige Kriegsheld und Politiker Davy Crockett. Nach 13 Tagen verlustreicher Belagerung wurde „The Alamo“ gestürmt, alle männlichen Verteidiger wurden getötet, Frauen und Kinder größtenteils verschont. General Santa Anna befahl die Hinrichtung aller männlichen Überlebenden.


Mit dem Schlachtruf „Remember the Alamo!“ gewannen die Texaner unter Sam Houston drei Wochen später die kriegsentscheidende Schlacht von San Jacinto und Texas erklärte seine Unabhängigkeit von Mexiko.


Das Alamo gehört heute als Teil der San Antonio Missions zum Welterbe in den Vereinigten Staaten von Amerika.

Schautafeln erklären die Entwicklung des Gebäudes.


Original sind heute noch die Mauern der Kirche und ein ´Lange Baracke´ genanntes Kasernengebäude.


Orte an denen Geschichte geschrieben wurde, müssen nicht immer monumental sein. Erst die Beschäftigung mit dem Detail macht die Sache interessant.

Alamo ist das spanische Wort für Pappel. Die Missionare pflanzten die schnell wachsenden Bäume um Bau und Brennholz zu erhalten. Nach der Alamo-Schlacht wurden alle Pappeln gefällt um das Holz für die Verbrennung der Leichen zu verwenden. Im Garten hat man zur Erinnerung aber wieder 2 Pappeln angepflanzt. Die Texas-Pappel sieht anders aus als unsere deutschen Pappeln und hat eine buschige Krone.

Die Kirche wurde in der Zeit der Mission nie fertig. Nach dem Ende des Krieges wurde eine flache Holzdecke als Zwischengeschoss eingezogen als die Kirche als Magazin genutzt wurde. Die Auflagen für die Balken sind noch an den Pfeilern zu erkennen.


Die Kanonen waren für eine Holzdecke zu schwer. Daher wurde im Chor ein Erdhügel aufgeschüttet auf dem sie positioniert wurden. Nach dem Krieg wurde der Sandhaufen entfernt und es wurde nach fast 100 Jahren Bauzeit endlich das Gewölbe eingezogen.

Original aus der Zeit der Schlacht sind in der Kirche noch die 3 Seitenräume die zeitweise als Sakristei gedient haben. Während der Belagerung waren hier die Frauen und Kinder untergebracht. Während alle Männer getötet wurden haben in diesem Raum die meisten der Frauen und Kinder überlebt.



Im Garten wurde von historisch eingekleideten Personen die Funktionen der Kanonen und Musketen erklärt. Die Kanonenkugeln der Mexikaner haben etwa das Kaliber wie Kanonenkugeln aus dem 30 jährigen Krieg. Sie waren eigentlich nicht mauern-brechend konnten aber schon Schrapnells verschießen. Der britische Offizier Henry Shrapnel (1761–1842) gilt als der Erfinder dieser Munition. Um 1835 war die Technik bereits in Mexiko etabliert. Die Granate wurde ungezündet im Lauf versenkt, was dazu führte dass etwa 20% der Geschosse nicht explodierten.


Das Alamo ist grundsätzlich ohne Eintrittskarte zugänglich. Eine kleine Sonderausstellung darf aber nur mit Karte oder Audioguide betreten werden. Den Audioguide gab es auch in deutsch. In der Ausstellung bekamen die Zusammenhänge des Texanischen Unabhängigkeitskriegs eine andere Perspektive. Es war nur ein Teilkonflikt innerhalb des mexikanischen Bürgerkriegs. Der eigentliche Kern war eine Auflehnung der mexikanischen Provinzen gegen eine Stärkung der Zentralgewalt. Texas war nur eine von mehreren aufständischen Provinzen. Es war aber die einzige Provinz die ihren Krieg gewinnen konnte.


Der neue texanische Staat hatte nur einige zehntausend Einwohner die weit gestreut im Land lebten. Es gab daher keine nennenswerten Steuereinnahmen für eine funktionierende Verwaltung. Der Anschluss an die USA erfolgte, um einen Staatsbankrott abzuwenden.

In der Ausstellung waren einige Devotionalen zu den Helden des Alamo zu sehen. So eine Flinte von Davy Crocket, ein ´echtes´ Bowie-Messer von Jim Bowie sowie ein Buch und einen Ring vom Kommandanten Bill Travis.


Der Ring hat eine längere Geschichte. Als Travis die Schlacht verloren gab schenkte er ihn einem 15 jährigen Mädchen was überlebte und ihn als Familienerbstück weitergab.


Ein Kuriosum ist der Rasierpinselbecher von Sam Houston.


San Antonio ist eine touristisch geprägte Millionenstadt. Für Besucher die bereits das Alamo gesehen haben, gibt es noch einige andere Attraktionen. So ein Aquarium und ein Feuerwehrmuseum.



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