Andalusien
2023 - Höhle von Nerja und Cueva del Tesoro
Zwischen Almeria und Malaga gibt es an der Küste
einige Höhlen zu besichtigen
(https://www.andalusien360.de/urlaub-reisen/sehenswuerdigkeiten/hoehlen).
Die vielleicht beeindruckendste Tropfstein-Höhle Europas ist die
Höhle von Nerja.
Sie wurde 1959 zufällig entdeckt. Nach einer Erkundungstour wurden
Fotos in der Zeitung veröffentlicht. Dadurch erlangte die
Nerja-Höhle internationale Bekanntheit.
In den Höhlen erfährt man mehr
über ihre Geschichte und Nutzung als eine neolithische
Grabstätte.
Die Höhlen sind in drei Bereiche oder Galerien unterteilt: die
unteren, oberen und neuen Galerien. Lediglich die unteren Galerien sind
für die Öffentlichkeit zugänglich. Die oberen und neuen
Galerien sind für die Öffentlichkeit geschlossen und nur
für Forscher zugänglich. Grund dafür sind die wertvollen
Beispiele der Höhlenkunst und die sehr empfindlichen und
kunstvollen geologischen Formationen. Die ältesten Malereien sind
20.000 Jahre alt.
Bis vor etwa 4000 Jahren wurden die Höhlen vom Menschen genutzt.
Danach
wurde der Eingang verschüttet.
Besichtigen kann man den
- Saal der Geister: Namensgebend ist eine Reihe von Stalaktiten und
Stalagmiten, die unheimlich erscheinende Schatten gegen die
Höhlenwände werfen.
- Krippen-Saal: Ein gewundener Korridor führt vom Saal der Geister
zum Krippen-Saal. Dieser verdankt seinen Namen den
Höhlenformationen, die an die Weihnachtskrippe erinnern. Im Saal
gibt es eine Ausstellung mit Reproduktionen von Wandmalereien und
archäologischen Funden, beispielsweise zu Bestattungsriten. Teil
dieser Ausstellung war bis 2007 der Schädel des 8000-jährigen
Skeletts von „Pepita“, der im Saal gefunden wurde.
- Saal des Wasserfalls: Dieser Saal beherbergt eine Sammlung von
Speläothemen (Höhlenformationen), die einem trockenen
Wasserfall aus Stein ähneln.
- Saal der Doline: Hier befinden sich bedeutende archäologische
Überreste, die derzeit erforscht werden.
- Saal des Kataklysmus: Es handelt sich um eine chaotische Höhle
voller Trümmer und Geröll von gefallenen Stalaktiten, die bei
einem gewaltigen Erdbeben vor 80.000 Jahren herabfielen und
zerstört wurden.
Auf den gefallenen Stalaktiten haben sich neuere, kleine Tropfsteine
gebildet.
Im Zentrum dieses größten
Saals steht die größte Tropfsteinsäule der Welt. Sie
hat einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde und ist fast 40m hoch.
Am Rand des Saals läuft ein Umgang
mit mehreren Treppen um die Säule, so das man den riesigen
Stalagnaten aus verschiedenen Perspektiven sehen kann.
Irgendwie erinnern die Tropfsteine an nasridische Hohlkehlen. Ob sich
die Baumeister hier eine Inspiration geholt haben?
In der Höhle wurde mehr Zeit
verbracht als zunächst geplant.
In der Nähe von Malaga befindet sich die Höhle del Tesoro. Die
Sage von einem versteckten Schatz gab der Höhle ihren Namen.
Die Höhle wurde nicht durch
Süßwasser geformt, sondern durch Wellenschlag.
Es handelt sich nicht um eine Tropfsteinhöhle sondern um eine
trocken-gefallene Unterwasserhöhle.
El Tesoro ist eine von weltweit drei Höhlen dieser Art und die
einzige in Europa. Die beiden anderen liegen in Asien und
Zentralamerika.
Die ungewohnt weichen Formen der Höhlenwände erinnern an
Gemälde von Salvador Dalí.
Die Höhle ist seit der Antike bekannt. Nach der
Ermordung römischen Reformer Tiberius und Gaius Gracchus
im 2 Jh. v. Chr. flüchtete ein jüngerer Bruder der Gracchen
nach Spanien
und versteckte sich für Monate in der Höhle. Auch in
arabischer Zeit wurde die Höhle genutzt, was mit Keramikfunden
belegt werden kann. Die Schatz-Sage stammt aus dieser Zeit.
Der Schweizer Antonio de la Nari verbrachte 30 Jahre seines Lebens mit
der Schatzsuche, bis er tragisch bei einem Sprengstoffunfall ums Leben
kam.
In einem abgetrennten Seitenarm der Höhle gibt es steinzeitliche
Höhlenmalereien die jedoch
an diesem Tag nicht zugänglich waren.