Am 4.7.2005 ist der Komet Tempel1 Ziel der
Kometensonde Deep Impact.
Am 11.5. habe ich den Kometen erstmals beobachtet.
Der Kern war im 13 Zöller überraschend deutlich zu erkennen.
Er stand als heller Lichtpunkt in einer diffusen, leicht keilförmigen Koma.
Das Achsverhältnis der Koma lag höchstens bei 1:2,
der Schweif war sichtbar, allerdings nicht sehr ausgeprägt.
Der Durchmesser lag bei 166-fach
im 9mm Nagler bei max. 1/10 Gesichtsfeld. Dies entspricht
etwa 3 Bogenminuten.
Von Tempel gibt es 2 Bildbearbeitungen. Bei der rechten wurden per
Gammakorrektur die äußeren Bereiche stärker betont, während
die linke Bearbeitung eher den visuell sichtbaren Keil wiedergibt.
Am 3.7. stand der Komet erneut auf dem Programm.
Einen Tag vor dem Einschlag wurde eine Kontrollaufnahme erstellt.
Am 4.7. gab es in München leider schlechtes Wetter.
Erst mit einem Tag Verspätung klarte es
auf und es konnte ein Vergleichsfoto
vom angeschossenen Kometen Tempel1
gewonnen werden.
Das folgende Foto zeigt also den Kometen
einen Tag vor und einem Tag nach dem
Einschlag der Sonde. Es wurde auf eine
identische Bildverarbeitung geachtet.
Der Komet scheint tatsächlich etwas heller
zu sein. Vergleichssterne mit 14 mag sind markiert.
Eine sichere Aussage ist dennoch schwierig,
da zu den Aufnahmezeitpunkten die Extinktion
unterschiedlich gewesen sein könnte.
In nachhinein gelang es, die Helligkeit
der inneren Kometenkoma auf den Aufnahmen vom 3.7.
und 5.7. etwas genauer zu bestimmen.
Es wurden jeweils 2 Rohbilder selektiert,
auf denen die Vergleichssterne
GSC5546:1038 mit 14,4 mag und GSC5549:1012
mit 14,7 mag seeingbedingt ungesättigt waren.
Sie wurden auf einem Feld von 13x13 Bogensekunden
unscharf gerechnet und ein Offset für den
Himmelshintergrund abgezogen.
Mit dem Kometenkern wurde analog verfahren.
Im Ergebnis zeigte sich, dass die innere Kometenkoma
am 5.7. um 21:30 UT ziemlich genau 0,5 mag heller gewesen
ist als am 3.7. um 21:55 UT.
Die Messung wurde mit dem gleichen Resultat
an verschiedenen Bildern mehrfach wiederholt
und scheint einigermaßen sicher.
Wohlgemerkt, die Angaben beziehen sich nur auf das innere
Feld von 13x13 Bogensekunden! Zur Gesamthelligkeit
des Kometen von 10mag dürfte dieser Bereich höchstens
ein paar Prozent beitragen!
Hauptseite
zurück zur Photogallerie
Weitere Mintron-Aufnahmen
Weitere Kometen