Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS am 26., 28. und 29.10.2024


gauche.gif

In den letzten Oktobertagen gab es in den Alpen sehr konstante Beobachtungsbedingungen und es war mehrfach möglich den Kometen C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS mit verschiedenen Optiken unter Top-Himmel zu beobachten Dabei wurde der Komet jeden Tag spürbar schwächer. Dies war richtig auffällig, wenn man mehrere Tage in Folge beobachtete. Am 26.10. war er noch mit freien Auge zu erkennen doch am 29.10.24 war er ´nur noch´ ein Fernglasobjekt. Im 12 Zöller war er an jedem Tag prachtvoll aus.



Am 26.10. war der Schweif im 8x35 etwa 3 Grad lang. Im 15x70 war es nochmal 1 Grad mehr.
Im 8x35 passt zum Kometen auch noch der offene Sternhaufen IC4665 in das Gesichtsfeld.


Der Sternhaufen besteht zwar nur aus wenigen gestreuten Sternen, ist aber mit einer Kataloghelligkeit von 4,2 mag ein auffälliges Objekt, das sich mit dem Kometen schön kombinierte.



Der Komet war mit freien Auge nicht auffällig, aber als schwacher Strich sichtbar. Am frühen Abend gab
es noch Restbewölkung, die aber in den folgenden Stunden schwächer wurde.

In der Nacht vom 26. auf den 27. gegen 2:11 MESZ (also vor der Zeitumstellung (0:11 UT)) war nahe Bayrischzell eine schöne Feuerkugel zu sehen. Sie bewegte sich etwa 50 Grad hoch von Südwest nach Südost, hatte eine grüne Farbe und zerfiel am Ende in mehrere Teile.
Während des Falls hörte ich im Hintergrund das Auslösen der mitlaufenden Fisheye-Kamera. Die Feuerkugel fiel zu etwa 90% in die Ausleselücke, nur das Ende wurde noch erwischt.




An der Vega-Sternwarte in Salzburg wurde die Feuerkugel auch nicht komplett aufgezeichnet, aber es ist ein größeres Stück der Spur zu sehen.
Leider wurde sie nur von wenigen Menschen gesehen, da fast ganz Deutschland unter einer Nebeldecke lag.


Ein Einzelbild des Videos zeigt das Zerfallen der Feuerkugel. Das hellste der 3 markierten Fragmente ist möglicherweise nur ein Reflex.




Am 27.10 war das Wetter schlecht, doch am 28.10 gab es eine sehr klare Nacht mit besten Bedingungen.
Der Komet war in den 2 Tagen spürbar schwächer geworden. Obwohl der Staubschweif weiterhin schmal war, konnte man
eine Schockfront mit etwa 70 Grad Öffnung sehen. Der Kern wirkte konzentrierter als 2 Tage zuvor. Die Birnenform
der Koma war kaum noch sichtbar. Statt dessen war die Koma eher rund. Sonnenseitig gab es einen schwachen, aufgehellten Fächer
Der Bereich zwischen Schockfront und Staubschweif war auf einer Seite heller und war mit einem diffusen Glow gefüllt.



In der Nacht gelangen die vermutlich besten Fotos des Kometen. Versehentlich wurde die Kamera auf 32000 ASA statt 3200 ASA gestellt


Auch mit 3200 ASA entstand eine Serie, deren Resultat aber nicht besser war.


In Kernnähe war ein Ionenspieß zu sehen.




Am Abend des 29. wurde eine Struktur gesehen die wie ein Gasschweif wirkte. Der Öffnungswinkel gegen den Hauptschweif lag bei etwa 30 Grad.


Der´Nebenschweif´ war so eindeutig, das es erstaunlich ist, dass er auf den Fotos nicht besser rüberkommt. Es soll sich entgegen der ersten Vermutung nicht um den Gasschweif sondern um einen Teil des Staubschweif gehandelt haben. Der Kern war im 12"-Dobson noch konzentrierter als am Vortag und fast stellar.


Mit der 72mm Optik gelang erneut ein schönes ´Pretty Picture´


Aus den Bildern der 3 Tage wurde eine Animation erstellt:



Es entstanden auch Bilder mit dem Seestar, - doch tragischerweise gingen sie bei einem Festplattencrash verloren. Erhalten blieben die auf dem Handy gespeicherten Summen-JPGs.




gauche.gif



Hauptseite

Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS am 21.10.2024

email.gif