Beobachtungsnacht
25.1.23

Am 25.1.2023 war Komet ZTF schon im 7x30 Sucher gut zu sehen.
Im Teleskop entwickelt er interessante Strukturen.
Am 25.1.23 wurde er südlich von Ehrwald beobachtet.
Bis zum Tunnel bei Lermoos war der Himmel bewölkt, doch hinter
dem Tunnel war es klar. Vermutlich wäre es besser gewesen noch
etwas weiter in Richtung Fernpass zu fahren, denn
nach nur 2 Stunden kroch der Eisnebel den Berg hoch und die Beobachtung
war vorbei.

Nebel und Schneegriesel verursachten aber
eine schöne Lichtsäule mit Sektkelchhalo.

Bis der Nebel kam, war der Komet gut zu
sehen.
Im 8 Zoll Dobson waren 3 Schweife sichtbar. Staubschweif und Gasschweif
hatten einen Öffnungswinkel von ca. 30 Grad. So zumindest die
Erinnerung aus einem eher flüchtigen Blick. Der Aufbau der
Kamera hatte Vorrang und nachdem die Fotos ´im Kasten
waren´ zog der Himmel zu.

Der Gasschweif war schmal und hell.
Der Staubschweif war diffuser und schien etwas kürzer zu sein.
Der Vergleich mir dem Foto zeigte, das die 30 Grad eher die
Öffnung des Staubschweifs waren und der Gasschweif im
Staubschweif lag. Die Kanten des Schweifes wurden als 2 Schweife
interpretiert. Im 20mm Okular füllte
der Schweif etwa 80 Grad des Gesichtsfeldes, was umgerechnet am Himmel
etwa 1 Grad entspricht.
Die tropfenförmige Koma hatte eine eher
gleichmäßige Helligkeit mit gut sichtbaren Kern.
Ungewöhnlich war der stummelförmige
abgeknickte Gegenschweif. Er war diffuser und kürzer, aber
ähnlich hell wie der Hauptschweif
und gut zu erkennen.

Auf die Schnelle entstand ein Foto mit
einem
135mm Tele.
31 Bilder zu nur 20s wurden addiert. Der Gasschweif ist über
eine Länge von etwa 5 Grad zu sehen.
Im Schweif gibt es im ersten Drittel eine Stufe.

Die Sony ist eine Vollformatkamera. Oben ist das komplette Feld zu
sehen. Unten ein Ausschnitt


Bilder aus den einzelnen Bearbeitungsschritten zeigen besser die Stufe
im Schweif. Deswegen wurden
sie eingefügt.


Zu Jahresanfang gab es mit 2022zut
eine 13 mag helle Supernova in NGC3810.
Leider war die SN nur 6 Bogensekunden vom Kern entfernt und daher nicht
leicht zu trennen. Unten ein Foto vom 2.1.23.
Das Bild entstand eher ´nebenbei´ als nach der
Aufnahme von Komet C/2022 E3 ZTF
noch etwas Zeit übrig war.

Das Bild vom Komet ZTF entstand am 2.1.23
bei 8m
Brennweite am 80cm Spiegel. Das Feld war entsprechend klein. Es ist nur
der Kern zu sehen, der sich aber auch in der Innenstadt gut vom
Himmelshintergrund abhebt. Die Aufhellung rechts im Feld ist kein
Artefakt, sondern die Aufhellung durch den diffusen Staubschweif.

Die Bearbeitung mit dem Rotationsgradienten Larson-Sekanina zeigt die
Lage des Gas-Schweifs, aber keine besonderen Strukturen.


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