Komet
C/2020 F3 (NEOWISE) I
![gauche.gif](gauche.gif)
Nach über einem Jahrzehnt gab es 2020 endlich wieder einen
hellen Komet für das freie Auge.
Nachdem sich zuvor 2 vielversprechende Kandidaten aufgelöst
hatten, hatte der unscheinbare
C/2020 F3 (NEOWISE) unverhofft einen großen Auftritt. Der
Komet überstand seine Annäherung an die Sonne
und entwickelte einen schönen Schweif. Leider war er stets nur
nah am Horizont zu sehen.
Dort profitierte er von der Corona-Krise. Es gab kaum
Flugverkehr und dadurch nur wenige sich am Horizont stauende
Flugzeugzirren.
Seit vielen Jahren konnte in Deutschland nicht mehr so gut so
nah am Horizont beobachtet werden.
Dazu kamen mehrere Schnwetterphasen. Selbst bei wechselhaften
Bedingungen klarte es oft in der Nachthälfte auf und der Komet
war zumindest in Wolkenlücken zu sehen.
Ein erste Bild gelang am 1.7. kurz vor Sonnenaufgang.
Der Momet stand zu dem zeitpunk noch dicht neben der Sonne,
vergrößerte in den folgenden Tagen seinen Abstand.
Auf den Rohbildern war am stark aufgehellten Himmel absolut gar nichts
zu sehen.
Erst nach der Addition von 1106 Aufnahmen mit nur wenigen Millisekunden
gelang es den Kometen rauszumitteln!
Sogar etwas Schweif ist zu erkennen!
![](7neowise1j20a.jpg)
Der Schlüssel war ein perfektes
Sky-Flat das
direkt im Anschluss neben der Kometenposition
aufgenommen wurde. Dafür wurde
einfach das Teleskop um ein halbes Grad versetzt.
Der Gradient war dadurch annähernd gleich.
....Es musste alles sehr schnell gehen da sich die Bedingungen rasch
änderten.
Die Optik war durch eine Dachkante teilweise obstruiert.
Die Sonne stand zum Aufnahmezeitpunkt 3 Grad unter
dem Horizont. Der Komet war laut Planetariumsprogramm
nur 5,4 Grad über dem Horizont.
Am Morgen des 4.7. hatte Komet C/2020 F3 (NEOWISE)
ausreichend Sonnenabstand für eine erste visuelle Sichtung in
München.
Im 7x30 Fernglas war er nicht zu finden, aber im Teleskop war er
gut zu erkennen. Fotos sind auch
entstanden.
![](7ko4j20b.jpg)
Am 80cm Spiegel wurde mit einer ASI1600
und
einem Orange-filter
fotografiert um die refraktionsbedingten Farbfehler zu vermeiden.
Das damit entstandenen SW-Bild wurde mit einen Rotationsgradienten
nach Larson-Sekanina behandelt . Dabei zeigt sich eine Schalenstruktur
die ein wenig an Hale-Bopp erinnert.
Am 6.7. gegen 4 Uhr war der Komet dann München mit dem freien
Auge problemlos zu sehen.
Im Fernglas sprang er einen geradezu an. Dafür musste man muss
lediglich etwas links von Capella
lotrecht zum Horizont schwenken.
Die Prognosen von ca. 1 mag Helligkeit ließen sich gut
bestätigen.
Ein Foto entstand mit einem 180mm Teleobjektiv ohne
Nachführung
![](7ko6j20a.jpg)
Am Morgenhimmel waren dann auch noch NLCs
zu sehen.
Nicht so prächtig wie am Vorabend,
aber dennoch ist ein schönes Video entstanden.
Die Aufnahmen entstanden bei 18mm und 180mm Brennweite im Sekundentakt:
![droite.gif](droite.gif)
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