Green Trains bei den Perseiden 2024


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Während der Sonnenfinsternis in Spitzbergen 2015 wurde versucht Polarlichter am Tag nachzuweisen. Dazu war vorab ein Spezialfilter gefertigt worden, der mit 7nm Halbwertsbreite engbandig die grüne Polarlichtlinie abdeckt.


Leider scheiterte das Experiment, doch bei einer Islandreise wurde der Filter benutzt um die Aurora in der Dämmerung sichtbar zu machen. Die Sonne steht im Mai in Island nur wenige Grad unter dem Horizont und es wird nicht richtig dunkel. doch mit dem hinter der Optik angebrachten Filter sollte eine ausreichende Kontrastoptimierung möglich sein. In Island huschten um kurz nach Mitternacht für etwa 10min Nordlichter über einen zu etwa 50% bewölkten Himmel. Sie verraten sich nur durch den Vergleich der Aufnahmen. Sie unterscheiden sich durch die schnellere Bewegung von den langsameren Wolken im Vordergrund. Die Sonne stand zu diesem Zeitpunkt nur 6,9 Grad unter dem Horizont. Ohne den Filter wäre sicher nichts zu sehen gewesen.

Einen weiteren Einsatz gab es bei den Perseiden 2024. In der Arbeit ´Not So Fast: A New Catalog of Meteor Persistent Trains´ unter https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1029/2024JA032643 und https://ui.adsabs.harvard.edu/abs/2006JRASC.100..194B/abstract gab es einen Hinweis das Meteore auch auf der grünen Polarlichtlinie leuchten. Der Filter wurde vor eine 55m Optik mit f/2.8 gesetzt. Das Feld war selbst mit dem Vollformatsensor einer Sony-7s sehr klein, doch in Radiantenähe gelang es mit 400.000 ASA einige Green-Trains aufzuzeichnen.

Bei genauer Betrachtung lassen sich 3 Gruppen unterscheiden. Die meisten Trains erscheinen aus dem Nichts ohne das der Meteorkopf sichtbar ist.


Es fanden sich aber auch 2 seltenere Fälle in denen nur der Meteorkopf sichtbar ist, - also kein Green Train!

Als dritte Variante gibt es eine Mischform, bei der sowohl Train als auch Kopf sichtbar sind. Dabei ist der Kopf in Relation zum Train ungewöhnlich hell! Der Train ist kaum zu sehen.


Es lassen sich einige Fragen formulieren die weiter untersucht werden sollen:
-Korrelieren Länge und Helligkeitsverlauf mit der visuellen Strichspur des Meteors?
-Korreliert die Sichtbarkeitsdauer mit der Helligkeit?
-Hat die Höhe und damit der Druck einen Einfluss auf die Abklingdauer?
-Gibt es Unterschiede bei den Strömen?

In den 3 Perseidennächten 2024 am 10/11., 11/12. und 12/13.8.24 entstanden 3 Summenbilder der Green-Trains.
Damit lässt sich schonmal feststellen, dass es sich bei den beiden Mischformen auch um Perseidentrains handelt.
´Nur Kopf´ ist eine ungewöhnliche Sporade.

Das die
Mischformen auch zu den Perseiden zählen, spricht gegen eine Ursache bei der Geschwindigkeit und Chemie der Meteore.




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