Moritzburg

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Montags haben auch in Sachsen die meisten Museen geschlossen, doch eine Ausnahme ist Schloss Moritzburg. Bei besten Wetter konnte die Anlage besichtigt werden.


Das auf ein Jagdhaus des 16. Jahrhunderts zurückgehende Jagdschloss erhielt seine heutige Gestalt im 18. Jahrhundert unter August dem Starken. 1723–1733 wurden unter Leitung von Matthäus Daniel Pöppelmann die Pläne zum Umbau verwirklicht. Das Schloss wurde verändert und neue Teiche und Tiergehege angelegt. Der Umbau endete mit dem Tod Augusts. Das Schloss gehört neben Schloss Pillnitz zu den Hauptwerken des königlich beauftragten Dresdner Barock.

Das Schloss war in insgesamt zwölf Wohnquartiere mit insgesamt 200 Räumen aufgegliedert. Die einzelnen Räume sind für ein Barockschloss eher klein und haben noch etwas von der Atmosphäre des Vorgängerbaus. Im ersten Obergeschoss befinden sich die vier großen Prunksäle (Billardsaal, Speisesaal, Steinsaal und Monströsensaal), welche jeweils zwei Geschosse hoch sind. Im Monströsensaal sind unsymmetrische Geweihe ausgestellt die damals begehrte Sammlerstücke waren.


Der Schlossbau ist mit barocker Wohnkultur aus der Zeit Augusts des Starken ausgestattet. Hier befinden sich Prunkräume mit Lack- und Prunkmöbeln, Augsburger Silbermöbeln, Jagdwaffen und Gemälden. Zu den Kostbarkeiten gehören unter anderem vergoldete Ledertapeten aus dem 18. Jahrhundert, die in elf Räumen noch erhalten sind.

Die Sammlung der Rothirschgeweihe gilt als eine der bedeutendsten der Welt.


1723 erwarb August der Starke für das Japanische Palais ein Prachtbett, dessen Baldachinhimmel und Bettvorhänge aus ungefähr einer Million Federn von Pfau, Perlhuhn, Ente und Fasan bestanden. Sein Schöpfer, der Franzose Le Normand, hatte sich einer genialen Technik bedient: Die Federn wurden nicht, wie sonst üblich, aufgeleimt oder verknüpft, sondern am Webstuhl als Schussfaden in das Gewebe eingearbeitet. Kaum erworben, ließ der Kurfürst die Bettvorhänge abtrennen und zu Wandbehängen umarbeiten, weshalb der Raum später Federzimmer genannt wurde. 1830 kam das Federzimmer nach Schloss Moritzburg. Nach einer aufwändigen 19-jährigen Restaurierung ist das Prachtbett seit 2003 wieder zu besichtigen.


Das Geschirr wurde im Krieg von den Russen gestohlen. Ein kleiner Teil wurde erst Jahrzehnte später zufällig gefunden als Sondengänger den Park untersuchten.


Das Schloss war bereits mehrfach Kulisse für Märchenfilme, so 1972 für Drei Haselnüsse für Aschenbrödel. Zur Erinnerung ist auf einer Treppe ein goldener Schuh befestigt mit dem man testen kann ob man als Prinzessin geeignet ist....Katrin Lindner hat er gepasst.



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