Blaubeuren 18.8.2024

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Der Ausflug nach Blaubeuren begann mit einer Stadtführung. Da wir die Touristeninfo erst verspätet erreichten verpassten wir die ersten Minuten. In dem kleinen Ort war die Runde jedoch schnell gemacht und unweit der Stadtkirche fanden wir die Gruppe.


Anhand eines Stadtmodells wurde die Entwicklung des Ortes und seine Lage erklärt. Das Wetter war eher regnerisch doch Dank eines Schirms gab es kein Problem. Es war sogar gut, dass die Hitzewelle der vorherigen Tage abgeklungen war.



Blaubeuren hat eine Altstadt mit zahlreichen Fachwerkbauten.


Weil die Stadt viel Wasser hatte, gab es mehrere Gerbereien. Diese Häuser sind an ihren Lüftungsböden zu erkennen. Hier wurde das Leder getrocknet.


Auch die Stadtmauer ist teilweise erhalten.


Ein großer Gebäudekomplex ist das ehemalige Blaubeurer Spital. Um 1425 wurde das Spital gegründet. In württembergischer Zeit nach 1447 wurde die Stadt zum Sitz des Amts Blaubeuren. Das Spital wurde 1537 der Stadt übertragen. Der Bau ist bis heute gut erhalten.

Das Spital war mit seiner Kapelle über eine Brücke verbunden.


Die markanteste Sehenswürdigkeit in Blaubeuren ist der Blautopf, eine Karstquelle, aus der die Blau entspringt. Mit 21 Metern Tiefe ist der Blautopf eine der tiefsten und größten Quellen in Deutschland, aus der zwischen 310 und 32.000 l/s strömen. Wir waren 4 Tage vor der Sanierung am Blautopf. Für die kommenden 4 Jahre wird er nicht zu sehen sein.


Bekannt ist der Blautopf für die Sage der ´Schönen Lau´. Der Wassernixe wurde ein Denkmal gesetzt


Heute befindet sich im Spital das Urgeschichtliche Museum in dem Gebäude und zeigt Fundstücke, die in Höhlen der Schwäbischen Alb gefunden wurden.


Die ältesten figürlichen Kunstwerke der Menschheit, gefunden in den Höhlen um Blaubeuren werden ausgestellt darunter die „Venus vom Hohlefels“. Einer der Höhepunkte des Museums ist die Präsentation von Flöten aus Vogelknochen und Mammutelfenbein, die ältesten bislang gefundenen Musikinstrumente der Welt.

In der früheren Eingangshalle, ist eine Reihe von Wandmalereien erhalten, die Szenen aus dem Leben der „Heiligen-Elisabeth von der Wartburg“ aus dem 15. Jahrhundert zeigen.
Elisabeth pflegt die Aussätzigen in Ihrem Bett.

Die Frauenstatuette Venus vom Hohle Fels und die deutlich jüngere Venus vom Vogelherd sind im Original ausgestellt.

Die Venus vom Hohle Fels ist eine etwa sechs Zentimeter hohe, aus Mammut-Elfenbein geschnitzte Venusfigurine, die im September 2008 bei Ausgrabungen in der Karsthöhle Hohle Fels entdeckt wurde.



Die Venusfigurine stammt aus der jungpaläolithischen Kultur des Aurignacien. Die archäologischen Schichten in der die Fragmente gefunden wurden, sind mittels Radiokohlenstoffdatierung auf einem kalibrierten Kalenderalter von 35.000–40.000 Jahren bestimmt worden. Damit ist die Venus vom Hohle Fels die vermutlich weltweit älteste Darstellungen des menschlichen Körpers. Die herausragende Bedeutung der Figur liegt in der Tatsache, dass sie mindestens 6000 Jahre älter ist als alle bekannten – und meist ebenfalls dickleibigen – Venusfigurinen des Gravettiens.


Die 33,3 Gramm schwere Figur ist 59,7 Millimeter hoch, der linke Arm samt Schulte sowie Teile der linken Gesäßhälfte und Hüfte fehlen.

 Statt des Kopfes wurde eine quer durchlochte Öse herausgearbeitet, welche darauf hinweist, dass die Figur vor der Einbringung in das Sediment als Anhänger getragen wurde. Auffällig sind die überdimensionierten Brüste, ein akzentuiertes Gesäß sowie der deutlich hervorgehobene Genitalbereich. Zusätzlich zu den sorgfältig ausgeführten anatomischen Details weist die Figur eine Reihe von Ritzlinien und Kerben auf, die in ihrer Komplexität unter den Elfenbeinfiguren der Schwäbischen Alb einzigartig sind.

Die Eiszeitflöten des Achtals sind im Museum durch Experimentelle Archäologie in ihrer Verschiedenheit hörbar. Die Unterschiede zwischen den Instrumenten liegen unter anderem im Material begründet: eine Flöte ist aus Schwanenflügelknochen, die zweite aus Gänsegeierknochen, die dritte aus Mammutelfenbein.



Ob der 30.000 Jahre alte  Phallus als Dildo diente oder ein Glückssymbol war läßt sich nicht rekonstruieren.









Das Kloster Blaubeuren, war ein um 1085 gegründetes Kloster des Benediktinerordens in unmittelbarer Nähe des Blautopfs. Es wurde 1466–1501 weitgehend neu erbaut. Nach der Reformation fiel das Kloster an die württembergischen Herzöge und wurde zum evangelischen Seminar. Dadurch hat sich die spätmittelalterliche Architektur weitgehend unverändert erhalten.


Der Chorraum der Kirche enthält bedeutende Werke der Ulmer Schule und der spätgotischen deutschen Schnitzkunst, die ab 1490 im Zuge des Neubaus der Kirche und des Chores geschaffen wurden.


Das Chorgestühl stammt von Jörg Syrlin d. J. Es erinnert in der Gestaltung stark an das Chorgestühl seines Vaters im Ulmer Münster.


Der Hochaltar gilt als Perle mittelalterlicher Kunst. Er wurde 1493 geweiht.

Anbetung durch die hl. 3 Könige und taufe Jesu:


Köpfung von Johannes dem Täufer auf Wunsch von Salome.


Der Rundgang durch die sehr gut erhaltene gotische Klosteranlage beginnt im rippengewölbten Kreuzgang, der mit seinen Fenstern den Blick in den Kreuzgarten frei gibt.


Brunnenkapelle und Kapitelsaal schließen an.


In der Sakristei sind florale Deckengemälde zu sehen.


Im ehemaligen Badhaus der Mönche ist das Blaubeurer Heimatmuseum untergebracht.


Ofen zum Anheizen des Wassers.



Gästeräume im Obergeschoss




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