Venus 2025


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Im Frühjahr 2025 näherte sich die Venus wieder ihrer Unterern Konjunktion. Sie stand als schmale Sichel hoch am Abendhimmel und war aufgrund von Umbauarbeiten im Umfeld der Sternwarte am Westhorizont besser sichtbar als in den Jahren zuvor.



Ein Wermutstropfen war das nicht einsatzfähige 80cm-Teleskop und so musste ein 50cm RC verwendet werden. Das azimutal montierte Gerät hat keinen Derotator, was aber bei den kurzen Belichtungsintervallen kein größeres Problem darstellt. 
Ab dem 4.4. war für 4 Abende das Wetter gut. Die besten Ergebnisse gab es gleich in der ersten Nacht. An diesem Abend wurde eine ASI1600 als Kamera verwendet. In den Folgenächten war es eine ASI462. Die ASI462 ist deutlich empfindlicher im IR uns hätte eigentlich ein besseres Resultat liefern sollen, doch der Praxistest zeigte, das die ASI1600 trotz stärkeren Rauschens besser abgeschnitten hat.
Eine denkbare Erklärung wäre, dass der stark nach rechts verschobene IR-Buckel der ASI462 mehr Streulicht produziert. Vielleicht ist die ASI462 auch noch jenseits des Oberflächenfensters von 1010nm empfindlich, die ASI1600 jedoch nicht.


Die Aufnahmen aus dem März deckten wieder einmal den Bereich um den Zentralmeridian von 270 ab.

Ein Vergleich mit den Radar-Höhenkarten der Raumsonde Magellan


Interessant ist der Vergleich mit früheren Fotos. Wesentliche Strukturen lassen sich wiederfinden, aber im Detail gibt es auch Änderungen durch oberflächennahe Wolken.


Für die Venuskarte gibt es keinen zusätzlichen Gewinn:


Es stellt sich die Frage, ob man überhaupt noch optimieren kann. Da die Umlaufzeit der Erde mit der Umlaufzeit der Venus in Resonanz steht und zugleich  die Rotationsgeschwindigkeit der Venus mit ihrer Umlaufzeit in Resonanz steht, blicken wir in der Unteren Konjunktion stets auf den gleichen Zentralmeridian nahe ZM=340. Links und rechts von diesem ZM können wir auf die Oberfläche blicken, aber eine halbe Drehung weiter bei ZM=160 gibt es eine bahnbedingte Lücke.


Bei genauer Betrachtung gibt es alle 8 Jahre einen Versatz um 3 Tage und 3 Grad. Nach 480 Jahren sollte also die komplette Kartierung möglich sein.
Leider liefert Winjupos nur Ephemeriden bis 2100, so das die These nicht überprüft werden konnte.



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Venusoberfläche 2020