Beobachtungsnacht
23/24.4.2020
Am
23.4.2020 ging es wieder in die Alpen. Beim Blick zur Venus war
kurz vor 10 die Karawane einer frisch gestarteten Starlink-Kette zu
sehen. Die Satelliten waren frisch ausgesetzt und daher noch sehr hell.
Die Kette war etwa 20 Grad lang. Die niedrige Umlaufbahn ließ
sie schon
in einer Höhe von 50 Grad im Erdschatten verschwinden.
Am Beobachtungsplatz standen ein 27 Zoll- und ein 36 Zoll Dobson zweier
Sternfreude, die einen
vorsichtigen Blick
auf ein paar Astro- Highlights erlaubten.
So kamen die Siamesischen Zwillinge NGC4567/68
auf
die Zielliste.
Sie wurden vor einigen Jahren auch schon mal mit
einem viel kleineren 13 Zöller beobachtet:
http://www.astrode.de/ngc4567.htm
NGC 4567 zeigte im 36 Zöller Spiralarme und einen stellaren
Kern. Besser sichtbar war der südliche Arm der sich zu NGC4568
hinwendete.
In NGC4568 gab es deutliche Strukturen und eine Supernova mit etwa 15
mag.
Sie lag in der Helligkeit etwas unterhalb des stellaren Kerns von NGC
4567
Die schönste Galaxie in den Jagdhunden ist NGC4449.
Sie ist eine kleine, helle, irreguläre Galaxie im Umfeld des
Virgo-Haufens. Sie durchläuft z.Zt. eine Starburstphase.
Zahlreiche HII-Regionen und Riesensternhaufen können in in
größeren Teleskopen beobachtet werden.
Der Anblick im 36 Zöller ist unbeschreiblich und
schöner als jedes Foto.
Die die Sternentstehungsregionen im Nordwesten ist ein geschlossener
Bogen mit dunklen Zentrum.
Der Katzenaugennebel NGC 6543 war mit Halo zu sehen. Die Farbe war satt
grünlich und
das Halo wirkte
wie Streulicht. Halofragment IC 4677 zeigte 3
Aufhellungen.
Die hellste Aufhellung lag in Richtung des PNs.
Um den raus-stechenden Zentralstern lag ein kleiner Ring der mir
so zuvor noch nicht aufgefallen war. Die Hauptstruktur bilden 2
ineinander greifende Ringe. Sie waren ebenfalls sichtbar, hatten aber
einen eher flachen Kontrast.
In den Morgenstunden gab es mit dem 27 Zöller einen kurzen
Blick auf die Supernova in NGC4277. Sie war schon bei
Minimalvergrößerung sichtbar.
Die Transparenz am Horizont war extrem gut und die
Milchstraße
komplett sichtbar. Daher folgte ein abschließender Schwenk
auf den Schwanennebel M17, der eine unglaubliche Detailfülle
bot. Auch M16 wurde noch eingestellt
und zeigte die ´Säulen der
Schöpfung´ als schwache Dunkelwolken.
Mit dem eigenen 8 Zoll Reise-Dobson wurden nochmal die drei 8-mag
Kometen abgegrast die sich zeitgleich am Himmel tummelten.
Komet PanStarrs-T2 wurde nicht gezeichnet, da er sich im
Vergleich zu 2 Tagen vorher nicht wesentlich verändert hatte.
Komet Atlas-Y4 wurde auch fotografiert wobei die
Strukturen kaum von Schärfungsartefakten unterscheidbar sind.
Ein weiteres Foto entstand eine Tag zuvor am 80cm Teleskop in
München. Es verdeutlicht nochmal wie unsicher die
´Strukturen´ sind. Der helle Punkt an der Spitze
erwies sich beim Vergleich mit dem POSS als Hintergrundstern.
Der interessanteste der 3 Kometen war Atlas-Y1 der einen kleinen
Helligkeitsausbruch hatte und einen schönen schmalen Schweif
entwickelte.
Des weiteren kam die Kosmische Begegnung
des Kleinplaneten 373423 mit NGC4958 auf die Zielliste.
Der Nachweis des Kleinplaneten erwies sich als unerwartet schwierig.
NGC4958 hat ein reizvolles Umfeld - mit zahlreichen weiteren
Galaxien....
.... und einem Hintergrundgalaxienhaufen
Visuell wurde noch M108 gezeichnet. Die bekannte Galaxie steht
unweit des Eulennebels M97 und zeigt schon im 8 Zöller erste
Strukturen.
NGC 4725 ist eine 9,3 mag
helle Balken-Spiralgalaxie mit aktivem Galaxienkern im
Sternbild Haar der Berenike. Auch hier sind mit
kleiner Optik schon erste Strukturen sichtbar, die sich aber auf den
Balken konzentrieren. Die Spiralarme wurden nicht gesichtet.
Nebenbei entstanden auch Serienaufnahmen
mit einem Fisheye die zu
Videos kombiniert wurden.
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