Komet
C/2020 F3 (NEOWISE) VI
Am 23. und
25.7.2020 gab es nur ein
paar Wolkenlücken.
Dennoch gelang es den Kometen mit einem Fernglas zu sichten.
Es schien dabei so, als wenn der Staubschweif zugunsten eines
stärker ausgeprägten Gasschweifs
schwächer geworden ist.
Die Aufnahme-Bedingungen waren jedoch
schlecht.
Die Bilder entstanden mitten in München
in einem Wolkenloch kurz bevor der Komet hinter
einer hellen Hauswand verschwand.
Am
27.7. ging die Tour nochmal an den Alpenrand. Es wurde ein neuer
Standort südlich der Wieskirche ausprobiert, der eine
gute Sicht
nach Norden
ermöglichte.
Der Komet war nicht mehr hell, aber noch mit freien Auge sichtbar. Die
Staubproduktion hatte zugunsten eines stärkeren Gasschweif
nachgelassen.
Der Komet wurde fotografiert bis er unterging. Durch die Refraktion
sind im folgenden Summenbild die Sternstriche zum Ende
gekrümmt.
Mit dem 6 Zoll Newton waren die kernnahen Spiralstrukturen nicht
auflösbar. Es zeigte sich daher nur ein
´Blase´. Im Gas-Schweif
waren jedoch
schöne Details zu erkennen.
Die kernnahen Spiral-Strukturen standen am 26.7. und 29.7. auf der
Zielliste. Mit dem großen Teleskop der VSW München
waren sie ohne große Mühen herauszuarbeiten.
Die in der folgende Animation verwendeten 4 Bilder sind
jeweils Mittel aus 17 Aufnahmen mit 20s. Entstanden sind sie am 80cm
Spiegel der VSW München.
Wegen Horizontnähe, Dämmerung und Mond wurde ein
Orange-filter eingesetzt.
Die Kamera war eine ASI1600 mit Bin 2.
Für die Bildverarbeitung wurde Fitswork eingesetzt.
Um die Strukturen herauszukitzeln wurde ein
Rotationsgradientenfilter nach Larson-Sekanina mit 6 Grad
verwendet.
Am 29.7. war neben dem Kern ein Bruchstück zu erkennen. Es ist
real und war selbst auf den unbearbeiteten Summenbild
schwach sichtbar. Das Bruchstück hat einen eigenen
Schweif. Leider fanden sich keine Parallelaufnahmen vergleichbarer
Qualität. Das Bruchstück existierte nur wenige
Stunden. An den Tagen davor und danach war nichts zu erkennen.
Überraschend war, das es trotz Orangefilter
auch gut sichtbare Gasschweifstrukturen gab.
....es wäre denkbar, das die Natriumaktivität
nochmal angestiegen ist.
2 Tage später wurde der Komet daher nochmal mit einem
Natriumfilter getestet.
Zum Monatsende verlor der Komet
rasch an Helligkeit und wurde ein
zunehmend uninteressantes Objekt.
Am 6.8. stand der Komet beim Kugelsternhaufen M53.
Er hatte nur noch 6.5mag. Das ungewöhnlichen Motiv war
dennoch ein
Foto wert.
Es ist eher ein Schnappschuss.
...Es wurden nur 6 Rohbilder zu 30s verarbeitet.
Im August wurde der Komet am 5.und 9.8. fotografiert.
Die
Bewegung der kernnahen Spiralstruktur
war immernoch sichtbar.
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