Perseiden 11.-13.8.2022 I


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Bei einem Sternschnuppenstrom scheinen alle Meteore aus einen Sternbild zu strömen. Nach diesem Sternbild werden die Meteorströme benannt.
Wenn man die einzelnen Meteore nach hinten verlängert, gibt es einen einheitlichen Kreuzungspunkt und diesen Punkt nennt man Radiant. Der Radiant bewegt sich von Nacht zu Nacht da die Erde relativ zum Strom ihre Position verändert.
Im Meteorstrom gibt es aber ebenfalls Strukturen die sich im Radianten abbilden und zu einer Änderung der Position führen können.
Die Radiantenbestimmung ist ein klassisches Thema bei der Meteorbeobachtung. Die großen Ströme zeige pro Nacht einige Hundert Meteore doch pro Stunde bleiben nur etwa hundert davon übrig. Bei der Fotografie erwischt man nur wenige Meteore da der Himmelausschnitt klein ist.
Mit der Sony7s gibt es aber inzwischen eine so empfindliche Kamera das man Grundgesamtheit der Meteore so weit steuern kann, das sich eine brauchbare Statistik auch für kürzere Zeiträume aufsetzen lässt.
2022 sollte bei den Perseiden dazu ein Versuch gestartet werden. Die Lage und Länge der Meteorspuren ist nicht nur vom Radianten sondern auch von der Geschwindigkeit der Meteore abhängig. Daher sollte mit Double-Station-Beobachtungen die Bahn und Bahngeschwindigkeit genau bestimmt werden. Leider war zu den Perseiden 2022 Vollmond was die visuelle Grenzgröße deutlich reduziert. Videobeobachtungen sind davon jedoch weniger betroffen, dies gilt besonders dann wenn ein hochelegener Standort mit geringer Luftfeuchtigkeit gewählt wird.
Ursprünglich sollten die beiden Stationen auf dem Gornergrad und dem Jungfraujoch liegen und damit beide auf einer Höhe von 3000m. Der Gornergrad musste jedoch gegen die Sternwarte Zimmerwald getauscht werden, die zwar knapp unter 1000m liegt, aber logistisch besser passte. In Zimmerwald konnte Gunter Stober von der nahen Uni Bern die Beobachtung unterstützen, während Peter Slansky auf dem Jungfraujoch auf sich allein gestellt war. Peter hatte Temperaturen um 0 Grad aber ein fantastisches Bergpanorama.


Auch in Zimmerwald waren die Berge in der Ferne zu sehen.



Der Aufbau der Kameras erfolgte gemeinsam - Eine gute Gelegenheit für ein Gruppenbild.


Das Jungfraujoch war in direkter Sichtlinie etwa 50km entfernt. In der Nacht konnten wir auf dem fernen Gipfel die Lichtsignale unseres Sternfreundes erkennen. Das dies mit einer einfachen Taschenlampe und einem Pocketglas möglich war, verdeutlichte die extrem gute Transparenz die in der Maximumsnacht herrschte.

Auf dem Jungrfaujoch lief in der Maximumsnacht ein Allsky7 die 523 Meteore aufzeichnete. Die Bilder konnten wir life in Zimmerwald abrufen.

In Zimmerwald war die Luft feuchter aber nicht so kalt. Mit ca. 10 Grad war die Nacht angenehm warm und in der ersten Nacht am 11.8. hatten wir sogar das bessere Wetter. Während bei uns der Himmel zeitweise frei war, lag das Jungfraujoch in Wolken.

Die Maximumsnacht war vom 12. auf den 13.8.2022. Zufällig war dies auch die klarste Nacht. Gunter sah in dieser Nacht einige helle Meteore, während ich in den Nächten davor und danach mehr Glück hatte.

Die Ergebnisse mit den Sonykameras bedürfen einer längeren Auswertung doch nebenbei liefen auch 2 EOS-M die einfach die Landschaft fotografierten um die Stimmung einzufangen. Mit einem 15mm Weitwinkel und einem Fisheye entstanden 2 Videos die auch zu Strichspurbildern verarbeitet wurden.


Die Stimmungsbilder zeigten auch einige hellere Meteore die sich gegen das helle Mondlicht durchsetzen konnten.

Der letzte helle meteor fiel in der beginnenden Morgendämmerung

Die Kamera war nach Norden ausgerichtet damit der Mond nicht so störte. Als Nebenresultat entstand so eine Polstrichspuraufnahme.

Morgenstimmung nach der Beobachtung


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