Der Planet Jupiter Anfang Februar 2002
Anfang Februar gelang es zum sechsten Mal in Folge eine
komplette Jupiterkarte zu erstellen. Ob dies im März noch
einmal möglich sein wird ist eher zweifelhaft. Mittlerweile steht der Planet
zu Dämmerungsbeginn soweit im Süden, das er von meiner
nach Osten ausgerichteten 'Balkonsternwarte'
kaum noch sichtbar ist.
Zwischen Januar und Februar hat es wieder einige bemerkenswerte
Veränderungen in der Jupiteratmosphäre gegeben.
Die Unterschiede sind im nachfolgenden Bild markiert.
Zwei auffällige dunkle Barren die im NEB direkt über dem GRF lagen (a)
sind gänzlich verschwunden! Gleiches gilt für eine Region mit hellen Sturmgebieten (b).
Dafür haben sich an anderer Stelle (c) neue Sturmovale entwickelt.
Die deutlichsten Aenderungen gab es wie immer in der Nähe des GRF.
Für Aufregung unter den Astronomen sorgte die mit einem 'd' markierte Delle im STB.
Es handelt sich um einen seit mehreren Jahrzehnten beobachteten
'White Oval Spot' (WOS) der sich langsam dem GRF nähert und mit
ihm zu verschmelzen droht. Nachfolgend ist eine Ausschnittsvergrößerung
dieses Details zu sehen.
Neben den sich ändernden Strukturen gab es im NEB auch einige Barren
und Sturmgebiete die im monatsverlauf kaum
Unterschiede zeigten. Sie sind auf dem unteren Bild markiert.
Die besten Einzelaufnahmen gelangen dieses mal am
am 29.1.2002 und am 1.2.2002.
Auf dem Foto vom 1.2. ist oben rechts zu erkennen wie grade einer der
Monde seinen Durchgang beendet. Wie ein kleiner heller
Spritzer ragt er aus der Scheibe hervor.
Inzwischen gibt es 6 'Monatskarten' des Planeten Jupiter.
Dadurch ist es möglich eine erste Bilanz zu ziehen und
einige längerfristige Vergleiche anzustellen.
Nachfolgend gibt es eine Bildserie mit der die
Veränderung des GRF im letzten halben Jahr dokumentiert werden soll.
Wenn man bei den 6 Einzelbildern mit einem Morphingprogramm einige
Zwischenbilder interpoliert, kann man eine schöne Filmsequenz erstellen.
Durch Anklicken kann man ein *.avi herunterladen, das zeitlich noch
etwas gestreckter und damit flüssiger animiert ist.
Der GRF ist eigentlich wegen seiner großen Dynamik für
ein Morphing weniger geeignet. Um die tatsächlichen Änderungen abbilden zu können
reichen monatliche Aufnahmen nicht aus!
Andere Regionen der Atmosphäre sind sehr viel statischer und daher
ein viel besseres Ziel. Unten gibt es daher ein Morphing über
den kompletten Jupiterglobus.
Durch Anklicken kann eine größere Variante mit 1,6 MB geladen werden,
es lohnt sich!