SFTH 2022 Anreise & Abreise

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An- und Abreise zum SFTH-2022 wurde für ein paar Besictigungen genutzt. Erste Station war die Cadolzburg bei Nürnberg. Es war ein Jagdschloss und zeitweilige Residenz der Hohenzollern in Ansbach. Bis 1945 war die Ausstattung gut erhalten doch leider brannte die Burg in den letzten Kriegstagen völlig aus und der kleine Ort verlor sein wichtigste Sehenswürdigkeit. Erst in den 80er Jahren baute man das Museum teilweise wieder auf. Die Ausstellung hat jedoch wenige Originale, dafür gibt es viele Schautafeln zur Schlossgeschichte und zur Ritterzeit.

Der Hauptburg ist im Kern eine hochmittelalterliche Mantelmauerburg – südlich vorgelagert ist eine großzügig bemessene Vorburg vornehmlich mit Bauten des 17. und 18. Jahrhunderts sowie ein ummauerter Lustgartenbereich. Der Torturm mit dem Uhrtürmchen ist ein gotisches Bauteil (13./14. Jahrhundert).


Besser erhalten war die Burg Falkenstein im Harz. Heute zählt die Burg mit dem Museum zu den beliebtesten Ausflugszielen im Harz. Sie ist Bestandteil der Straße der Romanik. Hier befinden sich unter anderem auch eine Falknerei.


Die Burg wurde zwischen 1120 und 1180 erbaut und seitdem vielfach verändert, hat jedoch den Charakter einer mittelalterlichen Burganlage bewahrt. Aufgrund der günstigen Lage konnte sie niemals erobert werden.  Auf der Konradsburg wurde nach 1120 ein Benediktinerkloster gegründet. Die Konradsburger nannten sich nun Grafen von Falkenstein.


Der anhaltische Ministeriale Eike von Repgow aus Reppichau verfasste hier nach 1220 den Sachsenspiegel, das erste deutsche Rechtsbuch. Die Wirkung war nachhaltig. Der Sachsenspiegel fand Eingang in das Magdeburger Stadtrecht und verbreitete sich so im Ostseeraum. Teile des Rechtsbuch waren bis in das 19 Jh. gültig und die Wirkung ist bis heute noch im Nachbarschafts- und Verkehrsrecht zu finden. Das wurde mit einigen Schautafeln gut belegt.


Wo kein Kläger da kein Richter. Ein Grundsatz aus dem Sachsenspiegel!
 
Nach 1120 verließen die Konradsburger den etwa drei Kilometer südlich von Ermsleben  gelegenen Bergsporn, errichteten im Selketal die Burg Falkenstein und nannten sich ab 1142 nur noch Falkensteiner. Auf der Konradsburg wurde ein Stift der Augustiner-Chorherren gegründet, das bereits 1133 in ein Benediktinerkloster umgewandelt wurde. Bauliche und ergrabene Reste belegen das Ausmaß des ehemaligen Klosters. Von der dreischiffigen, romanischen Basilika sind heute der Chor und die darunterliegende Krypta erhalten geblieben. Der Chorraum vermittelt, trotz seiner Schlichtheit, die Größe der einstigen Basilika.


Baulich interessanter als der Chor ist die Krypta mit schönen romanischen Säulenkapitellen.


Auf dem Rückweg stand das Kloster Dalheim auf dem Programm.
Die Anlage wurde im 15. Jahrhundert gegründet und im Barock prachtvoll erweitert. Die baulich fast vollständig erhaltene Klosteranlage wurde nach der Säkularisation (1803) als Gutshof genutzt. Seit 2007 beherbergt sie  das Landesmuseum für Klosterkultur. Von der Innenastattung hat leider nichts die Zeiten überdauert und so füllen Schautafeln das Museum. Die Raumaufteilung ist gut beschrieben.



2 Bilder zeigen die Anlage vor und nach dem barocken Ausbau.


Sehenswert ist der Kreuzgang in dem sich Reste gotischer Malerei erhalten haben. Vor der Restaurierung wurde der Kreuzgang 150 Jahre lang als Stall genutzt. Erst in den 80er Jahren erfolgte die Sicherung.


Im Keller haben sich Vorratsräume und teile der Fußbodenheizung erhalten.

Im 1. Stock gab es eine Ausstellung mit einigen wenigen Funden:


Es ist schon erschreckend was mit der Säkularisation verloren ging. Es gab mal 186 Klöster in Westfalen. - Heute ist es immerhin wieder ein rundes Dutzend. Sie sind allesamt Neugründungen im 19 Jh.





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Vortrag zur Streifenden Sternbedeckung: https://astrode.de/sfth22a.htm
Vorbereitungen zum Doppelgraze am 5 April: http://astrode.de/sfth22c.htm