Elmsfeuer-Kamera I


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Am Anfang der Bemühungen stand der Wikipediaeintrag zum Thema Elmsfeuer. Dort
war vermerkt das es sich um Koronaentladungen handelt, die auch in der Elektro-Industrie bekannt sind.


Bei der folgenden Recherche zum Thema Koronaentladungen wurde das die künstlichen Elmsfeuer nicht nur schön sein können sondern das es auch Spezialkameras zum Nachweis gibt.

Die Idee so eine Industrie-Korona-Kamera zu besorgen scheiterte an den finanziellen Möglichkeiten.


Aber kann man so eine Kamera vielleicht selber bauen? Aufschluss gab die Bedienungsanleitung der Kamera die als PDF erhältlich ist. In der Bedienungsanleitung gab es eine Grafik zu den Frequenzbereichen in denen die Elmsfeuer strahlen.

Die Profikamera nutzt die Emissionen im Bereich unter 290nm. In dem Bereich ist der Taghimmel dunkel, weil
das UV vollständig durch die Ozonschicht geblockt wird.

Als Astronom kann man die Nacht nutzen und damit die anderen UV-Frequenzbereiche, die in der Summe
sogar die Strahlung dominieren.
4 Dinge wurden gebraucht:
1) ein passender Standort
2) ein passender Filter zur Kontrastoptimierung
3) ein passender UV-empfindlicher Sensor
4) eine UV-durchlässige Optik

Als Standort eignete sich der eigene Balkon. Auf einem Nachbarhaus gibt es 3 Blitzableiter


Der Standort liegt leider mitten in München. Ein UV-Pass-Filter um das Stadtlicht zu beseitigen und den Kontrast zu steigern ist daher zwingend notwendig. Leider schließen viele UV-Passfilter die interessanten Spektralbereiche aus. Als ideal erschien der Venusfilter von Optolong.

Der Optolong-Filter hat auch noch bei 300nm eine hohe Transmission.

Bei der Wahl der Kamera zeigte sich in den Foren, dass die schon vorhandene ASI1600 optimal zu sein scheint.



Die Wahl einer UV-durchlässigen Optik erwies sich als schwierig. Alle getesteten Fotooptiken
sperren das UV. Das gilt selbst für alte Fotoobjektive aus den 60er Jahren. Die Idee war dann eine Makrolinse zu verwenden.
Da nur im engen UV-Bereich gearbeitet werden soll, wäre chromatische Aberration kein Problem.


Die Linsen gibt es als Set für unter 20 Euro. Sie bestehen aus einfachen Fensterglas was bis etwa 330nm durchlässig ist.


So entstand die erste Kamera.


Es stellte sich die Frage wie man nun das Set testen könnte.
Passend wäre als Lichtquelle noch die Sonne die zwischen 330 und 400 nm eine relativ konstante Strahlung besitzt. Erst unter 330nm wird die Blockung durch das Ozon wirksam,


Zum Testen wurde ein Solex verwendet - natürlich in diesem Fall ohne Filter und Herschelkeil.


Das Ergebnis war etwas enttäuschend. Unterhalb von 360nm gab es bei dem Setup kaum noch ein Signal.





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