Merkur im Visier der Amateure

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Merkurdetails gelten als eine der großen Herausforderungen für den Planetenbeobachter. Der Planet hat nur einen Sonnenabstand von weniger als 28 Grad und ist i.d.R nur zwischen 5 und 10 Bogensekunden groß. 

Merkur ist bisher schlecht erforscht:

Fotografie von der Erde aus weiterhin interessant!

Problem: Merkur ist klein

Problem: große Horizontnähe bewirkt schlechtes Seeing:


Lösung:
1) Lucky Imaging
2) Filtereinsatz - Besonders IR-Pass-Filter
3) Beobachtung bei Tag


1) Mit der Webcam kann man in kürzester Zeit eine große Anzahl von Bilder gewinnen, aus denen per Addition das Rauschen herausgemittelt werden kann. Die Bearbeitung erfolgte mit der Software GIOTTO von Georg Ditie Aus ca. 600 Bildern wurden die 150 besten herausgefiltert und überlagert.

2) Man kann den Methanfilter zur Seeingverbesserung einsetzen. Auch Farbsäume sind dann weg.
Die Methanbandfilter sind die ideale Kombination aus Infrarotpass-Filter und Schmalbandfilter ccdspeempf.gif


 

3) Große Teleskope mit Gotosteuerung zeigen den Merkur auch am Tag!:


 

Die Seeingverbesserung klappt nur bei hellen Objekten, wie Merkur am Taghimmel.
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Spannend ist, dass bis vor wenigen Jahren große Teile der Merkuroberfläche nicht kartiert waren!
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Das durchaus mit Amateurmitteln Merkurstrukturen erreichbar sind zeigen diese Vergleichsausnahmen.

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Im Tagesabstand rotieren die Strukturen mit.

2007/2008 gab es ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer Amateure um die Lücken in der Merkurkartierung genauer zu untersuchen.

Leider war jedes Bild unterschiedlich bearbeitet, was ganz unterschiedliche Graustufenverteilungen und Kontraste zur Folge hat. - Wenn der Weg versperrt ist, lohnt es sich oft einen Schritt zurück zu gehen um einen besseren Überblick zu gewinnen. Dieser Einsicht folgend wurden die Bilder mit ähnlichen Zenralmeridian nebeneinander gelegt und die markanten Strukturen zeichnerisch erfaßt. Wenn es zu einem Zentralmeridian mehrere Bilder gab, wurden nur die Strukturen als ausreichend signifikant bewertet, die auf mindestens 2 Bildern vorhanden sind. 

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S_bk3b.jpg S_bk4b.jpg
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S_bk7b.jpgS_bk8b.jpg
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Fotos ähnlicher Zentralmeridiane und die erstellten Zeichnungen

Die Zeichnungen haben nur 4 Graustufen: Dunkel, Mittel, Hell und 'Sehr-Hell'. Insgesamt wurden 24 Merkurbilder zu 13 Zeichnungen zusammengefaßt.
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Die aus den Zeichnungen erstellten Karten

Diese Zeichnungen wurden gemittelt. Signifikante Details wurden durch die Mittelung verstärkt. Weniger prägnante Strukturen in der Darstellung abgeflacht. Um zeichnerische Ungenauigkeiten zu beseitigen, wurde die gemittelte Karte stark weichgezeichnet und danach im Kontrast angezogen.
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Auf dem Merkur gibt es einige isolierte Strukturen die als 'Sehr-Hell' bewertet wurden. Es handelt sich wohl um große Strahlenkrater ähnlich wie Tycho auf dem Mond. Eine Formation bei ZM=30/-15 ist relativ leicht zu fotografieren. Weitere befinden sich bei ZM345/-35, ZM=50/-20, ZM=80/+35 und bei ZM=120/+40. Von Profiseite hat letztere den Namen Degas/Bronte bekommen.
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Durch den Umweg über die Zeichnung sind die ZM-Angaben mit einem Fehler von mind.+-15 Grad belastet. Zudem gab es für das Gebiet von ZM190 bis ZM290 kaum ein brauchbares Foto. Zum Glück fanden sich im Internet die Arbeiten dreier Profis die Bilder der fehlenden Region veröffentlicht haben. Grade dieses Gebiet ist besonders interessant, weil es bislang per Raumsonde noch nicht kartografiert worden ist.
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Die Profiaufnahmen zeigen auf den ersten Blick wenig Ähnlichkeiten. Die Aufnahmen haben keinen einheitlichen Kontrastverlauf. Die hellen Gebiete fallen in eine Lücke. Darum sind sie auch auf der Karte nicht zu sehen.

 
Einige markante Strukturen wurden identifiziert und zeichnerisch erfaßt.
Nachfolgend ein Vergleich mit und ohne die 'Lückenaufnahmen' aus dem Profilager.
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Rotationsanimation mit IRIS:


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Probe an einer 'frischen' Aufnahme von Ralf Gerstheimer die im Modell noch nicht berücksichtigt wurde:
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Vergleich mit Mariner und Messanger:
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