Obwohl unveröffentlicht hatte Joe Zender meine Merkurarbeit
auf der Homepage gefunden und so gab es 2018 eine Einladung zum Estec
bei Leiden/Niederlande

Joe Zender ist Projektleiter bei der Raumsonde
BepiColombo:





Es gab auch eine Werksführung. Doch Fotos entstanden kaum:...


Der eigentliche Grund für das Treffen war die Beobachtung der
dünnen Exosphäre des Merkur:

Merkur hat eine extrem dünne Atmosphäre aus Natrium,
die
einige Rätsel aufgibt und in den letzten Jahren in der
Wissenschaft intensiv diskutiert wurde. Es gibt Dutzende von Arbeiten
zu dem Thema und das Ziel ist die Amateure als Beobachter besser
einzubinden.


Als Einflussfaktoren für den Schweif gelten der Sonnenwind,
Meteorite und das Magnetfeld des Merkur. Die Beobachtung ist schwierig.
Zu allen Elend spielen auch noch Dopplereffekte der Bahn eine
Rolle.

Neben vielen anderen Problemen spielt auch noch der Dopplereffekt beim
Nachweis hinein

Es war unsicher ob ein Nachweis überhaupt mit
Amateurmitteln möglich ist. - Dennoch fanden sich einige
Amateure für eine Sammelbestellung zusammen:

Bis 2022 passierte wenig, doch dann durchschlug Sebastian Voltmer den
Gordischen Knoten:

Sebastian reiste für sein Bild nach La Palma / Kanarische
Inseln. Dort steht Merkur schon merklich höher über
den Horizont.
Ein Jahr später sollte sich die Geometrie wiederholen - und
meine Reise ging nach Andalusien:

Vom Pass aus hat man den freien Blick auf die Wüste von Tabernas.
Die einzige Wüste des Europäischen Kontinentes.
Das Wetter war trotzdem leider nur am 11. auf den 12.4. gut

Sebastian
Voltmer hatte
hier im Vorjahr eine wegweisende Aufnahme vorgelegt, die bewiesen hat
das die schwache Exosphäre auch mit Amateurmitteln nachweisbar
ist.
Er verwendete ein 135mm Samjang-Objektiv plus einem Natriumfilter mit
10nm HWB. Die beste Sichtbarkeit der Exosphäre gibt es 16 Tage
nach dem Perihel des Planeten.
Das Perihel war im Frühjahr 2023 am 31.März, so das
man im April die Folgetage
einfach abzählen konnte. Am Dienstag den 11.4.2023 war es sehr
klar. -
Merkur war gut zu sehen und es gelang auch den Natriumschweif zu
fotografieren. Das runde Halo um den Planeten ist nicht real sondern
ein Filterartefakt.
Der Natriumschweif war schon schwach auf den Rohbildern
sichtbar. Die folgende Animation wurde aus den Rohbildern
zusammengesetzt:

Als
Kamera
wurde eine ASI1600 eingesetzt. Schon auf dem Rohbild war der
Schweif schwach zu erahnen.
Um den Merkur gibt es ein rundes Halo, das jedoch lediglich ein
Filterartefakt ist. Einige Hintergrundsterne eigneten sich als
Maßstab.
Der Schweif konnte über mindesten 40 Bogenminuten nachgewiesen
werden.
Anhand
des Merkurwinkelabstands von der Sonne und konnte ein
Korrekturfaktor von 1,2 für die perspektivische Verzerrung
errechnet werden.
Perspektivisch
korrigiert entspricht dies
einer Länge im Weltraum von 1,9 Mio Kilometer.
Mit etwas Phantasie kann man die Schweifstrukturen sogar bis zu
85´ länge oder 4 Mio Kilometern
nachweisen. Interessant ist auch die Breite des Schweifs. Am Ansatz
beträgt
sie etwa eine Bogenminute was 43.000 km entspricht. Der
Merkurdurchmesser ist 4880Km.

Der Schweif ist ca. 10 mal breiter als Merkur.

Wenn man den Schweif ganz genau
anschaut, dann ist zu erkennen das er
in seiner Breite kleine Helligkeitsänderungen aufweist. Dies
wurde mit einem Spektroskopieprogramm an 3 Stellen genauer untersucht.


An den Rändern der Schweif heller
was auf einen Schlauch hindeutet der an seiner Außenseite
eine höhere Säulendichte besitzt. Aber auch in der
Mitte gibt es ein Helligkeitsmaximum.
Auffällig ist auch das die Nordkante des Schweifs heller ist
als die Südseite.
Die Beobachtungen wurden von Joe Zender gesammelt und
veröffentlicht:
So fanden die Beobachtungen Eingang in die wissenschaftliche
Literatur.
