ITV 2023

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Das ITV2023 war in mehrerlei Hinsicht ungewöhnlich. Das Wetter war gut und es gab keinen Tropfen Regen. Von Mittwoch bis Samstag konnte jede Nacht zumindest etwas beobachtet werden.


Himmel über dem ITV
6,5mm Fisheye, 30s je Bild, EOS-M
https://vimeo.com/830187269

ITV Astroshop-Stand am 20.45.2023 13:52 - 16:19, Bildabstand 15s, EOS-M
https://vimeo.com/830190932


Die Transparenz war zwar nicht perfekt, aber Spaß machte die Beobachtung trotzdem. Der Platz war gut besucht und die Auslastung entsprach der Zeit vor Corona.



Große Dobsons mit Durchmessern jenseits von 30 Zoll waren diesmal nicht dabei, aber jenseits von 20 Zoll wurde einiges geboten.


Die Nächte waren sehr windig und in den großen Geräten wackelte oft das Bild. Die üblichen Standardobjekte wie Ringnebel und M13 waren in zahlreichen Teleskopen zu sehen. Auch das Leotripett wurde am frühen Abend noch eingestellt. Aus den Beobachtungen im April war der Anblick mit 10 Zoll in Andalusien noch in guter Erinnerung. Dort waren auf 1800m Höhe einige Strukturen in M65 und M66 zu erkennen. Am Vogelsberg gab es dafür auch im 12 Zöller keine Chance. Mit einem 26-Zöller wurde die Supernova 2023ijd in NGC4568 probiert. Die Doppelgalaxie bot einen schönen Anblick, aber die nur noch etwa 15 mag helle Supernova wurde nicht gefunden.

Die Teleskope wurde auch nochmal am Tag besichtigt. Dabei ist die schöne Klappvorrichtung für Filter aufgefallen.


Ein Highlight war auch die nächtliche Beobachtung mit einem Doppelnewton. Das Gerät wurde im Selbstbauwettbewerb mit einem Preis ausgezeichnet. Die Moderation durch Uli Zehnbauer ging flüssig über die Bühne. Es gab sogar noch einen zweiten, kleineren Bino-Newton der ebenfalls einen Preis erhalten hat.


Nach der Preisverleihung wurde das 30-jährige Jubiläum des ITV mit Sekt gefeiert.

Gewinner des Astroshop-Okulars (Pfeil)

Tagsüber wurde die Sonne beobachtet. Es waren mehrere schöne Fleckengruppen zu sehen.


Die schöneren Protuberanzen gab es 2 Tage später am 20.5. Wegen Problemen mit dem Coronado musste auf das Lunt-Teleskop am Nachbarstand ausgewichen werden, das jedoch ebenfalls ein gutes Bild lieferte.


Nachts lief eine Reisemontierung mit einem 135mm Tele und machte einige Bilder von den Nebeln um Gamma Cygnus:


Während des ITV explodierte eine Supernova in M101. Die Galaxie wurde aber erst in nachhinnein aufgenommen:



Der gesellige Teil kam nicht zu kurz. Schnell bildete sich ein astronomischer Arbeitskreis.


Hier Uli mit der ITV-Legende Walter Kutschera.


Nilgänse grasten ohne scheu  auf den Wiesen



Nach dem ITV wurde das Museum des Keltenfürsten vom Glauberg besucht.


In den 80er Jahren wurde per Luftbilderkundung die Spuren eines riesigen Grabhügels in einem Getreidefeld gefunden. Später wurde noch ein zweiter Grabhügel entdeckt, der durch geophysikalische Messungen lokalisiert werden konnte. Beide Hügel waren eingeebnet und vom Boden aus nicht zu erkennen. Zwischen 1994 und 1997 führte das Landesamt für Denkmalpflege Ausgrabungen durch. Die Grabanlage wurde anschließend rekonstruiert und steht seitdem zur Besichtigung zur Verfügung.

Der erste Gang führte auf das Dach des Museums. Hier gab es einen guten Blick auf den rekonstruierten Grabhügel. Die Holzstangen sind eine Rekonstruktion aufgrund gefundener Pfostenlöcher. Möglicherweise waren sie ein Kalendersystem zur Feiertagsbestimmung.



Die reich ausgestatteten Gräber dreier keltischer Krieger aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. belegen die gehobene Stellung der Verstorbenen. Die Gräber werden zu den keltischen Fürstengräbern gezählt und gehören zu den prachtvollsten, die aus dieser Zeit bekannt sind.


Neben den eigentlichen Grabanlagen war die Entdeckung einer lebensgroßen Steinfigur eines Kriegers eine weitere Sensation. Die bis auf die Füße vollständig erhaltene Statue ist mit einer haubenartigen Kopfbedeckung versehen, die als Mistel-Blattkrone gedeutet wird und als Grabbeigabe in Grab 1 gefunden wurde. Da die Mistel laut antiker Autoren bei den Kelten eine wichtige kultische Bedeutung besaß, mag dies auf die Rolle des Bestatteten als Priester hinweisen. Diese Figur des „Keltenfürsten vom Glauberg“ ist bislang der bedeutendste Fund der Latènekultur in Hessen. Die originale Stele wurde am 24. Juni 1996 geborgen und ist im 2011 eröffneten Museum am Glauberg zu sehen.

Nur die rechte Seite des Fürsten zeigt die Gravur eines Schwertes. Seine linke Hand verschwindet hinter einem kleinen Schild.

Originalgroße Kopien der Statue befinden sich vor dem Museum.


Die bedeutendsten Fundstücke aus den Gräbern selbst sind ein goldener Halsreif und 2 keltische Schnabelkannen.

In den Kannen wurde den Toten Honig-Met mit auf die Reise gegeben.
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Die Statue zeigt einen Schild mit Buckel. Der Schildbuckel war auch im Grab zu finden. Dies spricht für eine Statue die nach einem lebenden Menschen geformt wurde:

Das originale Schild war jedoch größer als das Schild auf der Statue.

Weitere Fundstücke aus der Region ergänzen die Ausstellung.
Der Boden konservierte auch Lebensmittel.


In der Umgebung wurde auch ein Frauengrab gefunden.









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