Das ITV2023 war in mehrerlei Hinsicht ungewöhnlich. Das Wetter
war gut und es gab keinen Tropfen Regen. Von Mittwoch bis Samstag
konnte jede Nacht zumindest etwas beobachtet
werden.
Himmel über dem ITV
6,5mm Fisheye, 30s je Bild, EOS-M
https://vimeo.com/830187269
Die Transparenz war zwar nicht perfekt, aber Spaß machte die
Beobachtung trotzdem.
Der Platz war gut besucht und die Auslastung entsprach der Zeit vor
Corona.
Große Dobsons mit Durchmessern
jenseits von 30 Zoll waren
diesmal nicht dabei, aber
jenseits von 20 Zoll wurde einiges geboten.
Die Nächte waren sehr windig
und in den
großen Geräten
wackelte oft das Bild.
Die üblichen Standardobjekte wie Ringnebel und M13 waren in
zahlreichen Teleskopen zu sehen. Auch das Leotripett wurde am
frühen Abend noch eingestellt. Aus den Beobachtungen im April
war der Anblick mit 10 Zoll in Andalusien noch in guter Erinnerung.
Dort waren auf 1800m Höhe einige Strukturen in M65 und M66 zu
erkennen. Am Vogelsberg
gab es dafür auch im 12 Zöller keine Chance.
Mit einem 26-Zöller wurde die Supernova 2023ijd in NGC4568
probiert.
Die Doppelgalaxie bot einen schönen Anblick,
aber die nur noch etwa 15 mag helle Supernova wurde nicht gefunden.
Die Teleskope wurde auch nochmal am Tag besichtigt. Dabei ist
die schöne Klappvorrichtung
für Filter aufgefallen.
Ein Highlight war auch die
nächtliche Beobachtung mit einem
Doppelnewton.
Das Gerät wurde im Selbstbauwettbewerb mit einem Preis
ausgezeichnet.
Die Moderation durch Uli Zehnbauer ging flüssig über
die Bühne.
Es gab sogar noch einen zweiten, kleineren Bino-Newton der ebenfalls
einen Preis erhalten hat.
Nach der Preisverleihung
wurde das
30-jährige
Jubiläum des ITV mit Sekt gefeiert.
Gewinner des Astroshop-Okulars (Pfeil)
Tagsüber wurde die Sonne
beobachtet. Es waren mehrere
schöne Fleckengruppen zu sehen.
Die schöneren Protuberanzen gab es 2 Tage später am
20.5. Wegen Problemen mit dem Coronado
musste auf das Lunt-Teleskop am Nachbarstand ausgewichen werden, das
jedoch ebenfalls
ein gutes Bild lieferte.
Nachts lief eine Reisemontierung mit einem 135mm Tele und machte einige
Bilder von den Nebeln um Gamma Cygnus:
Während des ITV explodierte eine Supernova in M101. Die Galaxie
wurde aber erst in nachhinnein aufgenommen:
Der gesellige Teil kam nicht zu kurz.
Schnell bildete sich ein
astronomischer Arbeitskreis.
Hier Uli mit der ITV-Legende
Walter Kutschera.
Nilgänse grasten ohne scheu auf den Wiesen
Nach dem
ITV wurde das Museum des Keltenfürsten vom Glauberg
besucht.
In den 80er Jahren wurde per
Luftbilderkundung die Spuren eines
riesigen Grabhügels in einem Getreidefeld gefunden.
Später wurde noch ein zweiter Grabhügel entdeckt, der
durch geophysikalische Messungen lokalisiert werden konnte. Beide
Hügel waren eingeebnet und vom Boden aus nicht zu erkennen.
Zwischen 1994 und 1997 führte das Landesamt für
Denkmalpflege Ausgrabungen durch. Die Grabanlage wurde
anschließend rekonstruiert und steht seitdem zur Besichtigung
zur Verfügung.
Der
erste Gang führte auf das Dach des Museums.
Hier gab es einen guten Blick auf den rekonstruierten
Grabhügel.
Die Holzstangen sind eine Rekonstruktion aufgrund gefundener
Pfostenlöcher.
Möglicherweise waren sie ein Kalendersystem zur
Feiertagsbestimmung.
Die reich ausgestatteten Gräber
dreier
keltischer Krieger aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. belegen die gehobene
Stellung der Verstorbenen. Die Gräber werden zu den keltischen
Fürstengräbern gezählt und gehören
zu den prachtvollsten, die aus dieser Zeit bekannt sind.
Neben den eigentlichen Grabanlagen war
die
Entdeckung einer
lebensgroßen Steinfigur eines Kriegers eine weitere
Sensation. Die bis auf die Füße vollständig
erhaltene Statue ist mit einer haubenartigen Kopfbedeckung versehen,
die als Mistel-Blattkrone gedeutet wird und als Grabbeigabe in Grab 1
gefunden wurde. Da die Mistel laut antiker Autoren bei den Kelten eine
wichtige kultische Bedeutung besaß, mag dies auf die Rolle
des Bestatteten als Priester hinweisen. Diese Figur des
„Keltenfürsten vom Glauberg“ ist bislang
der bedeutendste Fund der Latènekultur in Hessen. Die
originale Stele wurde am 24. Juni 1996 geborgen und ist im 2011
eröffneten Museum am Glauberg zu sehen.
Nur die rechte Seite des Fürsten zeigt die Gravur eines
Schwertes. Seine linke Hand verschwindet hinter einem kleinen Schild.
Originalgroße Kopien der Statue
befinden sich vor dem Museum.
Die bedeutendsten Fundstücke aus
den Gräbern selbst
sind ein goldener Halsreif und 2 keltische Schnabelkannen.
In den Kannen wurde den Toten Honig-Met
mit
auf die Reise gegeben.
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Die Statue zeigt einen Schild mit Buckel. Der Schildbuckel war auch im
Grab zu finden. Dies spricht für eine Statue die nach einem
lebenden Menschen geformt wurde:
Das originale Schild war jedoch größer als das Schild auf
der Statue.
Weitere Fundstücke aus der Region ergänzen die Ausstellung.
Der Boden konservierte auch Lebensmittel.
In der Umgebung wurde auch ein Frauengrab gefunden.