Das Maximum der Perseiden war 2023 für 13.8. gegen Mittag
vorhergesagt. Es lohnte daher zumindest in 2 Nächten zu
beobachten, die Nacht vom 12. auf den 13.8. und die Nacht vom 13. auf
den 14.8.
In den letzten Jahren gab es auch nach
dem
Maximum eine stärkere Aktivität und auch für
2023 war
am 14 zwischen 1:00 und 2:45 UT die Passage eines alten Staubschweifs
vorhergesagt.
Auf dem Tiefbachgletscher herrschten in der ersten Nacht
zunächst nur mäßige
Bedingungen. Nach
Mitternacht sollte
es aufklaren und so wurde nach 23 Uhr noch bei bedeckten Himmel
gestartet.
Am Zielort wurde unter den ersten Wolkenlücken
aufgebaut.
Eine erste Zählung bei fast
bedeckten Himmel ergab um halb
Zwei nur 3 Sporaden und 2 Perseiden.
Nach 2 wurden die Bedingungen immer besser. von 2:30 bis :47 wurden in
17 min 10 Stück gezählt und von 3:48 - 4:00 waren es
6. Von 4:16 bis 4:30 waren es in 14
min wieder 10 Stück.
Unter Berücksichtigung der Restbewölkung und des
Radiantenstandes dürfte die ZHR nur bei etwa 50 gelegen haben.
Das ist eine eher magere Fallrate.
Die meisten Schnuppen waren schwach. Helle Boliden
oder gar Feuerkugeln wurden nicht gesichtet.
Ein Highlight war der Aufgang der schmalen Mondsichel
bei der von Peter ein Aufleuchten auf der nördlichen
dunklen Mondseite gesichtet wurde. Ein Impaktblitz
ist zwar unwahrscheinlich aber nicht unmöglich.
In der Nacht sollten tatsächlich auf der Nordseite des Mondes
Perseiden einschalgen können.
Daher wurde mit einem 6 Zoll Newton etwas genauer hingeschaut.
Während der Beobachtung
flogen zahlreiche Satelliten und auch ein Flugzeug vor dem Mond vorbei.
Auch in der 2. Nacht sollte es erst nach Mitternacht aufklaren. Beim
Eintreffen am Beobachtungsort zog der Himmel zu und es gab
gelegentliches Wetterleuchten. Nach 23:30 Uhr fing es an zu regnen
und ein kräftiger Blitz schlug ein. Im Auto blendete
rundum der Himmel. Es war nicht möglich zu sagen ob der
Blitz vor uns hinter uns oder seitlich eingeschlagen ist.
Der Blitz bildete in der feuchten Luft Kondensationskeime
so das wir schlagartig im Nebel standen.
Der Wind wehte den Nebel aber rasch davon. Eine Lampe die zuvor etwa
100 Meter entfernt geleuchtet hatte, war erloschen. In den
nächsten Stunden war nicht viel zu sehen. Gelegentlicher
Donner und gelegentliches Wetterleuchten mischten sich mit
gelegentlichen Regen und ständiger Bewölkung. Gegen 4
bildete sich im Südosten
ein etwa 40 Grad breites stabiles Wolkenloch.
Der Fuhrmann und Teile des Orion und später auch die Zwillinge
waren zu sehen. Der Jupiter leuchtete ebenfalls durch die
dünne Restbewölkung.
In das Wolkenloch starrend
wurden 8 Meteore gesichtet. 2 waren mittelhell der Rest war schwach und
teilweise kaum wahrnehmbar.
Es gab also auch in der 2 Nacht eine gute Aktivität, aber
die ZHR zu schätzen war leider nicht möglich.
Die Meteore waren eher schwach und das spricht gegen die Passage eines
alten Staubschweifs.
Unsere Schätzung mit einer ZHR mit 50 am Morgen des 13. wurde
bei der IMO gut bestätigt. Dort kam man auf eine ZHR von etwa
60.
Radiobeobachter und auch einige visuelle Beobachter außerhalb
Europas sahen höhere ZHRs
sowie einen signifikanten Doppelpeak. Beides ist in den IMO-Daten nicht
sichtbar
und bedarf noch einer Klärung.
Bei der Auswertung der Fotos wurde der
hellste Meteor um 1:31 UT (3:31
MESZ) aufgezeichnet. Die Spur ist östlich des Polarsterns und
wurde per Fisheye und mit 50mm fotografiert. Das
lichtstärkere 50mm zeigt einen schwachen Persistent-Train der
mit dem Fisheye nicht zu sehen ist.
2 Kameras
wurde
mit Gittern versorgt um mögliche Meteore oder
Persistent-Trains zu spektroskopieren. Da es bei den Perseiden 2023 an
hellen Meteoren mangelte, war wenig überzeugendes zu sehen.
Selbst die beiden hellsten Meteore
hinterließen nur schwache Spuren. Mit viel Bildverarebitung
und Phantasie kann
man aber 2 Emissionslinien im Grün und Orange erahnen.
Meteor um 1:31 UT:
Einen weiteren Versuch auf dem Gletscher zu beobachten gab es am
Mittwoch den 16.8.23.
Doch auch hier war uns das Wetter nicht holt.
Bei der Ankunft war der Himmel noch klar und das von Otti definierte
Minimum einer erfolgreichen Nacht mit mind. 3 Messierobjekten in mind.
3
Sternbildern konnte per Fernglas rasch obsolviert werden. Auf meiner
Liste standen M8, M11, M16 und M3.
Doch nach 30 MInuten zog ein Gewitter auf und die ersten Tropfen fielen
vom Himmel.
Der Abend klang dann
gemütlich aus auf dem Balkon der Unterkunft.
Von dort hat man
einen guten Blick auf Sölden.
Zum Abschluss noch ein Pano vom Beobachtungsplatz
am Tiefenbachgletscher.