Am Nachmittag wurde ein Stadtrundgang gebucht.
Zunächst regnete es heftig. Später gab es aber auch
Wolkenlücken.
Der St.-Petri-Dom in Bremen wurde über den Fundamenten
älterer Vorgängerbauten vom 11. Jahrhundert an in
romanischem
Stil errichtet und seit dem 13. Jahrhundert in gotischem Stil umgebaut
und erweitert. Von dem seit der Gotik eingesetzten Backstein ist nur
ein Teil sichtbar.
Im 14. Jahrhundert gab es Erweiterungen um seitliche Kapellen. 1502
begann die Umgestaltung in eine spätgotische Hallenkirche, die
aber über ein neues Nordseitenschiff nicht hinauskam
.
Das Nordschiff hat die Höhe des Mittelschiffs. Das
Südschiff
erinnert an die ältere Basilika.
Ungewöhnlich ist die Doppelkrypta aus dem 11 Jh. 1066 wurde
vermutlich die Westkrypta geweiht. Die Ostkrypta ist wohl noch etwas
älter.
Eines der Würfelkapitelle zeigt
einen
Werwolf, der mit einer Schlange kämpft.
Das Highlight ist der romanische Taufstein, der von 4
Löwenreitern
getragen wird. Die älteren Reiter haben einen Bart. Anders als
die
jungen Reiter haben sie genug Erfahrung um die Löwen
freihändig zu reiten.
Die jungen Löwenreiter müssen sich an der
Mähne
festhalten.
Weitere schöne Stücke sind Reste des gotischen
Lettners, die
Kanzel, gotische Chorgestühlswangen und eine kleine
Silbermannorgel.
Ein Kuriosum ist die Bremer Kirchenmaus. Die winzige Skulptur ist im
Chor zu sehen.
Das kleine Dommuseum zeigt die Bedeutung der Mission durch die Bremer
Bischöfe im 9 bis 11 Jh..
Ansonsten ist außer Bekleidung aus den
Bischofsgräbern nicht
viel zu sehen.
Der Höhepunkt ist ein Bischofsstab aus dem 13 Jh. mit einer
Verkündigungsszene und ein Gemälde von Cranach.
Der Stadtrundgang ging durch die Böttchergasse. Architektur der
20er Jahre mischt sich hier mit mittelalterlichen Backsteinfassaden.
Die Bremer Kirchen der Backsteingotik sind innen eher schlicht. Aber
die Fassaden wurden wieder schön aufgebaut:
Der Schnorr ist heute die Bremer Altstadt. Hier haben sich die kleinen
Häuser der Unter- und Mittelschicht erhalten.
Bekannt ist Bremen für seine Stadtmusikanten und für
das
Becks-Bier, dessen Werbe-Segelschiff im Hafen liegt.
Die wichtigste Sehenswürdigkeit ist der Marktplatz mit dem
Rathaus
und dem Roland, die Weltkulturerbe sind.
Der Abstand zwischen den Kniespitzen des Rolands beschreibt
die
Länge einer Bremer Elle.
Das Rathaus blieb im Krieg unzerstört. Das Haus der
Kaufmannsgilde ´der Schütting´
ist dagegen eine Rekonstruktion.
Das Rathaus wurde besichtigt.
Das Bremer Rathaus ist eines der bedeutendsten Bauwerke der
Backsteingotik und der Weserrenaissance in Europa. Das alte Rathaus
wurde 1405–1410 als gotischer Saalgeschossbau erbaut. Noch
heute sind die gotischen Fenster zu sehen.
Der große Festsaal wurde so ausgelegt, dass hier die
Hansetage stattfinden konnten.
Mit seinen Ausmaßen (41 Meter lang, 13 Meter breit und 8
Meter hoch) gehört er zu den größten
stützenlosen profanen Hallen des Mittelalters in Nordeuropa.
Seit 1612 gibt es eine flache, ornamental bemalte Holzdecke gehalten
von einer kunstvollen Konstruktion aus mächtigen
Eichenstämmen. 33, allerdings 1857 übermalte
Kaisermedaillons, von Karl bis Sigismund, zieren die reich
ornamentierte Decke und propagieren damit den Status einer unmittelbar
dem Reich untertanen Stadt.
Von der Decke herab hängen Modelle von Kriegsschiffen, die die
Konvois der Kaufleute begleiteten aus den Jahren 1545, 1650, 1770 und
1779.
Mit den Miniaturkanonen einiger Schiffe wurden früher
Böllerschüsse bei Festen abgeben. Durch den Knall
gingen aber immer wieder Scheiben zu Bruch
und so wurde dies eingestellt. Die letzten Böller gab es
für Hans-Joachim Kuhlenkampf. Der Fernseh-Moderator war ein
Sohn der Stadt.
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts genügte die Marktseite dieses
gotischen Rathauses nicht mehr dem
Repräsentationsbedürfnis des Senats. Der aus Rheda
stammende Baumeister Lüder von Bentheim erhielt den Auftrag.
Unter seiner Leitung wurden zwei Umbauten durchgeführt: Im
ersten Schritt wurden die zehn dem
Markt zugewandten Fenster der oberen Rathaushalle
vergrößert, denn eine Darstellung aus dem Jahr 1596
zeigt noch Fenster mit Spitzbögen. Ein Stich von 1603
zeigt dann jene breiten Fenster mit waagerechtem
Abschluss, von denen acht noch heute bestehen.
Mit der Umgestaltung zur Renaissancefassade erfolgten einige
umfangreiche Eingriffe am gotischen Rathaus. Hinter dem Mittelrisalit
befindet sich die Güldenkammer. Die geräumige
Güldenkammer wurde bereits 1605 in die Obere Halle eingebaut.
Schon für 1688 ist der Name Güldenkammer belegt. Die
alte Innenausstattung ist verloren gegangen. 1905 wurde die nunmehr
fast kahle Güldenkammer im Inneren vollständig von
Johann Heinrich Vogeler im reinen Jugendstil mit vielen Naturmotiven
ausgestaltet.
Eine barocke Uhr ist ein Geschenk des Sonnenkönigs Ludwig XIV.
Die Portale sind ebenfalls aus dem späten 16Jh.
Das Wandgemälde mit dem salomonischen Urteil, ist ein Hinweis
darauf, das den Ratsherren auch die Rechtsprechung unterlag.
Durch Verschalung der Außenwände und mutige
Brandwachen im hölzernen Dachstuhlbereich überstanden
Rathaus und Roland die 173 Luftangriffe auf Bremen im Zweiten
Weltkrieg,
Auch der Anbau des ´Neuen Rathaus´
überstand so die Zeit. Das Neue Rathaus ist aus dem 19Jh.
Ein Spiegel zeigt die Allegorie auf die Vergangenheit (mit dem offenen
Buch) und die Zukunft (mit der Augenbinde un dem geschlossenen Buch).
In der Mitte stehen wir als die Gegenwart.
Kaiser Wilhelm stiftete Geld für einen Nebenraum in dem der
´Altar des Vaterlands´ aufgestellt wurde:
Der Kaiser verweigerte jedoch bei der Einweihung seinen Besuch. Er
stand damals im Streit mit Bismark, dem man grade neben dem Dom ein
Reiterdenkmal gesetzt hatte.
Zum Schluss ging es in das Bremer Wissenschaftsmuseum. Die Ausstellung
richtet sich primär an Schüler und zeigt Experimente
zum allg. Physikverständnis.
Interessant war das Erdbebensofa, bei dem das Erdbeben von San
Francisco 1906 nachgestellt wurde.