Cuxhaven und Bad Bederkesa

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Die Rückfahrt war am Folgetag genauso ruhig wie die Hinfahrt am Vortag. Wieder in Cuxhaven gab es ausreichend Zeit am Nachmittag das lokale ´Wrack- und Fischereimuseum´ mit dem Namen ´Windstärke-10´ zu besichtigen.

In zwei historischen Fischpackhallen, erzählt „Windstärke 10“ von dramatischen Unglücksfällen auf See und der harten Arbeit in der Hochseefischerei, von Wracks und vollen Netzen, von Menschen und Schiffen.


Es gibt eine ganze Abteilung mit naturgetreuen Schiffsmodellen, einen „Lotsenraum” und zahlreiche Infos zur Hochseefischerei die vor 100 Jahren gefährlicher war als der Bergbau. Allein vor Island haben zwischen 1850 und 1950 mehr als 1000 Matrosen beim Fischfang ihr Leben verloren.



Den Höhepunkt bei der Fangflotte gab es vor dem Krieg. Heute ist die Fischindustrie aus Cuxhaven abgewandert und konzentriert sich im größeren Bremerhaven.



In der Freizeit fertigten die Seeleute Schiffsmodelle und Buddelschiffe. Davon hat das Museum einen großen Bestand


In den alten Hallen gibt es inzwischen gute Fischrestaurants. Eines davon wurde am Abend getestet.


Am 15.3. sollte südlich von Husum ein 5 mag Stern streifend bedeckt werden. Die Wetterprognose war aber unsicher und so wurde statt dessen Bad Bederkesa besichtigt. Die dortige Burg ist heute das Archäologische Museum des Landkreises Cuxhaven.

Die Burg Bederkesa besteht aus einem dreiflügeligen Schloss, dessen Bauten zwischen dem dritten Viertel des 15. Jahrhunderts und dem späten 16. Jahrhundert entstanden sind und weitreichende Umbauten im 18. Jahrhundert erfuhren. Die Burg wurde 1381 durch die Stadt Bremen eingenommen und war bis zum 30-jährigen Krieg nur ein Verwaltungssitz. Als Zeichen der Gerichtshoheit ließ Bremen 1602 den Roland im Burghof errichten.

1654 nahm der Feldherr Hans Christoph von Königsmarck die Burg für das schwedische Königshaus in Besitz und so wurde sie wieder Adelsresidenz.


Das archäologische Museum in der Burg Bederkesa ist klein, hat aber ein paar echte Highlights aus der Zeit der Völkerwanderung! In der Marsch haben sich unter Luftabschluss organische Materialien erhalten, die man sonst nirgendwo findet.


Auf Wurten im Küstengebiet siedelten im 6.Jh. die Vorfahren der Angelsachsen. Mit der Eroberung Englands wurden die Warften verlassen und nicht wieder besiedelt. Die Bodenfunde haben sich so 1500 Jahre erhalten. Die Angelsachsen fertigten repräsentative Möbel mit schönen Drechselarbeiten. Sie wurden den Toten in Baum- und Schiffssärgen mit auf die Reise ins Jenseits gegeben.




Auf der Burg kann man sich einen Schlüssel zu einem vollständig erhaltenen 5000 Jahre alten Megalithgrab ausleihen. Die meisten norddeutschen Hünengräber haben ihren Erdhügel verloren und auch die Dolmen sind oft schlecht erhalten. Zahlreiche Findlinge verschwanden mit der einsetzenden Industrialisierung beim Hafen- und Straßenbau. Doch in Fickmühlen bei Bad Bederkesa ist das anders!


Man muss auf die Knie fallen um durch den nur 1m hohen Eingang zu krabbeln.


Für die Mühe und die verdreckte Hose wird man belohnt und hockt in einem seit 5000 Jahren unveränderten Raum.


Es lohnt sich die Anlage genauer zu betrachten. Zwischen den großen Steinen hat man zahlreiche kleine Steine positioniert um das nachrutschen der aufgeschütteten Erde in den Innenraum zu verhindern. Es erscheint fast unglaublich das dies über Jahrtausende funktioniert hat! Die Füllsteine erinnern an die viel größeren Anlagen im spanischen Antequera die im Vorjahr besucht wurden.

 
Die Findlinge der Deck- und Wandsteine wurden so gesetzt das die vom Eis glatt geschliffenen Seiten in den Innenraum weisen. Bei den gestörten Gräbern ist diese Ausrichtung i.d.R. nicht mehr zu erkennen. Vielleicht wurden die glatten Steine auch bearbeitet - aber sichere Spuren dafür waren nicht zu finden.


Bei einem zweiten Hünengrab wurde der Erdhügel und die Füllsteine beseitigt. Die Dolmen sind dadurch verrutscht.


Die Steine der umlaufenden äußeren Fassung geben einen Eindruck von der früheren Gesamtgröße der Anlage.


Im Wald gibt es auch einige Hügelgräber aus der Bronzezeit. Um sie zu sehen, muss man schon genau hinschauen:





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