Gemeinsam mit Axel Lutz ging es am nächsten Tag nach
Helgoland. Es war der letzte Tag des Winterhalbjahres.
Das Schiff legte um 10:30 in Cuxhaven ab und traf um 13 Uhr in
Helgoland ein.
Es ging direkt auf die Fähre zur Düne um dort nach
den Kegelrobben Ausschau zu halten.
Während die Überfahrt auf dem großen Schiff
sehr ruhig war, gab es auf der kleinen Dünenfähre
eine arge Schaukelei. Zum Glück war diese Überfahrt
nach wenigen Minuten erledigt.
Die
Kegelrobben haben die Helgoländer Düne vor 20 Jahren
als Ort für die Geburt ihres Nachwuchses entdeckt. Sie sind
dort streng geschützt.
Am Ende des
Winters wandern die Robben ab und daher war unsicher ob wir noch ein
paar Tiere sehen würden.
Auf den Anblick der sich dann bot, waren
wir nicht gefasst. Statt einer handvoll
Tiere sahen wir hunderte!
Im trüben Winterlicht haben die
Robben eine gute Tarnung und gleichen unbewegt am Strand liegenden
Felsen. Die
Weibchen haben ein helles Fell mit schwarzen Tupfen.
Die größeren Männchen haben ein
weißes Fell mit schwarzen Tupfen. Die meisten der gesichteten
Tiere waren aber noch jung und hatten Reste einer bräunlichen
Behaarung.
Die Robben haben sich an die wenigen Menschen
gewöhnt die im
Winter über die Düne laufen und sind ohne Scheu. So
gelangen besonders Axel phantastische Fotos.
Beim 2 stündigen Rundgang um die kleine Dünen-Insel
sahen wir gleich 3 Kolonien.
Am Nordstrand lagen etwa 500 Tiere. Zur Schätzung wurden die
Tiere im Winkel einer faustbreit gezählt und dann die
Faustbreiten über die Länge des Strandes
hochgerechnet.
Am Südstrand gab es nochmal eine kleine Gruppe mit 50 Tieren.
Die war leichter zu schätzen. Zum Schluss beim
Dünenrestaurant eine weitere Kolonie mit etwa 200 Tieren
gesichtet.
Den gebotenen Abstand von 30m hielten wir bei der Strandwanderung ein.
2 mal passierten
wir aber versehentlich sehr nah Tiere die sich im Hinterland versteckt
hatten.
Auch einige bekannte und weniger bekannte Vögel wurden beobachtet:
Im Aufenthaltsraum am Fährhafen gab es Schautafeln die
darüber aufklärten, dass die
2,5m langen und 300kg schweren Robben die größten
Raubtiere in Deutschland sind.
Der Name leitet sich von den kegelförmigen Zähnen und
der Kopfform der Robbe ab.
Vom Seehund unterscheidet sich die Kegelrobbe durch ihre viel massigere
Gestalt
und ihr 70% höheres Gewicht. Außerdem haben Seehunde
einen rundlichen und Kegelrobben dagegen einen eher spitz zulaufenden
Kopf.
Um 16 Uhr ging es zurück auf die Hauptinsel.
Während
es Mittags noch recht trüb war und die Sichtweite unter 300m
gelegen hat, klarte die Luft am Abend auf. Auf dem Weg zum Oberland
wurde der Bunkerstollen besichtigt. Das Museum erinnert etwas
wehmütig an die Zeit vor der Zerstörung im 2.
Weltkrieg. Originale Fundstücke gibt es kaum, dafür
aber einige informative Schautafeln. Die Nutzung durch das Armee war in
der ersten Hälfte des 20 Jh. umfassend.
Neben den 2500 zivilen Einwohnern Helgolands, gab es zeitweise bis zu
13.500 Militärs.
Vom Hotel hatten wir kostenlose Karten für den
Aufzug bekommen
und so gelangten wir bequem in das Oberland.
Die Wanderung zum
Vogelfelsen fiel schon in die Dämmerung.
Neben einigen Aussichtpunkten gab es Schautafeln zur wechselhaften
Geschichte der Insel.
Prominente Inselbesucher waren Werner Heisenberg und Hoffmann von
Fallersleben:
Die Basstölpel hatten sich schon die ersten
Brutplätze ausgesucht. Die Absperrungen reichten bis zur
Klippe auf der die Vögel sitzen. So konnte man sich bis auf
wenige Meter nähern.
Ein Basstölpel baute direkt
neben dem Zaun sein Nest und war nur eine Armlänge entfernt.
Glück hatten wir mit den Lummen. Sie waren erst kurz zuvor auf
der Insel eingetroffen.
Ihre Brutplätze waren im Felsen zwar weiter entfernt, aber im
Fernglas trotzdem gut zu beobachten.
Das Oberland ist von einer Grasfläche bedeckt in
der es
zahlreiche Mulden gibt. Es handelt sich dabei um Bombenkrater aus dem
2. Weltkrieg.
Auf der Insel hat kein Gebäude
den Krieg überstanden. Auch der Leuchtturm wurde neu erbaut.
In der aufkommenden Dunkelheit boten seine Leuchtstrahlen ein
reizvolles Fotomotiv.
Nachts brannte auf der Düne noch Licht. Sie ist also
ständig bewohnt.