Sonnenfinsternis 2024 - Ankunft und Otomi

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Mexiko-Stadt hat 22 Mio. Einwohner und liegt am südlichen Ende eines 60 Kilometer langen und 100 Kilometer breiten Tals auf einer Höhe von durchschnittlich 2.300 Metern. Das Tal ist auf drei Seiten von Bergen umgeben – unter anderem von den berühmten Zwillingsvulkanen Popocatépetl und Iztaccíhuatl sowie der Sierra Nevada. Der Popocatépetl soll während unseres Besuchs aktiv gewesen sein, doch die Rauchfahne wurde weder beim An- noch beim Abflug gesichtet.

Der Flug dauerte über 15 Stunden mit 2 stündigen Zwischenstopp in Paris. Da Björn ein anderes Flugzeug nehmen musste, trafen wir uns erstmals zusammen in Mexiko:  


Der Flug über den Atlantik erfolgte bei Tag. Durch die gedimmten Fenster des Boeing-Dreamliners war die Sonne gut zu beobachten. Freiäugige Flecken gab es leider nicht


Mexiko-Stadt ist eine Metropole wie wir sie in Deutschland nicht kennen. Die ehemalige Hauptstadt des lateinamerikanischen Herrschaftsgebietes hat eine reiche Geschichte und imperialen Glanz. In der Zeit der Spanier, war es 300 Jahre lang der größte Ort des Kontinents. Im 19 Jh. ging der Rekord an New York. Doch die Unterbrechung dauerte nur ein Jahrhundert und heute ist es wieder die größte Stadt des Doppelkontinents und eine der größten Städte der Welt. Die Abgrenzung ist jedoch schwierig. Die eigentliche Stadt hat als Verwaltungsbezirk nur 9,5 Mio. Einwohner. Der Rest lebt in den Vororten. Nur die Metropolregion kommt auf 22 Mio.. Als Metropolregion sind Tokio, Jakarta und Delhi aber größer und haben jeweils über 30 Mio. Einwohner.

Da unsere Reise nur 10 Tage dauerte, wollten wir uns auf die Hauptstadt und das Umland beschränken.

Am ersten Tag wurde Otomi besichtigt. Es gibt im Umland der Hauptstadt mit dem Vulkan Popocatépetl, den Ruinenstädten Tula, Cholula und Xochicalco oder den Thermalquellen des Nationalparks Tolantongo sehenswertere Ziele, doch der Kultplatz von Otomi hat auch seinen Reiz. Der Kultplatz ist nur wenige Jahrzehnte alt. Die Otomi sind ein lokaler Indianerstamm der sich seine heidnische Religion bewahrt hat. Etwa 300.000 Menschen bekennen sich zu diesem alten Glauben. Der Kultplatz der Otomi orientiert sich in den Formen an den Tempeln der vorspanischen Zeit, ist aber eine reine Kopie aus Spritzbeton. Erbaut wurde die Anlage erst 1988.


Der Ort und die Organisation zielen darauf ab, Otomi-Zeremonien vergangener Jahrhunderte nachzubilden, auch wenn es nur wenige schriftliche und archäologische Beweise dafür gibt, um was es sich dabei handelte. An jedem zweiten Sonntag im Monat wird dort ein Ritual durchgeführt, um die Elemente Erde, Luft, Feuer und Wasser zu ehren und die Götter mit Opfergaben anzuflehen. Dieses Ritual wird von den Mitgliedern des Obersten Rates von Otomi geleitet.


Schilder die über die Zusammenhänge aufklären, gibt es leider nicht. So ist die eigene Phantasie gefragt.

Nach einem Aufstieg über zahlreiche geländerlose Stufen erreicht man einem Platz mit einer vorgelagerten Bühne. Der Pflaster-muster zeigt 3 Flammen und erinnert an das Symbol des ´Klingonischen Reichs´.

Ein klingonischer Warbird ist hier nie gelandet, doch James Bond nutze das Gelände als Kulisse für den Film „Lizenz zum Töten“.

Um den zentralen Platz gibt es aufsteigende Sitzränge. Oberhalb der Ränge gibt es 12 kleine Häuschen deren Form an Indianer-Tipis erinnert. Ein Bezug zu den 12 Monaten ist naheliegend.

Um den Kalenderbezug zu testen, haben wir die Statuen durchgezählt. Die Schätzung 52 erwies sich aber als falsch. Es sind nur 45. Das 7 Statuen zur jährlichen Wochenzahl fehlen, könnte auch Absicht sein, da die Woche 7 Tage besitzt und sich an der Zahl der 7 klassischen Planeten orientiert. Die vorgelagerte Bühne hat 7 Dachreiter die vielleicht die fehlenden Statuen symbolisch ersetzen.

Das Beste am Otomi-Kultplatz ist die Aussicht. Der Berg ist etwa 3900m hoch. Besonders nach Westen hat man einem schönen Blick auf den Sonnenuntergang.

Der Spritzbeton ist nicht von Dauer. An den Statuen zeigen sich erste Schäden:


Die Berglandschaft ist reizvoll und die dichten Wälder erinnern an Mitteleuropa.


An einem Bergsee machten wir Station. Dort werden Forellen gezüchtet und kommen frisch auf den Tisch.




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