Dezember 2025

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In der ersten Dezemberhälfte 2025 gibt es eine günstige Gelegenheit mehrere Astroereignisse zu verbinden.
Angedacht ist als Ziel das touristisch gut erschlossene und gut erreichbare Südspanien.
Wetterbegünstigt und dunkel ist die Region nördlich von Almeria.
Es gibt dorthin sehr günstige Flüge nach Malaga und Alicante.



Der Himmel ist sehr dunkel. Der ´Gegenschein´ war bei früheren Beobachtungen sichtbar und auch das Verbindungsband zum Zodiakallicht!
Das Verbindungsband hatte etwa 10-20% der Helligkeit der Wintermilchstraße.
Hier eine Zeichnung:



Bei den Geminiden 2023 zählte Jürgen Michelberger visuell mehr als 500 Meteors in 2 Nächten.
Eine Sony7s mit 50mm Optik zeichnete in 3 h mehr als 270 Meteore auf!



Die Bedingungen sind für den 14.12.2025 bei den Geminiden erneut ideal. Der Mond geht erst am Morgen als schmale Sichel auf.


Das nominelle Maximum ist am 14.12. um 8 Uhr UT. Die Bewegung nach Westen ist also ein Gewinn!

Nach Mondaufgang sind bis in die Dämmerung auf der dunklen Mondseite mögliche Geminidenimpakte zu sehen
Sie Beobachtung könnte auch schon in der Nacht vom 12. auf den 13. lohnen, wenn der Mond früher aufgeht.
Ideal ist der 13. auf den 14. Morgens gegen 4 Uhr. Dann steht der voraus laufende Mond im Maximum der Geminidenimpakte.


Am 10.12.25 gibt es eine Regulusbedeckung am Tag die gut sichtbar ist:

Das Sternkartenprogramm zeigt die Zeit nur grob. 8:40 bis 9:45 MEZ könnte etwa stimmen. Man sollte aber besser 10min vorher schauen.


Das Highlight ist jedoch die perfekte Geometrie für den Nachweis des Merkur-Natriumschweifs.


In Andalusien ist die Sichtgeometrie durch die steilere Lage der Ekliptik deutlich besser als in Deutschland:


Am 11.4.23 war der Merkurschweif schonmal in Andalusien fotografiert worden.
Damals konnte die unterschiedliche Helligkeit auf der Nord- und Südseite dokumentiert werden.




Verwendet wurde für diese erste Messung ein 10nm Natriumfilter der hinter(!) einem 135mm f/2 Objektiv gesetzt wurde. Die Kamera war eine ZWO ASI1600MM Pro.
Unter Idealbedingungen sollte für einen Nachweis auch ein Gelbfilter reichen. Es gibt auch Fotos die ohne Filter den Schweif sichtbar machen konnten. Ein Bandpassfilter wäre jedoch vom Kontrast zu bevorzugen.

Der Merkurschweif wurde Profiseitig schon gut untersucht. Die ungleiche Helligkeitsverteilung auf der Nord- und Südseite ist bekannt und lässt Rückschlüsse auf das Merkurmagnetfeld zu. Die Überwachung unter der Idealgeometrie von 2025 ist dennoch interessant.
Erstrebenswert wäre eine Untersuchung unter konstanten Bedingungen mit gleichbleibender Ausrüstung über mehrere Tage um die Veränderungen systematisch zu erfassen.

Die Sichtgeometrie ist auf LaPalma noch etwas besser. Andalusien bietet aber den Vorteil einer besseren Logistik, interessantere touristische Ziele,  günstigere Preise und
bessere Ausweichmöglichkeiten bei unsicherer Wetterlage.
Wer nach LaPalma möchte sollte bedenken, dass eine freie Sicht nach Osten benötigt wird. Die Westseite der Insel dürfte als Standort ungeeignet sein. - Der Roque wäre jedoch perfekt.




Als weiteres Zielobjekt fällt in die Zeit der interstellare Komet 3I/ATLAS. Er dürfte am Morgenhimmel etwa 13 mag erreichen und südlich des Löwen ausreichend hoch über dem Ost-Horizont stehen. Andalusien wird durch den steileren Verlauf der Kometenbahn bei der Sichtgeometrie begünstigt.
Zeitgleich mit den Geminiden verschwindet der Mond vom Morgenhimmel, so das ab Monatsmitte ein günstigstes Sichtfenster zu erwarten ist.



Die letzte Nacht eignet sich am besten zu Kometensuche. Am besten wäre der13/14.12. um 2:30 etwa eine Stunde vor Mondaufgang.
Eine Nacht zuvor kann man es aber auch mal probieren.

Der Komet steht am 12/13 um 3 Uhr MEZ
bei Rec: 11:13:57.91 und Dec: +04:41:52.6
Der Komet steht am 13/14 um 3 Uhr MEZ bei Rec: 11:09:35.13 und Dec: +05:04:50.2
 




Reizvoll ist auch die Verfolgung des Kleinplaneten 433-Eros der sich von November bis Januar im Sternbild Andromeda und Dreieck bewegt und dabei M31 und M33 passiert


Bei der Suche nach Kleinplanetensternbedeckungen fand sich ein Ereignis am Samstag 13.12.25.
Die Bedeckung eines 9mag Stern wäre um 22:08 UT etwa 65 Grad hoch über dem Horizont. Der Standort ist nahe Seron wo es auch ein Observatorium gibt, das aber leider geschlossen ist.
https://cloud.occultwatcher.net/event/1807-39386-38144-648901-T01102-1/Horizons;GaiaDR3


Die Beobachtung am 13.12. müßte man mit den Geminiden kombinieren. Westlich von Seron wird es schnell dunkel und die Kombination wäre schon machbar.



Saturn in Kantenstellung bietet die Chance einige interessante Saturnmondereignisse zu beobachten. In Andalusien steht der Planet höher über dem Horizont und unweit des Calar Alto darf man auf gutes Seeing hoffen.

Am 6.12. um 22:12-22:14 UT bedeckt Dione den Mond Tethys. Das Delta ist 0,4mag. Der Abstand zum Saturn ist gering und beträgt nur 3" Abstand. Der Horizontabstand des Saturn ist 30 Grad.



Am 7.12. gibt es 20:02-24:40 MEZ einen Kallisto Schattenwurf bei Jupiter sowie ab ca. 19 MEZ einen Tethysschattenwurf + Tethys vor dem Planeten.
 


Der Höhepunkt ist ein Titan-Transit am 8.12. ab 18:38 MEZ. Die Position in Andalusien ist um um 20:00 MEZ ca. 45 Grad hoch im Meridian. Zeitgleich gibt es einen Rhea-Schattenwurf von der Dämmerung bis etwa 20:30 MEZ und ein Tethys-Verfinsterungs-Ende um 20:41 MEZ was aber schwierig zu sehen sein dürfte.

Am 9.12. stehen ab der Dämmerung Dione+Thethis vor dem Planet und es ist auch Thethis Schattenwurf zu sehen. Ab 18:35 MEZ gesellt zusätzlich ein Dione-Schattenwurf dazu. So das kurz 2 Monde und 2 Schattenwürfe vor dem Planeten zu sehen sind.



Die chinesische Raumstation Tiangong hat eine Bahnneigung von 42 Grad und ist daher in Deutschland unsichtbar. In Südspanien ist sie aber erreichbar und am Morgen vom 7., 8. und 9.12 gibt es günstige Überflüge. Am 12.9. wäre auch einmal die ISS günstig sichtbar. Mit der ASI1600 liegt die max. Auflösung bei f/16 doch f/8 mit einer 1,5x Barlow würden auch reichen. Die Sony hat 3 mal so große Pixel und braucht daher etwa f/25.




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