Komet
C/2020 F3 (NEOWISE) IV
Am 9. und 10.7. ´störten´ mal keine NLCs
und der Komet war in der Morgendämmerung gut zu beobachten. Am
9. zogen lediglich ´normale Wolken´ am Kometen
vorbei und
bilden im Summenbild dunkle Streifen.
Am 10.7.2020 war morgens der Himmel komplett klar. Auf dem Foto sind im
Staubschweif
Strukturen sichtbar.
Er ist deutlich 2-geteilt und in der Mitte dunkler. Links
gibt es eine scharfe Kante, während rechts der Komet diffus
ausläuft.
Ein Strahl im Staubschweif läuft im rechten Drittel vom Kern
bis zum
oberen Bildrand.
Mit dem Teleobjektiv war es möglich
an diesem Tag auch den Gasschweif sichtbar zu machen Einfach zu
erkennen
ist er am aufgehellten Stadthimmel
jedoch nicht.
Am 80cm Spiegel entstanden wieder
Kernaufnahmen die auf Details bearbeitet wurden.
Es gab ein einzelnes, rotierendes Aktivitätsgebiet, an dem der
Staub Schalen produzierte, die für
die Streifen im Staubschweif
verantwortlich sind.
Bei sehr hoher Vergrößerung erinnert es an eine
Kaulquappe
die ihrem Schwanz nachjagt.
Die Schalen werden in Bewegungsrichtung
des
Kometen gestaucht
und sind daher nachlaufend besser zu sehen.
Es gab am 10.7. nochmal Nachtleuchtende Wolken. Das Display
war aber
weit weniger eindrucksvoll als 2 Tage zuvor. Der Komet stand deutlich
oberhalb der NLCs.
2 Videos mit 18mm und 180mm Brennweite sind entstanden.
Am
12.7. war es erneut klar, doch der Komet zog sich langsam vom
Morgenhimmel zurück und war immer schlechter zu
fotografieren.
Im Internet gab es aus dieser Nacht Berichte über
rötliche Strukturen im Gasschweif, die durch Natrium
verursacht
wurden. Mit forcierter Bildbearbeitung
ließen sie sich auch auf den eigenen Bildern grenzwertig
sichtbar machen.
In der Nacht vom 13.10 wurde das 180mm Teleobjektiv mit einer
ASI1600 und einem Blaufilter kombiniert. Das Ziel war es, Strukturen im
Gasschweif sichtbar zu machen
Dank des guten SNR der gekühlten ASI-Kameras kamen die
Schweifstrukturen trotz des dunstigen münchener Stadthimmels
gut raus. Mit der DSLR war an dem Tag nicht viel zu
erreichen.
Am 18.7.2020 klarte es in München
in der früh
entgegen der Prognose für kurze auf.
Komet Neowise stand am Morgenhimmel inzwischen eher ungünstig.
Kaum war die Kamera aufgebaut, verschwand er schon wieder in den
Wolken.
Immerhin gelangen 14 Aufnahmen mit 30 Sekunden durch
den neu angeschafften Natriumfilter.
Bei 3 nm Halbwertsbreite ist das Bild schon sehr dunkel
und das Ergebnis ist entsprechend verrauscht. Dennoch ist
an der Position des Ionenschweifs der Natriumschweif
schwach zu sehen. Eine Kontinuumsaufnahme für
ein Differenzbild war zwar nicht mehr möglich,
dennoch ist die Sache wohl eindeutig, da sich im Ionenschweif
sonst keine passenden Linien befinden die 589nm überdecken
und der Staubschweif eine andere Position hat.
Mit dem Teleobjektiv gab es nur
ein einziges verrauschtes Foto
bevor der Komet in den Wolken verschwand.
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