Tau
Herkuliden in Texas 2022
Der erste Tau-Herculid wurde schon in der Dämmerung um 21:30
Ortszeit gesichtet was 2:30 UT entspricht Von 2:59 bis 3:14 UT sah ich
6 Meteore was einer Stundenrate (HR) von 24 entspricht. Von 3:43 bis 3:49 wurden 5
gezählt war einer Stundenrate von 50 entspricht.
Um 4:30 schien die Zahl schon rückläufig zu sein. Ich
schätze die ZHR unter 20 doch meine Mitbeobachter kamen auf
deutlich höhere Werte. Laut IMO-Database gab es um 4:30
tatsächlich einen Einbruch, aber gegen 5 Uhr UT wurde nochmal
ein Anstieg auf eine ZHR von 50 registriert.
Die
Schnuppen waren alle auffällig langsam. Wegen der Zenitlage
des Radianten war die scheinbare Winkelgeschwindigkeit aber trotzdem
höher als erwartet.
Entgegen der Prognose gab es auch hellere Meteore mit -2 mag. Subjektiv
entsprachen die Fallraten etwa einem Perseidenmaximum. Meine
Co-Beobachter zählten in 3 Stunden 150 Meteore.
Ich selbst
kam etwa auf den halben Wert musste aber nebenbei noch Kameras bedienen
und ein Protokoll führen.
Zudem wurde mit dem 15x70 Fernglas nach teleskopischen Meteoren
gesucht. Es wäre ja jenseits der 6 Magnitude ein Sturm von
schwachen Meteoren denkbar gewesen. Im Fernglas wurde jedoch nichts
auffälliges gesichtet.
Schon während der visuellen Beobachtung gab es den Eindruck
das die Schnuppen eher rötlich erscheinen. Die sonst so oft
sichtbaren
Grün- und Blautöne fehlten völlig.
Fotografisch ließ sich der Eindruck bestätigen.
Offensichtlich ist bei der geringen Geschwindigkeit die Reibung nicht
ausreichend um hohe Temperaturen zu erreichen. Parallelaufnahmen mit
einem IR-Passfilter könnten für die Zukunft
interessant sein. Leider ist der nächste
Tau-Herculidenausbruch erst für 2049 vorhergesagt.
Bei unserer Texas-Expedition wurden 4 Kameras
eingesetzt. Zwei Allsky7+ von denen jedoch eine weitgehend ausgefallen
ist. Ein Fisheye an einer EOS-M
und eine Sony7s mit einem 50mm Objektiv.
Das Fisheye an der EOS-M machte Bilder im 15-Sekundentakt. Der Aufbau
erlaubt
nur die Aufzeichnung heller Sternschnuppen. Trotzdem gingen in den fast
4 Stunden
immerhin 22 Meteore ins Netz.
Keine einzige Schnuppe kann als Feuerkugel bezeichnet werden. Die
Maximalhelligkeit
dürfte um -2 mag gelegen haben.
Hellere Exemplare gab es nicht! Das allein ist schon eine interessante
Erkenntnis.
Der Radiant änderte in nur 24 Stunden deutlich seine Position!
Das folgende Video der Fisheyebilder
zeigt einmal
die zeitliche
Reihenfolge
ohne Zentrierung und einmal die Reihenfolge auf Arktur zentriert. Da
die Kamera nach Westen schaute und der Bootes zu Beginn im Osten stand,
ist das Sternbild
auf dem Kopf zu sehen. Auffällig ist das Zodiakallicht.
Für die Summenbilder wurde das Sternbild in die gewohnte
Orientierung gedreht.
Der Radiant ist etwas nördlicher als im IMO-Kalender
abgedruckt.
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