ESOP 2022 und Alhambra


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Die bekannteste Sehenswürdigkeit Granadas ist die Alhambra. Im ´Hambra´ steckt das ´Ham´ das sich auch im Hämoglobin befindet. Damit kann man sich ableiten, dass der Name im Arabischen ´Rote Burg´ bedeutet.



Nach dem Abschluss der ersten Phase der Roconquista im 13 Jh. stabilisierte sich die politische Lage auf der iberischen Halbinsel. Mehrere christliche Reiche hatten sich gebildet und stritten um die Vorherrschaft. Im heutigen Andalusien konnte sich dadurch noch mehr als 200 Jahre ein kleines maurisches Königreich halten das von Marokko abhängig war und dessen Hauptstadt Granada bildete. Die Basis des Wohlstandes waren die Handelsbeziehungen zwischen der arabischen und christlichen Welt. Die Herrscher von Granada waren reich und leisteten sich den Bau eines Luxuspalastes innerhalb der ´Roten Burg´. Ende des 15 Jh. hatten sich die Königreiche Kastilien, Leon und Aragon zum heutigen Spanien vereinigt und Granada hatte dieser neuen Macht nichts mehr entgegenzusetzen. Die katholischen Könige Isabella und Ferdinand eroberten die letzte maurische Bastion Stück für Stück. Am Ende gelang es Granada vom Nachschub aus Nordafrika abzuschneiden und dem letzten maurischen König blieb 1492 nur noch eine kampflose Kapitulation.
Isabella und Ferdinand zogen in die Alhambra ein und wollten Granada zur neuen Hauptstadt machen. Sie sind daher auch in Granada begraben. Erst ihr Enkel Philipp II verlegte die Hauptstadt nach Madrid. Der maurische Palast wurde vergessen und seine Pracht hat sich dadurch über 500 Jahre kaum verändert.

Zu den wenigen Veränderungen zählte ein königliches Wappen und ein Weihwasserbecken, das sich kurioserweise direkt neben einen Lobspruch auf Allah befindet. Die ´w´-förmige Glyphe ist im Altarabischen das Zeichen für Gott.

Die Alhambra ist eine der meistbesuchten Touristenattraktionen Europas und seit 1984 Weltkulturerbe. Die Burganlage ist etwa 740 m lang und bis zu 220 m breit. Im Osten ist der Sommerpalast Generalife vorgelagert. Tickets sind personengebunden um einen Schwarzmarkt zu verhindern. Man muss also vorab mit seinem Pass ein Ticket beantragen.

Karl V. zugleich Kaiser des Heiligen Römischen Reiches ließ von seinem Architekten Pedro Machuca einen großen Renaissancepalast auf der Alhambra errichten. Da sich auf Grund der Entdeckung Amerikas 1492 die Interessensschwerpunkte des Königreiches verlagert hatten, ließ man die Residenzpläne fallen. Der Palast Karls I. wurde nie fertiggestellt. Nach seiner Heirat mit Isabella von Portugal verbrachte das Paar das zweite Halbjahr 1526 auf der Alhambra. Während der Flitterwochen ereignete sich in Erdbeben. Isabella zog daraufhin mit ihrem Hof in das Kloster Sankt Hieronymus.


Der marmorne Löwenbrunnen mit zwölf steinernen Löwen und zwölfeckiger Brunnenschale gab dem Palacio de los Leones seinen Namen. Der Löwenbrunnen war ein Geschenk der jüdischen Gemeinde Granadas an den König.

Auch die Christen übergaben ein Geschenk. Sie stifteten ein Deckengemälde. Eine doppeldeutiges Geschenk. Figürliche Darstellungen sind im Islam sonst nicht üblich. - Als Geschenk in einem Privatraum war es aber OK.


Die meisten Decken sind kunstvoll aus Zedernholz gefertigt, das aus dem Libanon importiert wurde.


Einige Decken sind auch direkt mit Hohlkehen verziert.


Den Löwenhof umgeben 124 Säulen. Möglichen Erdbebenschäden wurde unter anderem durch eine Bleigleitschicht zwischen Schaft und Kapitell der Säulen des Löwenhofs entgegengewirkt.
 

Ein Versatz ist bei einer Säule noch zu sehen.


Bekannt ist der Palast für seine Wasserspiele. Kleine Bächlein laufen durch viele Räume um im Sommer den Palast zu kühlen.



Die Alhambra hat eigene Quellen. Das überschüssige Wasser fließt in 6 kleinen Wasserfällen vom Berg.


Die Vielzahl der Verzierungen wurde nicht einzeln von Hand modelliert sondern mit Formen aufgetragen. Teile der ursprünglichen Farbfassung sind noch zu sehen.


Die Mauern einiger zerstörter Gebäude versucht man mit passenden Hecken anzudeuten. Hier die Lage des Palastes des Wesirs:





Danke an Antonio V. für die interessante Führung


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