Granada II


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Nach dem Besuch der Alhambra am Morgen war das offizielle Begleitprogramm der Tagung beendet und der Nachmittag stand zur freien Verfügung. Granada hat einen preiswerten ´Sightseeing-Bus´ der im Halbstundentakt die Hauptsehenswürdigkeiten abfährt. Man kann sich vom Band per Kopfhörer dazu etwas erzählen lassen, doch die Informationen sind sehr spärlich. Zu 90% kommt nur Musik vom Band. Zu den zu den Sehenswürdigkeiten erfährt man nur wenig und zudem sind die Wartepausen an den Stationen sehr lang.


Die bekannteste Sehenswürdigkeit nach der Alhambra ist die Kathedrale mit der Capilla Real.

Die Capilla Real ist der südöstliche Anbau der Kathedrale von Granada, in dem die sterblichen Überreste der Katholischen Könige Ferdinand II. und Isabella von Kastilien ruhen. Johanna die Wahnsinnige und Philipp der Schöne, die Eltern von Karl V. sind dort ebenfalls bestattet.

Die prachtvollen Marmor-Grabmäler sind nur überirdische Show. Die Toten liegen bescheiden in Bleisärgen im Keller.


Der zwischen 1518 und dem 18. Jahrhundert entstandene Bau vereint Stilelemente der Gotik, der Renaissance und des Barock. Im angeschlossenen Sakristei-Museum werden Tafelbilder ausgestellt, darunter Arbeiten der Renaissance-Meister Botticelli und Perugino sowie von Rogier van der Weyden.


Nach der Eroberung wurde Granada am 21. Mai 1492 zum Erzbistum bestimmt. Die Grundsteinlegung für den Neubau der Kathedrale erfolgte am 25. März 1523. 1704 wurde der Bau für beendet erklärt, 181 Jahre nach der Grundsteinlegung.

Die Kathedrale ist im Häusergewirr schwer zu fotografieren. Den besten Eindruck gibt ein Modell:

Die Kathedrale hat einen rechteckigen Grundriss mit Hauptschiff und jeweils zwei Seitenschiffen. Die Architektur des Kirchenbaus setzt sich in dem halbrunden Chorabschluss fort.


In den Kapellen befinden sich kostbare Bild- und Schnitzwerke, maßgeblich aus dem 17. und 18. Jahrhundert.

Zwei Orgeln stehen parallel am Ende des Hauptschiffes. Sie wurden von zwischen 1744 und 1749 erbaut.


Eine Seitenkapelle beherbergt eine Ausstellung mit Highlights aus der Schatzkammer.

Der Tabernakel gehörte Karl V.

Interessant sind auch die riesigen Chorbücher. Sie wurden beim Gesang auf einen großen Notenständer, gesetzt damit alle Chormitglieder sie aus großer Distanz lesen konnten.


Auch nach der Erfindung des Buchdrucks wurde bei den Chorbüchern meist mit Handschrift gearbeitet. Die Bücher enthalten aufwändige Miniaturen.



Rund um die Kathedrale befinden sich noch im heutigen Stadtbild erkennbare Zeugnisse des maurischen Granada, so die ehemalige Karawanserei Corral de Carbón.


Nach der Kathedrale wurde das Kloster des heiligen Hieronymus besichtigt. Dieses im isabellinischen Stil errichtete Kloster ist das erste welches nach der Übergabe der Stadt an die Katholischen Könige errichtet wurde. Es dient als Grablege des ´Gran Capitán´ eines Kriegshelden der sich nicht nur bei der Eroberung von Granada sondern auch in Italien für die spanische Krone verdient gemacht hat.


Typisch für den Orden des St. Hieronymus sind die Laubengänge an der Kirche die den Kranken vorbehalten waren. Christus an der Geißelsäule von Bocanegra

Von der  Ausstattung des Klosters hat sich nur wenig erhalten. Die Truppen Napoleons haben einiges verbrannt, doch die Kirche ist genial. Ein Renaissance-Prachtbau mit einer unglaublichen Fülle an Details!




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