European
Symposium on Occultation Projects (ESOP)
2023
Der 2. Tag führte in die Hauptstadt des kleinen
Königreiches von Nordirland.
Zuerst wurde Belfast Castle angesteuert, ein kleines historistisches
Schloss aus
dem 19.Jh. Viel zu sehen gab es dort nicht. Einige Schautafeln
beschreiben die Schlossgeschichte. Die Anlage ist heute ein Hotel.
Spannender war das Rathaus von Belfast. Der riesige Prachtbau aus dem
19.Jh
besitzt eine umfangreiche Ausstellung zur Stadtgeschichte.
Prominente
Söhne und Töchter der Stadt werden als
´Heros´ gewürdigt, darunter Kenneth
Branagh und Joselyne Bell aber auch Größen aus
Sport, Politik und Wirtschaft.
Die
Glasfenster zeigen wichtige Szenen der Geschichte.
Ein Bild zeigt den legendären irischen Helden Cu Chulainn
(Cuchulain
), dessen ursprünglicher Name Setanta war.
Ein anderes
Bild zeigt die große Hungersnot von 1840-1849. Die
Bevölkerung von Irland wurde dabei so stark dezimiert, dass
bis heute weniger Menschen auf der Insel leben als davor.
Auch der Bau
der Titanic ist ein Thema f r eines der Glasfenster.
Belfast war
damals ein Zentrum der Industrialisierung. Es gab hier die
größten Werften, die größten
Leinenwebereien
und die größte Tabakindustrie der Welt.
Als
nächstes wurde das ´Titanic-Quarter´
angesteuert. Der Ozeandampfer wurde in Belfast gebaut. Das Museum
erinnert baulich an die Bughöhe des Schiffs.
Die
Ausstellung ist mit 28 Pfund recht teuer, aber aufwändig
gestaltet. Sie gibt einen guten Überblick über die
Industriegeschichte der Stadt und
erklärt
warum die Titanic und ihre beiden Schwesterschiffe Olympic und Britanic
genau
hier gebaut worden sind.
Das Schicksal der "Titanic" ist bekannt. Aber auch ihre
Schwesterschiffe hatten kein einfaches Leben.
Das Typschiff der Klasse, die "Olympic", hatte bereits im September
1911, nur zwei Monate nach der Indienststellung, eine schwere Kollision
mit dem britischen Kreuzer "Hawke". Während des I. Weltkriegs
als Truppentransporter eingesetzt, versenkte es 1916 ein deutsches
U-Boot durch einen Rammstoß. 1926 wurde das Schiff im
Nordatlantik von einer Monsterwelle getroffen, wobei u.a. die 24 Meter
über dem Meeresspiegel gelegenen Brückenfenster
zerstört wurden. Am 15. Mai 1934 versenkte die "Olympic" bei
einer Kollision das Feuerschiff "LV-117" vor Nantucket. 1935 wurde sie
außer Dienst gestellt.
Der "Britannic" war, wie der "Titanic", nur ein kurze Karriere
vergönnt: 1914 vom Stapel gelaufen, wurde sie 1915 zum
Lazarettschiff umgebaut und sank bereits am 21. November 1916, nachdem
sie in der Ägäis auf eine Mine
aufgelaufen war.
Auf der Rückreise reichte die Zeit noch für eine
Stadtrundfahrt in Dublin.
Ein
Großteil der englischen Literatur kommt eigentlich aus
Irland.
Namen wie Jonathan Swift, Charles Dickens, James Joyce, Bram Stoker,
Oscar Wilde, William Butler Yeats, George Bernard Shaw oder Samuel
Beckett sind mit der irischen Hauptstadt verbunden.
Während der Standrundfahrt ging es am Geburtshaus von Oscar
Wilde vorbei,
das heute ein amerikanisches College ist. Auch der Sieger von Waterloo,
Arthur Wellesley Herzog von Wellington kam in einem Reihenhaus in
Dublin zur Welt.
Nach seinem Siegen errichtete man dem berühmten Feldherrn ein
Denkmal
(hier über den roten Haaren von Johanna zu sehen)
Auf der
Hauptstraße der O’Connell Street gibt es
zahlreiche Statuen und Die 120 Meter hohe Edelstahlnadel ´The
Spire´. Sie wurde zum Gedenken an das neue Millennium 2003 in
der Straßenmitte errichtet und ist nachts beleuchtet.
Die
Christ-Chrch-Kathedrale und sie am häufigsten fotografierte
Brücke über den den Fluss Liffey.
Im
Trinity-College wollte man für die Besichtigung des
´Book of Kells´ 18 Euro - das war uns etwas zu
teuer. Statt dessen ging es zum preiswerteren und sehenswerteren Dublin
Castle. Die gegenwärtig existierenden Gebäude
entstammen vorwiegend dem 18. und 19. Jahrhundert. The State Apartments
aus den Jahren 1680–1830 werden noch heute bei den
offiziellen Anlässen genutzt.
Bis zum Jahr 1922 befand sich am Schloss der Sitz der britischen
Verwaltung von Irland und war Sitz
des Vizekönigs.
Auf dem Thron saß der englische König wenn er zu
Besuch war. Königin Victoria war 4 mal im Dublin-Castle.
Das kleine Deckengemälde im Festsaal zeigt den Heiligen
Patrick bei der Bekehrung der Heiden.
Das Hauptgemälde zeigt den Genius des britischen Monarchen.
Ihm zur Seite stehen die Personifikationen von Schottland und England.
Die Personifikation von Irland kniet vor den Thron.
....Eine Darstellung die den Iren wohl kaum gefallen hat.
Ein Raum im Schloss ist dem Freiheitskämpfer James Connolly
gewidmet, der auf diesem Bett die letzten Stunden vor seiner
Hinrichtung verbracht hat.
Ein letztes Ziel der Stadtrundfahrt ist die berühmte
Guinness-Brauerei. Sie ist die größte Brauerei
Europas.