IMC 2023

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Die Internationale Meteorkonferenz (IMC) findet jedes Jahr in einem anderen Land statt. Meistens ist der Standort in Europa, aber auch dort müssen die Besucher oft einen weiten Weg auf sich nehmen. 2023 lag der Standort jedoch verkehrsgünstig im Nachbarland Belgien. Bei der IMC sind die Profis gut eingebunden. Forschende, Professoren und Studenten der Astronomie stellen dort gern ihre Ergebnisse vor. Im südbelgischen Dorf ´Redu´ hat die ESA auf dem Boden einer ehemaligen Satellitenempfangsstation ein Testgelände für die Galileosatelliten. Daneben war noch Platz für ein Besucherzentrum.


Im Juni 2000 erhielt das Euro Space Center den Erlebnisrundgang "A Space Odyssey". Die Besucher können dort etwa ein Dutzend Weltraumtrainingsgeräte ausprobieren.

Das alles klang recht spannend und so machten wir uns auf den Weg. Die Konferenz war zweigeteilt. Der eigentlichen IMC war ein Radio-Workshop vorgelagert, bei dem es um die Meteorbeobachtung per Radar ging.

U.a. berichtete unser Berner Sternfreund Gunter Stober über die Erforschung vertikale Höhenwinde die nur anhand von Meteoren möglich ist, da der Bereich zwischen den Ballonhöhen um 30km und den Satellitenhöhen um 120km sonst schwer erreichbar ist. Der Ausbruch des Honga-Tonga war auch im Höhenwind messbar. Dort war die Druckwelle schneller als in den tieferen Schichten.


Am Abend wurde demonstriert wie einfach die Radioaufzeichnung von Meteoren ist. Mit einer mobilen Antenne wurden in kurzer Zeit 5 Meteore aufgezeichnet.

Der Radio-Workshop fand in einem Nebengebäude statt. Das Euro Space Center war zu dieser Zeit geschlossen. Es wird nur am Wochenende für Besucher geöffnet. Die Gebäude wirkten etwas verlassen

Ein Spaziergang führte entlang eines Planetenwanderwegs. Auch ein paar Raketenmodelle waren zu sehen.

Ein Atomium in klein ;-)

Die IMC begann am Folgetag erst am Nachmittag mit einem Rundgang durch das Space-Center. Zuvor war es möglich die Festung von Bouillon zu besuchen. Es handelt sich um eine Höhenburg oberhalb der Stadt Bouillon in einer engen Schleife des Flusses Semois.

Die Anlage wurde zwischen 1050 und 1067 ausgebaut. Sie war Mittelpunkt der Herrschaft des Hauses Ardenne. Gottfried V. verpfändete die Burg 1096 an Otbert von Lüttich, um die Kosten für den ersten Kreuzzug aufbringen zu können. Die Burg ging damit in den Besitz des Hochstifts Lüttich über. Der erfolgreiche Feldzug Gottfried V. endete mit seiner Wahl zum König von Jerusalem. - Einen Titel den er jedoch ablehnte.

Relikte von Vauban: Eine mörtelose nur aus passgenauen Stein gesetze Brücke und Schießscharten für mehere Richtungen.

Der Festungsbaumeister Sébastien Le Prestre de Vauban baute die Burg zu einer Festung aus, die auch moderner Artillerie standhalten konnte. Erst 1795 kamen Burg und Herzogtum Bouillon offiziell an Frankreich. Stadt und Burg fielen 1815 an das Königreich der Niederlande. In der Folge wurde die Anlage stark umgebaut. Seit der belgischen Revolution von 1830 gehört die Burg zu Belgien. Noch 1870 diente sie der preußischen Armee als Lazarett.

Die Anlage besteht aus drei Teilen, die durch Brücken verbunden sind. Besonders auffällig ist die doppelte Zugbrücke über zwei in den Fels gehauene Halsgräben. Erhalten ist ein gotischer Saal aus dem 13. Jahrhundert. Er dient heute als Museum für den berühmten Sohn der Stadt ´Gottfried von Bouillon´.

Zugänglich ist eine vielzahl von Kasematten und Wehrgängen. In einige Räume wurden Puppen aufgestellt um einen Eindruck von der alten Zeit zu vermitteln.

Zum Abschluss gab es noch eine Greifvogelshow


Der kleine Kautz ´Spartacus´ war der Star der Show.


Zurück in Redu wurde das Euro-Space-Center für uns geöffnet und wir bekamen eine Sonderführung und durften verschiedene Astronautentrainingsgeräte testen.


Im Gravitiy wurden 3G simuliert. Die konische Form kompensiert das eine ´G´ der Erde so das die Belastung während der Rotation gleichmäßig ist. Die ausgemusterten Shuttles der Amerikaner lieferten 3G. Man bekommt also einen Eindruck von einem Shuttle-Start.


Ein Höhepunkt war der Moonwalk. 1/6-G wird durch die Unterstützung der Hüften mit einer Art Fahrradsattel erreicht. Eine Virtual Reality-Brille sorgte für einen echten Eindruck. Im 2.Schritt wurde auf Mars und 1/3G umgestellt.


Am Donnerstag-Abend begann dann das reguläre Programm das bis Sonntag Mittag prall gefüllt war.


Die Vielzahl der Beiträge kann man hier nicht wiedergeben, doch hier mal ein paar Fotos bekannter Gesichter.

Peter Jeniskens stellte sein neues Buch vor und auch Mike Hankey der Schöpfer der Allsky-7 war dabei.

Joe Zender und Detlef Koschny von der ESTEC.


Schon in den Perseidendaten von 2022 gab es mehrere Peaks - die sich 2023 wiederholten.


Kristian Sarnrczky fand gleich 2 NEOs die später auf der Erde einschlugen.


Peter Slansky berichtete über einen Blink auf dem Mond und suchte nach möglichen Erklärungen.


Erfreulich ist die zunehmende Zahl weiblicher Referenten.





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