Messungen
im Kontinuum/Visuell



Der Schwerpunkt der Beobachtungen lag bei den Beobachtungen im UV
und mit dem Spektralgitter. Diese beiden Messungen erfolgten mit dem PC
und haben ein seh genaues Timing. Nebenbei wurden noch 2 DSLRs bedient.
Die Sony7s mit einem H-Alpha-Filter und ein EOS700, die ohne Filter
verwendet wurde.
Die EOS700 hat keinen IR-Sperrfilter so das die Kurven trotz
Weißabgleich von 3200K sicher einiges an H-Alpha
enthält. Im Gesichtsfeld des 50mm Objektivs waren neben
Beteigeuze mit 0,3 mag auch
Bellatrix mit 1,6 mag und ein 3,5mag-Stern im Kopf des Orion.

Minimum bei Min 0:28 und 1:28.
Das SNR der EOS700 ist eher schlecht und
das
Signal hat starke Schwankungen. Man kann jedoch sicher sagen
das Beteigeuze im Minimum schwächer als Bellatrix gewesen ist.
Ein Delta um etwa 1,8 mag ist plausibel und deckt sich mit der
visuellen Schätzung live am Himmel.

Im Visuellen ist die Helligkeitsdifferenz also eine Drittel
Magnitude größer als im H-Alpha und gleicht etwa der
Kurve im UV.
Die EOS700 ist eine Farbkammera, aber Farbdiffernzierung ist leider so
schlecht das keine Aussagen über die unterschiedlichen
Farbverläufe möglich ist.

Im Visuellen gab es noch eine weitere Messung mit besseren SNR durch
das Spektralgitter. Beteigeuze konnte in der 0-Ortnung gut vermessen
werden.
Die
Dauer der Verfinsterung ließ sich auf
11,73 Sekunden bestimmen. Die maximale Verfinsterung war an unserem
Standort um 01:15:25,97 UT!

Die Werte sind aber schwer abzugrenzen. Mit Bin 4 wird die Kurve etwas
glatter.
Die Dauer der Verfinsterung ließ sich damit auf
13,19 Sekunden bestimmen. Die maximale Verfinsterung war bei dieser
Messung um
01:15:25,86 UT!

Aus dem Spektrum ließ sich auch eine bessere Aussage von Rot
gegen Blau ermitteln. Bei jeweils 450nm und 750nm wurde eine
Fläche ausgeschnitten und als Vergleichstern definiert. Die
Dritte
Kurve ist wieder die 0-te Ordnung. Es wurden jeweils die Bilder einer
halben Sekunde gemittelt um den Seeingeinfluss zu minimieren.
Der ähnliche Verlauf sagt nichts über eine
ähnliche
Tiefe. Dazu braucht es eine genauere Photometrie!!
Die Auswertungen sind nicht abgeschlossen. Die Gammakurven
müssen für eine saubere Photometrie in den
verschiedenen Farben noch ausgemessen werden. Im visuellen Bereich war
Beteigeuze im Minimum etwa 0,3 mag schwächer war als
Bellatrix.
Im H-Alpha aber war Beteigeuze etwa 0,3mag schwächer war als
Aldebaran. Daher kann man doch sagen, das im Blauen die Kurve tiefer
gewesen sein muss,
denn Aldebaran ist etwa 0,3 mag heller als Bellatrix.
Es ergibt sich bisher folgendes
Resultat:

Das Gamma der DSLR war bei der ersten Auswertung noch nicht
berücksichtigt. Es wurde nachträglich eine Korrektur zu
ermitteln.
Das Delta für H-Alpha und Visuell steigt dadurch um 0,2 bzw. 0,3
mag.


Die UV-Messung ist dadurch leider unbrauchbar :-(
Wie passen Prognose und
Realität am besten zusammen?

Vermutlich war Leona um den Faktor etwa 0,85 kleiner (oder Beteigeuze
1,15 größer) als
angenommen. Falls Leona kleiner war, wäre ein
Achsverhältnis von etwa 50 x 60km plausibel:

Wäre Leona so breit wie lang gewesen, hätte es nach
dieser Simulation mit einer totalen
Bedeckung klappen können!
Doch was stimmt nun? War Leona kleiner oder Beteigeuze
größer.
Leona lässt sich über die Pfadbreite messen.

Die Überraschung: Leona war nicht kleiner sondern
größer als erwartet!!!

Beteigeuze muss also sehr, sehr
viel größer sein als erwartet!!!
Darauf weist auch die Bedeckungsdauer hin:


6s hätten nur bei einem punkförmigen Stern gestimmt.
13 Sekunden sind der Durchmesser
von Beteigeuze und der Durchmesser von Leona!

Dennoch ist
Beteigeuze deutlich größer als erwartet. Statt 48
Millibogensekunden könnten etwa 60 Millibogensekunden stimmen.
Flächenmäßig sind das ca. 60% mehr als erwartet!

Das Gamma der DSLR war bei der ersten
Auswertung noch nicht
berücksichtigt. Es wurde nachträglich eine Korrektur
zu
ermitteln.
Das Delta für H-Alpha und Visuell steigt dadurch um 0,2 bzw.
0,3
mag.


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