Plataforma Solar de Almeria


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Nach der Beobachtungsnacht genossen wir den Sonnenaufgang am Pass des Alto de Velefique.
Der Blick von dort fällt auf die Wüste von Tabernas wo wir das PSA besuchen wollten.


Als eine der südlichsten Regionen Europas hat Andalusien ein großes Potential zur Nutzung der Sonnenenergie. Die Solaranlage Plataforma Solar de Almería (PSA) ist Europas größtes Sonnenkraftwerk. Es produziert jedoch keinen Strom für das Netz, sondern ist eine reine Forschungseinrichtung.

Das PSA wurde in den frühen 1980er Jahren gegründet und liegt am Rande der Wüste von Tabernas. Auf dem über 100 Hektar großen Gelände sind über 20.000 Quadratmeter Spiegelfläche installiert. Es werden solarthermische Kraftwerke unter praxisnahen Bedingungen getestet.


Das Plataforma Solar de Almería kann besichtigt werden. Wir bekamen eine etwa 2 stündige Führung über das weitläufige Gelände. Zwischen den Stationen mußte man mit dem Auto fahren.


Gelegentlich bekommt man den Eindruck, das mit dem preiswerten Solarzellen die Technik der solaren Großkraftwerke gestorben ist, doch das ist nicht der Fall. In Spanien sind 50 Solarkraftwerke in Betrieb, die mit Spiegelsystemen arbeiten. Neuere Anlagen werden in den sonnenreichen Staaten der USA besonders in Kalifornien gebaut. Die Solaranlagen haben einen Einfluss auf die Preispolitik der Stromkonzerne. Während bei uns der Nachtstrom wegen der Überproduktion besonders günstig ist, ist er in Spanien besonders teuer. Zu weniger Lichtverschmutzung führt dies leider trotzdem nicht.



Die Solarkonzentrationssysteme dienen nicht nur zur Stromerzeugung sondern auch zur Entsalzung mit Sonnenenergie und für Materialstudien. Ein Forschungsfeld ist beim PSA auch die Energieeffizienz im Baugewerbe. Gegenwärtig gilt die PSA als Weltreferenz in den genannten Forschungsbereichen, weshalb sie jedes Jahr von zahlreichen Universitätsgruppen, Schülern, Wirtschaftsdelegationen und Touristen besucht wird.

Es gibt auf dem Gelände mehrere Spiegelanlagen. Die Spiegel sind nicht glatt sondern haben je nach Entfernung vom Solarturm unterschiedliche Wölbungen. Das machte die Fertigung in der Vergangenheit sehr teuer. Neuere Anlagen arbeiten mit verformbaren Spiegeln ähnlich den Adaptiven Optiken in der Astronomie.


Neben verbesserten Spiegeln versucht man auch die Kraft-Wärmekopplung der Strahlungsempfänger zu optimieren. Von wartungsintensiven Systemen auf Natrium oder Wasserbasis will man weg und setzt auf wartungsfreie keramische Werkstoffe die in ihren Poren Luft für einen Stirlingmotor erhitzen.

Mit 3 Testfenstern können 3 unterschiedliche Empfänger zugleich getestet werden.

Die meisten Solarkraftwerke arbeiten mit einer Öl-Leitung die mit einem Hohlspiegel erhitzt wird. Am PSA entwickelt man dafür bessere Nachführsysteme.


Bei der Materialforschung nutzt man bis zu 10m große Hohlspiegel als Sonnenöfen. Sie erreichen Temperaturen von über 2000 Grad. Die ersten Spiegel wurden für viel Geld gekauft doch mittlerweile entwickelt das PSA auch eigene Systeme.
Getestet werden u.a. Hitzekacheln für Raumkapseln und Raumfähren. 

Die Regulierung der Strahlung erfolgt über eine art Jalousie.


Die Anlage im Hintergrund ist eine Testprojekt für eine zukünftige Mondstation. Per Sonnenkraft wird damit aus Mond-Gestein frischer Sauerstoff gewonnen






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