Beobachtungsnacht 14/15.12.2023

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Die zweite Geminidennacht gehörte ganz den Sternschnuppen. Am frühen Abend fuhren wir erneut zuerst zum Alto de Velefique, doch dort war es wieder zu windig und es wurde erneut der Standort des Vortages angesteuert. Ab 21 Uhr wurde aufgebaut.



Beobachtung 2. Geminidennacht 14/15.12.23, 20:55 - 3:47 UT
EOS-M, 6.5mm Fisheye, EOS-M, 15mm f/3.5, EOS700, 50mm f/1.8
Bilder im Minutentakt



Der 10 Zoll Dobson wurde zwar ausgepackt, aber kaum benutzt. Lediglich der Komet Pons-Brooks wurde an frühen Abend eingestellt. Er stand im Sternbild Leier und wäre später untergegangen. Im Teleskop sah man ein eher enttäuschendes kleines Bällchen. Die 9mag dürften an der Obergrenze gelegen haben. Erst nach einer längeren Beobachtung offenbarte sich eine elliptische Form mit Helligkeitsvariationen. Ein stellarer Kern war zu sehen.


In Spanien stand der Geminiden Radiant um 21:30 nur 10 Grad hoch aber das Maximum war schon im vollen Gange. Die Folge waren extrem lange, langsame und gleichmäßige Meteorspuren mit mehr als 60 Grad. Man kann die Schnuppen wohl schon fast als Earth-Grazer bezeichnen.





Da die Zwillinge in den ersten Stunden noch hinter den Bäumen standen, wurde zunächst der Stier als Fotoziel gewählt.

Die Watec sah dort einige helle Schnuppen. 


Später wurde der Bereich zwischen Orion und Zwillingen eingestellt.




Visuell entstand der Eindruck einer höheren Aktivität als am Vortag, doch die Kameras bestätigten dies nicht. Die Watec kam nur noch auf 11,5 Meteore pro Stunde. Am Vortag waren es 20/h.

Auch die Sony kam nur noch auf 24 pro Stunde. Am Vortag waren es 65/h. Bei der Sony hatte sich die Rate mehr als halbiert. Das dies visuell weniger auffällig war, dürfte an der höhern Anzahl heller Schnuppen gelegen haben.


Mit dem steigenden Radiant nahm die Aktivität insgesamt zu. Gegen Mitternacht lag die ZHR zeitweise über 100. Dabei gab es einige auffallend helle Schnuppen. Etwa 10 Stück dürften zwischen Jupiter- und Venushelligkeit gelegen haben.
Einmal gab es 3 hellere Meteore auf einem Foto:


Es gab auch einige ungewöhnliche Schnuppen. Das hellste Exemplar hatte einen Farbverlauf von Grün nach Rot. Und ein Meteor
fiel direkt aus dem Radiant:


Landschaft erhellende Feuerkugeln wurden nicht gesehen, dennoch gab es wieder einige Beispiele von Persistent Trains.


Jürgen zählte konsequent und kam im Laufe der Nacht über 300 Sternschnuppen. Insgesamt zählte er in den 2 Geminidennächten über 500 Stück. Durch die Bedienung der Kameras ging bei mir einige Zeit verloren und meine Anzahl dürfte insgesamt nur etwa halb so hoch gewesen sein.

Der Himmel war sehr transparent, der Gegenschein war sichtbar und die Verbindungslinie zum Zodiakallicht konnte ebenfalls gesichtet werden. Die Herbsmilchtstraße verlief vom Fuhrmann in Zenit zum Nordwest-Horizont. Das Schwache Band der Verbindungslinie verlief parallel zu Herbstmilchstraße etwa 60 Grad links in Richtung West-Horizont. Das passt gut zur Ekliptik. Das Schwache Band der Verbindungslinie dürfte grob 10 bis 20% der Helligkeit der Milchstraße gehabt haben. Am Südwesthorizont störte das Licht der Küstenstädte, doch im Westen war es sehr dunkel.


Nach 5 Uhr war die Aktivität immer noch hoch. Das Maximum war aber überschritten. Die letzte Zählung brachte noch 6 Stück in 15 min was einer HR von 24 und einer ZHR von 30 entspricht. Meine wenigen Zählintervalle lagen wohl zufällig im Bereichen mit niedrigerer Aktivität. Ein Intervall um Mitternacht wo in etwa 5 min 10 Stück gegeben hatte, wurde nicht notiert.


Wir brachen vor der Dämmerung auf um nach ein paar Stunden Schlaf den Tag noch touristisch nutzen zu können.




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