Baza

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Baza ist eine Mittelstadt an der Autobahn zwischen Granada und Murcia. Von Bacares aus ist der Ort gut zu erreichen. Touristisch ist er kein Highlight, aber nach der anstrengende Maximumsnacht der Geminiden war nur ein halber Tag übrig und der war dort gut angelegt. Im Ort gibt es ein archäologisches Museum das zugleich als Touristen-Info dient. Als wir dort ankamen mussten wir feststellen das zwischen 14 und 16 Uhr Mittagspause ist. Immerhin versorgte uns die Touristen-Info noch mit ein paar Informationen über die restlichen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Nach 2 Stunden in einer preiswerten Tapas-Bar besuchten wir zunächst die Arabischen Bäder aus dem 13/14 Jh. Sie standen ursprünglich neben einer Moschee die nach der Reconquista mit einer eher schlichten Kirche überbaut wurde. Die Kirche war geöffnet und wir warfen einen kurzen Blick hinein.


Sehenswert war die Decke im maurischen Stil.


Die Bäder einnern an römische Badeanlagen mit Kaltraum-Frigidarium, Warmraum-Tepidarium und Heißraum-Caldarium mit Hypokauste-Fußbodenheizung.




Für einige Jahrhunderte dienten die Bäder als Keller für die darüber gebauten Häuser. Erst vor wenigen Jahrzehnten wurden die Bäder wiederentdeckt und freigelegt. Vor dem Bad lag eine Säulenhalle die dem Bauwerk das Aussehen eines antiken Tempels gegeben haben muss. Im inneren zeigen die Hufeisenbögen jedoch eindeutig die maurische Handschrift.



Das Archäologische Museum in Baza verfügt über vier ständige Ausstellungssäle, die in vier große chronologisch-kulturelle Perioden gegliedert sind: Frühgeschichte, iberische Epoche, Römerzeit und mittelalterliche und moderne Epoche. Am interessantesten ist die Kultur der Iberer. Der Stamm siedelte in Südostspanien vor der Eroberung durch die Phönizier. Obwohl ihr Stammesgebiet nur klein war, gaben sie doch der iberischen Halbinsel ihren Namen.


Die schriftlose Iberer-Kultur erinnert stilistisch ein wenig an die Etrusker. Das wichtigste Ausstellungsstück ist die ´Dame von Baza´ die ein eigenes Museum hat, welches jedoch entgegen der Infos im Internet geschlossen war. Das Archäologische Museum in Baza verfügt aber über eine gute Kopie.

Bei der Dama de Baza handelt es sich – anders als bei den anderen Frauengestalten der Iberischen Kunst – um eine annähernd lebensgroße sitzende Vollfigur von ca. 1,34 m Höhe, bei der noch deutliche Reste der ehemaligen Farbfassung erhalten sind. Körper- und Handhaltung sowie Kleidung und Schmuck sind weitgehend realistisch wiedergegeben, was Einflüsse der Griechischen Kunst wahrscheinlich macht. Das Lebensalter der Dame kann anhand ihrer Gesichtszüge auf ca. 40 bis 50 Jahre geschätzt werden. Die Rückenlehne des Thronsitzes ist flügelartig ausgebreitet. Entstanden ist die aus einem Kalksteinblock gearbeitete Statue im 4 Jh. v. Chr.
Wegen der beigegebenen Metallwaffen wurde sie von einigen Forschern auch als Kriegerin oder Kriegsfürstin aufgefasst. Sie könnte jedoch ebenso gut eine Figur aus der religiösen Vorstellungswelt der Iberer sein.

Die interessante Form der Schwerter ist auf ihre doppelte Funktion als Kavallerie- und Infanterie-Waffe zurückzuführen. Für die Kavallerie  ist ein Krummsäbel besser geeignet, da vom Pferd aus erhöhter Position geschlagen werden muss. Deswegen war die Oberseite der Schwerter geschärft. - Die geschärfte Unterseite wurde von die Infanterie verwendet.


Eines der wenigen Schmuckstücke in der Ausstellung:


Feuersteine aus dem Neolithikum als Sichel.


Die Hauptkirche war leider geschlossen.


Im Museum es gab eine umfangreiche Krippe zu sehen:




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