Granada

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Die an Sehenswürdigkeiten reichste Stadt Andalusiens ist sicher Granada. Die Kathedrale, die Capilla Real und die Alhambra wurden zuvor schon mal besucht, aber es gibt noch einige weitere Highlights. Die Wege trennten sich in Granada. Jürgen, Maciej und Martina kannten die Alhambra noch nicht. Nachdem ich schon 2 mal dort war, stand für mich ein anders Ziel auf dem Programm.
Aus der Ferne wurde der Palast aber dennoch gesehen.

Der Himmel war sehr klar und von Granada aus war auch die Sierra Nevada zu sehen.


Diesmal stand die Kartause von Granada auf der Zielliste. Es handelt sich um ein ehemaliges Kloster, das bis 1835 eine Gemeinschaft der Kartäuser beherbergt hat. Es ist eines der Glanzstücke der spanischen Barock-Architektur.

Das Kloster wurde 1931 zum Monumento histórico-artístico erklärt und in den Nationalen Kunstschatz aufgenommen.

Der Prior des Kartäuserklosters in Sevilla wandte sich 1506 an Gonzalo Fernández de Córdoba um Unterstützung. Der Feldherr war als ´El Gran Capitán´ zu Wohlstand gekommen und förderte den Bau nach Kräften. In Spaniens Goldenen Zeitalter wurde an nichts gespart und nur die besten Künstler arbeiteten mit den teuersten Materialien. 1545 wurde der Bau offiziell von den Kartäusern übernommen. Die Klosterkirche wurde jedoch erst 1662 endgültig fertiggestellt.

Die erhaltenen Räume sind um den Kreuzgang angeordnet. Dieser ist quadratisch und von dorischen Säulen aus dem 17. Jahrhundert umrahmt. Er erinnert an maurische Innenhöfe. Die Inneneinrichtung ist heute eher schlicht, aber es gibt im Refektorium eine Reihe guter Bilder von Juan Sánchez Cotán.
Das Gemälde „Letztes Abendmahl“ an seiner Stirnseite besticht durch seine realistische Darstellung der Fenster.

Einige Kartäuser wurden zu Märtyrern unter Heinrich VIII von England. Das war ein großes Thema zur Bauzeit des Klosters, denn fast zeitgleich segelte die Spanische Armada nach  England..... Das Bild ist auch Kriegspropaganda!

In der schlichte Kapelle „De Profundis“ baten die Brüder um Verzeihung und Buße. Der Altar zeigt ein Bildnis der „hll. Peter und Paul“.


Die Kapelle „De Legos" war der Versammlungssaal der Laienbrüder. Er wurde 1517–1519 in spätgotischem Stil errichtet.


Die einschiffige Kirche umfasst drei Abschnitte: Der Teil vom hinteren Eingang bis zur Gittertür war für die Gläubigen bestimmt und der Bereich von dieser Gittertür bis zur Mitte der Kirche war für die Laienbrüder. Der größte Abschnitt hinter der Holztür war für die Mönche selbst. Diese Holztür entstand um 1570 und hat bedeutenden Intarsienarbeiten mit Elfenbein, Schildpatt, Perlmutt und Silber. Die Türe wird von zwei barocken Altarretabeln flankiert, die 1612 entstanden sind. Ihre Gemälde stellen links die „Rast der Hl. Familie auf der Flucht nach Ägypten“ und rechts die „Taufe Christi“ dar.


Die Wandgemälde mit Szenen aus dem Marienleben stammen von Pedro Atanasio Bocanegra von ca. 1670, darunter sein Meisterwerk „Maria mit Rosenkranz“.


Die Kuppel ist in reinstem Barockstil gehalten und zeigt die vier Evangelisten und lässt Licht aus Laternen auf den Altar fallen. Das Kuppelfresko zeigt den Schutzpatron des Ordens, den hl. Johannes den Täufer, auf der einen Seite und den Ordensgründer, den hl. Bruno, der die Weltkugel mit einer darauf thronenden Monstranz erhebt, auf der anderen. Zentral erscheint die göttliche Dreifaltigkeit. Das Fresko stammt aus dem Jahr 1712.


Die größte Sehenswürdigkeit ist das Sanktuarium. Dort werden hinter dem Hauptaltar die Reliquien aufbewahrt. Ein von acht schwarzen, gedrehten Säulen getragener Marmorbaldachin steht zentral im Raum.
Die vier Statuen in den Ecken des Marmorbaldachin symbolisieren die Kardinaltugenden Gerechtigkeit, Klugheit, Mäßigung und Tapferkeit.

In den Ecken des Raumes befinden sich Statuen des hl. Bruno und von Josef von Nazareth von José de Mora, sowie ein Johannes der Täufer und eine Maria Magdalena. Die Arbeiten sind von exzellenter Qualität.


Die Sakristei, die sich links des Hochaltars befindet, ist eine Spitzenleistung des spanischen Spätbarocks. Sie wurde von 1727 bis 1764 erschaffen.
Die Kuppel wurde 1753 von Tomás Ferrer bemalt; das Motiv sind die Gründerväter des Kartäuserordens.


Die Sakristeischränke wurden aus Ebenholz, Palisanderholz, Mahagoni und Guajakholz von José Manuel Vázquez geschaffen,  der bis 1764 ganze 34 Jahre daran arbeitete.


Auf dem Weg zurück in die Kirche wurde noch das Chorgestühl bewundert.


Gegen Abend wurde es recht frisch. Wir trafen uns in der Stadt doch dort war kein durchkommen. Wegen des Lichterfest der Heiligen Lucia gab es einige Umzüge.
Es wurde nur noch das wenig sehenswerte Archäologische Museum besucht. Es hat nur wenige Räume mit einer bescheidenen Sammlung. Dafür ist der Eintritt frei.


Bemerkenswert sind diese Sandalen, die sich aus der jungsteinzeitlichen Megalithzeit erhalten haben. Ein einmaliger Fund!


Nach einem Abendessen ging es heim und da wir am Samstag einiges geplant hatten, wurde nicht mehr beobachtet.




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