Seron und Gorafe

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Für den letzten Tag vor der Abreise standen 3 Ziele auf der Liste. Gegen Mittag stand ein Besuch des Planetariums von Seron auf dem Programm und danach sollte das Megalithmuseum in Gorafe besucht werden. Als krönender Abschluss war die Beobachtung einer Sternbedeckung durch 366-Vincentina am Observatorium des ´Complejo Astronómico Los Coloraos´ oberhalb von Gorafe geplant. Diese Amateursternwarte Los Coloraos wurde mit EU-Geldern finanziert und dient der Öffentlichkeitsarbeit. Zufällig gab es am Samstag den 16.12. eine passende Gruppe an die wir uns anhängen wollten.

Das Planetarium von Seron war ein Zufallsfund im Internet. Es ist gar nicht weit von Bacares entfernt. Seron ist nur ein kleiner Ort dem man ein Planetarium gar nicht zutrauen würde. Es gibt dort auch keinen zuständigen Astroverein, sondern die Institution wird privat geführt. Der sehr engagierte Leiter begrüßte uns freundlich. Er heißt Rául und war erst am Vortag von einer Polarlichtreise nach Finnland zurückgekehrt.

Es gibt 2 Gebäude. Neben der Planetariumskuppel gibt es eine Sternwarte mit einem C11. Das C11 steht in einer eigenen kleinen Kuppel die über eine Holztreppe von einem Vortragsraum aus zu erreichen ist.


Der Vortragsraum wird auch als Büro genutzt.


Rául hatte einige nützliche Tipps parat. U.a. konnte er gute Beobachtungsplätze empfehlen.


Technisch verfügt das Planetarium über einen Fisheyeprojektor mit einer professionellen Variante der Software Stellarium. Die mittelgroße Kuppel wird damit überraschend gut ausgeleuchtet.



Das Potential der Software übersteigt die Möglichkeiten eines klassischen Projektors bei weitem! Die etwa 2 stündige Show war zu keiner Sekunde langweilig. Sämtliche Simulationen basierten auf realen Daten und präsentierten reale Verhältnisse. Wir landeten in einem Mondkrater und waren von flachen Mondbergen umgeben. Danach bewegten wir uns durch die Canyons des Mars.

Auf Alpha-Centauri sahen die Sternbilder gegenüber der Erde nur leicht verändert aus. Unsere Sonne war dort ein gut sichtbarer Stern im Perseus. Beim Weg durch die Milchstraße verzerrten sich unsere Sternbilder immer mehr bis zur Unkenntlichkeit. Das war besser als im Raumschiff Enterprise! Die von der Erde aus sichtbaren Sterne konzentrieren sich am Ende auf ein kleines Segment der Galaxis.
Wir waren mit der Show so zufrieden, das wir als Bonus noch 2 Flaschen Wein dagelassen haben. davon war eine eigentlich für die Sternfreunde vom ´Complejo Astronómico Los Coloraos´ gedacht, - doch Die mussten uns wegen einer Corona-Infektion kurzfristig absagen.

Die Tour nach Gorafe ließen wir trotzdem nicht ausfallen. Den reizvollen Standort zwischen einigen steinzeitlichen Hünengräbern am Rande eines Wüstencanyons wurde schon mal einige Monate zuvor besucht. Auch ohne die zufällige Sternbedeckung wäre dies ein toller Beobachtungsort gewesen. In Gorafe selbst gibt es ein Museum zur Megalithkultur. Leider stellte sich bei der Ankunft heraus, das die Öffnungszeiten falsch angegeben waren und schon um 17 Uhr statt 18 Uhr geschlossen wurde.

Wirklich schade war dies eigentlich nicht, denn die gewonnene Zeit ermöglichte eine kleine Tour am Rand des Wüstencanyons mit einigen Fotostopps.



Die kleineren Gräber waren wohl für Körperbestattungen gedacht.
 



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Link zum Planetarium in Seron
Beteigeuze-Vortrag zur VDS-Tagung