366 Vincentina bedeckt einen 8mag Stern am 16.12.2023

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Die letzte Nacht gehörte der Sternbedeckung durch 366-Vincentina. Bei der Vorbereitung zur Bedeckung von Beteigeuze war aufgefallen, das nur 4 Tage später der Kleinplanet einen 8 mag Stern bedecken sollte. So ein Ereignis lässt sich auch mit einer kleinen Reiseausrüstung gut vermessen.




Vom Canyon-Rand wurde auch der Sonnenuntergang an einer fernen Bergkette beobachtet. Die Sonne verformte sich dank exzellenter Transparenz zu einem winzigen Diamanten Unerwartet gab es einen Grünen Strahl der leider nur von mir gesehen wurde. Die Kameras waren überbelichtet.

Zur Stimmungs-Fotografie wurden zwei 6,5mm Fisheye mit je einer EOS-M verwendet. Im Licht des untergehenden Mondes zeichnete sich eines der Steinkistengräber ab.
Eine EOS-700 schaute mit einem Normalobjektiv auf den Himmelspol. ....Man weiß ja nie ob nicht was interessantes hindurch fliegt...

Maciej machte ein paar Stimmungsbilder:



Für die eigentliche Messung wurde ein 80mm Refraktor mit einer Asi 1600 verwendet. Die PC-Uhr wurde mit einem GPS-Timeinserter abgeglichen.

Leider wurde versehentlich ein falsches Videoformat eingestellt, das nur im Sekundenabstand Bilder lieferte.


Zum Glück zeichnete Maciej Libert parallel ein Video auf mit dem sich zumindest die Dauer der Bedeckung recht genau dokumentieren ließ. Es wurden 3.5 Sekunden ermittelt.

Visuell wurde die Bedeckung im 15x70 Fernglas beobachtet. Martina hatte den 10 Zoll Dobson übernommen. Maciej schaute auf den Computerbildschirm. Die Bedeckung verzögerte sich etwas und es kam schon der Verdacht auf, dass wir außerhalb des Pfads gestanden haben. Doch dann verschwand der Stern doch noch und laute Rufe hallten durch die Nacht.






Nach der Bedeckung wurden mit dem 10 Zoll Dobson noch ein paar Standartobjekte angeschaut. Die Bedingungen waren perfekt. Der Mond ging bei sehr guter Transparenz als schmale Sichel unter. Nach dem Untergang war das Sekundäre Licht im Fernglas noch über dem Horizont zu sehen!
Zu den eingestellten Objekten  gehörten M1, M78, der selten beobachtete PN NGC1360 im südlichen Eridanus und der Flammennebel NGC2024. Bei M78 waren die beiden fächerförmigen Hauptnebel gut zu sehen. Der Fächer war 120 Grad geöffnet und der Flammennebel war ohne Filter am besten zu sehen. Auch der Pferdekopfnebel wurde probiert. Die Kante von IC434 war gut sichtbar, aber der Pferdekopfnebel war nur für den erfahrenen Beobachter zu erahnen.
Der Radiant der Geminiden stand am Abend noch nah am Horizont und eine sehr lange Sternschnuppe zog ihre Bahn über den Himmel.

Nebenbei entstand noch ein Foto vom Kometen Pons-Brooks.


Der Komet hatte 2 Tage zuvor einen Helligkeitsausbruch. Maciej Libert konnte ihm am frühen Abend mit einem Teleobjektiv besser ablichten. Auf seinem Foto war das komplette Sternbild Leier zu sehen.


Da die Heimfahrt noch lang war und wir am nächsten Morgen früh raus mussten, wurde schon gegen Mitternacht die Beobachtung beendet.

Im Vorfeld hatten wir einige Sternfreunde um Parallelbeobachtungen gebeten. Mike Kretlow und Carlos Malagon Lieferten gute Ergebnisse. Raúl Martínez Morales vom Planetarium in Seron hatte leider mit technischen Problemen zu kämpfen.

Das Video von Carlos Malagon wurde mit der Software Tangra ausgewertet. Er sah eine Bedeckung von 3,14 Sekunden mit einer Bedeckungsmitte von 20:00:11,714. Der Observatory-Code ist Z57. Seine Position lag bei:
-4,57411 ö.L
36,656991 n.B.
Auf der Sehne von Carlos war der Kleinplanet 69km groß. Auf der Sehne in Gorafe waren es 77,4km gewesen. Das passt gut zum Prognosewert von 88km.




Zum Schluss noch ein paar Stimmungsbilder die aus den Fisheyeaufnahmen entstanden sind.





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Bedeckung bei Cora/Sodis

Beteigeuze-Vortrag zur VDS-Tagung