Sonnenfinsternis
2024 - Die Kometen
![gauche.gif](gauche.gif)
Während der Sonnenfinsternis am 8.4.24
sollte der Komet Pons-Brooks mit etwa 4 mag etwa 30 Grad neben der
Sonne stehen.
Mit einer 50mm Optik und einem Vollformatchip
kann man etwa 40 Grad abdecken. Für das Experiment wurde die
Sony7s mit einem Canon 50mm f/1.8
kombiniert.
![](sofi24aus5b.jpg)
Das als
Plastik-Fantastik bekannte Billig-objektiv
zeigte im Vorabtest doch ein paar kleine Schwächen und wurde
auf f/5.6 abgeblendet. Da unklar war wie dunkel die Finsternis wird,
wurde die Belichtungsautomatik verwendet und
1,3 Blendenstufen unterbelichtet. Bei 3200 ASA
belichtete Die Kamera während der Totalität 352
Bilder zu 0,04s.
Effektiv sind dies nur etwa 14 Sekunden Belichtungszeit.
Mit 400 ASA hätte man vielleicht noch ein wenig mehr rausholen
können, doch das gute SNR der Sony7s ermöglichte auch
so
ein passables Ergebnis. Sterne bis etwa 5 mag wurden erreicht und bei
einer Bearbeitung waren ganz schwach sogar 2 Jupitermonde zu erkennen.
![](4sofi8koro2b.jpg)
Nach etwas herumsuchen wurde auch der Komet gefunden. Die Koma ist klar
sichtbar, wirkt aber wegen der geringen Brennweite
stellar. Mit etwas Phantasie ist grenzwertig ein Schweifansatz zu
erahnen.
![](4sofi8ponsanni2.gif)
Im Blink gegen eine Sternkarte sind zahlreiche
Sterne zu identifizieren:
![](4sofi8ponsanni1.gif)
![](4sofi8pons2.jpg)
Die Sonne war ebenfalls im Kamerafeld.
Die Streamer
hatten visuell etwa 1,5 Sonnendurchmesser Länge. Das
längste Exemplar
stand auf 10 Uhr und erreichte 2 Sonnendurchmesser. Fotografisch sind
die Streamer deutlich länger und erreichen
4 bis 5 Sonnendurchmesser. Ungewöhnlich sind 2 langgezogene
Wolken auf
der Ebene der Ekliptik.
Es könnte sich um den innersten Bereich des Zodiakallichts
handeln.
![](4sofi8koro2c.jpg)
Die Koronastrukturen wurden mit einem 135mm Teleobjektiv besser
aufgelöst.
Leider wurde der Fokuspunkt nicht genau getroffen und die Optik
blieb unter ihren Möglichkeiten.
![](4sofi8koro3.jpg)
Während der Sonnenfinsternis wurde ein weiterer Komet
entdeckt.
Es handelte sich um einen Sungrazer der in unmittelbarer
Sonnennähe
verdampfte. Dieser Minikomet ist ebenfalls auf den Fotos sichtbar.
![](4sofi8sungr.jpg)
Der Blink gegen eine Sternkarte beweist, das hier ein Objekt ist
´was da normalerweise nicht hingehört´.
![](4sofi8sungranni1.gif)
Passende
Vergleichsaufnahmen sind eher selten, doch dieses APOD zeigt ein
ähnliches Feld:
![](2so25j24d2b.jpg)
Bemerkenswert ist die rote Farbe des Sungrazers. Eigene Bearbeitungen
mit dem 135mm Tele zeigen ebenfalls diese Farbe. Vermutlich ist das
real, denn auch andere Beobachter sahen Rot. Als Ursache wäre
Natrium denkbar. Die Bewegungsgeschwindigkeit eines Sungrazers ist so
hoch das die nötige Dopplershift gegen die solare
Absobtionslinie
gut erreicht werden kann.
Während
des Auf- und Abbaus machte eine Fisheyekamera alle 4 Sekunden ein Bild
um das Geschehen zu dokumentieren. Aus den Bildern entstand ein
Zeitraffervideo. Das Video verrät einiges über
Standort. Interessant ist die Wolkenbildung. Der Lee-Effekt durch das
Küstengebirge wird bestens dokumentiert. Unsere Position lag
genau unter einem Fönloch.
Im Flachland hinter dem Gebirge
sinkt
der Luftdruck. Die Feuchtigkeit kondensiert und es bilden sich neue
Wolken aus dem Nichts. Diese dünnen Wolken zogen dann mit der
Südwestströmung nach Torreon und sorgten dort
für den vercirrten Himmel.
Das es einen heftigen Fön-Sturm gab, erkennt man gut an den
Zweigen der Sträucher im zweiten Teil des Videos ab Minute
2:07.
Die Fisheye-Kamera sollte ursprünglich auch die fliegenden
Schatten dokumentieren. Im Vordergrund ist daher ein weißes
Laken zu erkennen. Dieses Experiment funktionierte nicht. Kurz vor der
Totalität
verlängerte die Belichtungsautomatik die Belichtungszeit so
sehr,
dass die Schatten weggemittelt wurden. Für einen Erfolg
hätte mit offener Blende und hoher
Empfindlichkeit gearbeitet werden
müssen.
Der Bereich um die Totalität hat nochmal ein Extra-Video
bekommen, in dem verschiedene interessante Bereiche
raus-vergrößert sind. Die Kamera blickt nach Osten.
Der Mondschatten kommt von Südwesten und die
Annäherung ist daher schlecht zu sehen.
Umso besser erkennt man das Abziehen des Mondschattens nach Nordosten.
Die Wolken im Norden bilden eine perfekte Projektionsfläche
und zeigen zum unverfinsterten Horizont ein schönes
Farbenspiel. In der Stadt Durango gehen während der
Totalität die Lichter an.
Während der Totalität sind neben der Sonne links
Jupiter und rechts die Venus zu sehen. Nach der Mittlung von 40
Fisheye-Bildern
konnten auch Mars und Saturn herausgearbeitet werden.
![](4sofi8plane1.jpg)
Simulation:
![](himmel2sof.png)
![droite.gif](droite.gif)
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