Wasserburg 2024

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Der Vereinsausflug der Volkssternwarte München führte 2024 nach Wasserburg am Inn und zur Solarsternwarte im Wildfreizeitpark Oberreith. Die Sternwarte wurde 2008 eröffnet.


Die Sternwarte ist im Gegensatz zu vielen anderen nicht in Kuppelbau-weise ausgeführt, sondern wurde als Hütte in Stahlkonstruktion mit einem einseitig im 32°-Winkel geneigten Pultdach erbaut und mit Holz verkleidet. Die Grundfläche der Hütte beträgt 10 x 10 m. Das Dach ist, bis auf eine verschließbare Luke für das Teleskop, durchgehend mit Solarzellen belegt, dadurch kann die Sternwarte tagsüber als Solarkraftwerk dienen.


Die Hütte ruht auf einem kreisförmigen Fundament und ist im Ganzen drehbar. So kann sie tagsüber automatisch der Sonne folgen, um die Stromerzeugung zu maximieren.

Die Sternwarte ist mit einem Newton-Teleskop von 60 cm Spiegeldurchmesser ausgestattet. Die ländlichen Umgebung garantiert einen dunklen Himmel, doch leider ist der Standort deswegen auch schwierig zu erreichen.


Unter der Beobachtungsebene gibt es noch ein Untergeschoss in dem man die Rotations-Mechanik der Hütte besichtigen kann.


Nach dem Besuch der Solarsternwarte ging es zur Stadtführung nach Wasserburg. Die unter Ensembleschutz stehende Wasserburger Altstadt ist in ihrer Gesamtheit eine Sehenswürdigkeit. Das mittelalterliche Flair hat sich in kaum einer Stadt so gut erhalten. Die Stadt hatte am Inn ein Salzhandelsmonopol und wurde dadurch reich. Doch im 18 Jh. schwand die Bedeutung als sich die Handelswege verlagerten. Die Ursache lag u.a. in einem fehlenden Bahnanschluss. Bis heute ist die Stadt nur per Bus erreichbar.

Das Rathaus wurde in seinen mittelalterlichen Teilen ab 1457 errichtet. Es hat sich trotz vielfältiger späterer Umbauten und Erneuerungen seinen spätgotischen Charakter bewahrt. Es enthält den großen Rathaussaal mit einer bedeutenden historistischen Ausmalung, für dessen Besichtigung die Zeit leider zu knapp war. Auch das Stadtmuseum hatte nach der Stadtführung schon geschlossen.


Die Frauenkirche ist ein Bau der Frühgotik mit Resten von Netzgewölben und Bauplastik aus der Zeit um 1386. Der Innenraum der Kirche wurde erst 1750-53 barockisiert und mit zahlreichen Wand- und Gewölbebildern mit Bezug zur Kirchenpatronin ausgestattet.


Votivgaben  zeigen das es sich um eine Walfahrtskirche handelte.

Das nach der Wasserburger Patrizierfamilie Kern benannte Gebäude gegenüber dem Wasserburger Rathaus besteht aus 3 mittelalterlichen Häusern. Um 1735/40 erhielten diese eine gemeinsame spätbarocke Stuckfassade.


Die Fassaden wurden im Mittelalter nur vorgesetzt um die dahinterliegenden Dächer zu verdecken.

Sehenswert sind die mittelalterlichen Laubengänge.


Im Mittelter wurde die Stadt mal belagert. Die mit der Blide verschossenen Steinkugeln wurden zu einem Ofen verarbeitet.


Die Handwerker kennzeichneten ihre Läden mit ´Nasenschildern´ die heute noch erhalten sind.


Das zinnenbekrönte Brucktor erhielt sein heutiges Gesicht 1470/71. Der linke Bauteil war im Mittelalter das städtische Hospital.


Daneben gibt es noch das Rote Tor. Es dürfte in Zusammenhang mit deren Entstehung auf neuem Schwemmland etwa ab der Mitte des 14. Jahrhunderts errichtet worden sein.


Die Burganlage wurde 1526-1537 durch Herzog Wilhelm IV. erweitert. Heute ist im Herzoglichen Schloss und in weiteren Gebäuden der Anlage ein Seniorenheim untergebracht und kann daher nicht besichtigt werden. Aus der Zeit stammt auch der Getreidekasten, ein Kornspeicher für die Residenzstadt München.



Die Stadtpfarrkirche St. Jakob wurde ab 1410 neu gebaut. Die berühmte Kanzel der Gebrüder Zürn ist 1638 fertiggestellt worden.





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