ESOP
2024 - Zavelstein, Schuppman-Medial, Kepler-Museum, Mercedes-Museum und
Esslingen
Die nächste Etappe war Zavelstein.
Die
Burgruine steht mitten in der kleinsten Ortschaft die in Deutschland
Stadtrechte besaß.
Ein paar hübsche alte Häuser haben sich erhalten.
Eines
kann als historische Schmiede besichtigt werden.
Die Burg selber hat einen Aussichtsturm der jedoch nicht bestiegen
wurde.
Zum Abschluss des Montags ging es noch an der Universität
vorbei. Dort ist das letzte erhaltene Schuppmann-Medial zu besichtigen.
Mit 325mm Durchmesser und f/10 ist das Medial ein beachtliches
Gerät.
Vorn ist ein einfacher Achromat verbaut der rückseitig im
einem Reflektionskorrektor absolut farbrein korrigiert wird.
Als optische Konstruktion ist das nach dem 1. Weltkrieg entwickelte
Konzept jedem APO überlegen,
konnte sich aber im Zeitalter der großen Spiegelteleskope
nicht mehr durchsetzen.
Immerhin hat
Fauth in München mit einem Medial noch seine
berühmten Mondkarten erstellt. In den 20ern wurden nur 3
Schuppmann-Mediale gebaut. Das Stuttgarter
Exemplar hat sich als einziges erhalten.
Einen weiteren Ausflug gab
es am Dienstag. Diesmal ging es nach Weil-der-Stadt.
Der Ort ist eine alte Reichsstadt, was am Reichsadler am Rathaus leicht
zu erkennen ist. Der Ort blieb in der Reformation katholisch, darum
sind
im Wappen auch
die Schlüssel zum Himmelreich zu erkennen.
Mit nur 2000
Einwohnern war Weil-der-Stadt
eine eher kleine Reichsstadt, konnte sich aber 500 Jahre lang gegen
seine
mächtigeren Nachbarn behaupten.
Der berühmteste Sohn der
Stadt ist Johannes Kepler, dem auf dem Marktplatz
ein Denkmal gewidmet ist. Es zeigt neben Kepler auch Brahe und seinen
Lehrer
Maestlin.
Nicht zu sehen sind sein Freunde Schickard und Stifel.
Ersterer entwickelte für Kepler eine Rechenmaschine und
letzterer
entwickelte die Logarithmen mit deren Hilfe Kepler seine Rudolfinischen
Tafeln erstellte.
Im Kepler-Museum gab es eine Führung bei der die wesentlichen
Lebenspunkte Keplers angesprochen wurden.
Auch ein funktionsfähiger
Nachbau von Schickards Rechenmaschine war zu sehen.
Kepler gilt als einer der Vordenker des Metrischen Systems in dem die
Maße für Raum, Gewicht und Länge in einem
Zusammenhang stehen.
Die alte Maßeinhait ´Elle´ konnte man an
der Kirche nachmessen:
Zu den kuriosen Schaustücken gehört das
´Hitler-Fenster´ bei dem Jesus durch einen Teufel
mit Hitlerkopf verführt werden soll:
Ein neuer Altar enstand während der Covid-Pandemie:
Während der Stadtführung wurde der Kerker in einem
der Mauertürme besucht:
Das letzte
Ausflugsziel war das Mercedes-Benz-Museum in dem die ersten Autos der
Welt zu sehen sind.
Der Ursprung lag in einer Fabrik für Motoren.
Daimler versuchte alle Fahrzeuge zu Wasser, zu Land und in der Luft mit
seinen neuen Motoren auszurüsten. Das ist der Ursprung der 3
Zacken am Mercedesstern:
Zu
sehen ist das erste Motorboot - aus dem Besitz vom Reichskanzler
Bismarck.
...aber auch die erste Straßenbahn und der erste
Feuerwehrwagen....
....und der erste LKW:
Die Entwicklung der ersten Jahre war extrem dynamisch und es gab bis in
die 30er Jahre
eine Vielzahl von Neuerungen:
Die erste aerodynamissche Karosserie kostete 5000 Mark Aufpreis
Die ersten Nachkriegsmodelle fuhren zu meiner Kinderzeit
über die Straßen.
Einen breiten Raum haben die Rennwagen, die berühmten
Silberpfeile:
Auch die
ältesten Rennwagen der Firma
sind zu sehen.
Das letzte Ziel war die alte Reichsstadt
Esslingen.
Der Ort war viel größer als Weil-der Stadt und kann
sich fast mit mittelalterlichen Großstädten wie
Nürnberg oder Rothenburg messen.
Es gab eine
umfangreiche Stadtbefestigung mit mehr als einem Dutzend
Toren und 50 Türmen!
Ein berühmter Bewohner der Stadt war der Mathematiker, Astronom
und Kartograf Tobias Mayer.
Er zeichnete schon als Kind erstaunliche Bilder des abgerissenen
mittelalterlichen Spitals.
Das Rathaus hat eine von Schickard konstruierte
astronomische Uhr.
Sie ist die älteste Uhr in Deutschland die noch mit
ihrer
Original-Mechanik läuft.
In der vollen Stunde schlägt der Adler mit den
Flügeln.
Es gibt noch weitere Funktionen, doch Teile der Uhr
wurde grade renoviert und daher stand auch der Mond auf der falschen
Position.
Es ging vorbei an zahlreichen alten Häusern:
Die ältesten Fachwerkhäuser sind aus der Mitte es 13Jh.
In Esslingen gab es im Mittelalter Erdbeben. Deswegen gab es besonders
massive Trägerkonstruktionen im Stil des ´Schwäbischen
Manns´.
Zudem wurden die Geschosse baulich getrennt
Die Stadtkirche ist im Hauptschiff nie eingewölbt worden.
Einige der alten Säulen zeigen schöne
Figurenreliefs.
Der gotische
Chor wurde später angebaut. Dort haben sich mittelalterliche
Glasfenster erhalten.
Das gotische Sakramentshaus ist extrem schmal und hoch - deswegend ist
es hier liegend abgebildet:
Sehenswert ist auch das Chorgestühl, wenngleich es mit den
zeitgleichen Gestühlen in Ulm und Blaubeuren künstlerisch
nicht ganz mithalten kann: