Sölden
2024 I I
Am Abend des 4 Tages war das Wetter perfekt und es ging rauf auf 3000m
zum Sterne-Beobachten.
Bei der Ankunft verschwand grade der Komet
13p-Olbers
hinter den Bergen. Mit einem 100mm Miyauchi-Fernglas war er bei 37x auf
den letzten Drücker noch zu sehen.
In der klaren Bergluft war der Schweif beachtlich und reichte
über
das halbe Gesichtsfeld. Ein Foto gelang in dieser Nacht nicht mehr,
aber eine Zeichnung war noch möglich- Drei Tage
später gelang
es das Foto nachzuholen.
Im Gepäck war ein 8 Zoll-Reisedobson
und ein Seestar. Alle Objekte die visuell eingestellt wurden, wurden
auch mit dem Seestar fotografiert. Am interessantesten sind
natürlich die Objekte
die gewöhnlich im Horizontdunst verschwinden. Die Sammlung der
Kugelsternhaufen wurde
in den Bereich der südlichen Milchstraße erweitert.
Hier gibt es tatsächlich einige Messier-Objekte, die zuvor
noch
nicht eingestellt wurden. Dazu zählten M55 mit -31 Dec, M69
mit
-32 Dec und M30 mit -23 Dec.
Der 7,2mag helle M30 war schonmal Objekt in SuW9/24. Der
Kugelsternhaufen entspricht
gut der Beschreibung von Michael Fritz.
Mit 8 Zoll war er bei 200x gut aufgelöst. 4 Sternketten
wirkten
wie kleine Hörnchen. Wie die Zitzen eines Kuheuters hingen sie
an
der Breitseite eines Ovales. Der helle Kern war etwas
außer-mittig versetzt aber nicht so markant wie auf der
Zeichnung
in SuW9/21.
M55 ist ein bei 200x gut aufgelöster Kugelhaufen mit
gleichmäßig
verteilten Sternen ohne markantes Zentrum.
M69 wurde
noch knapp vor dem Verschwinden hinter einer Bergspitze
erwischt.
Mit 7 Bogenminuten Durchmesser ist der 7,7mag helle GC auch
fotografisch ein eher mittelmäßiges Objekt.
Bei 200x war er auflösbar und dabei ausgesprochen rund mit
mäßiger Aufhellung in Richtung Kern.
Nebenbei
wurden im Süden auch die Standard-Objekte M8, M20 und M17
abgegrast.
Mit UHC sind dies in den Alpen wahre Prachtobjekte.
Der
Trifidnebel
zeigte
einen leichten Farbkontrast und im helleren Bereich die typische
3-Teilung.
Die Perseiden waren 5 Tage vor dem Maximum schon sehr aktiv. Ganz
nebenbei wurde mehr
als ein Dutzend gesehen.
Zu den schwierigen Objekten des Abends gehörte NGC7094.
Der Planetarische Nebel wird mit 13,2mag angegeben.
Der Winkeldurchmesser liegt bei 1,6´.
Ohne Filter war bei 60x der Zentralstern sichtbar. Mit
UHC verschwand der ZS und an der passenden Stelle war ein blasser
runder Nebel zu erkennen. Die Sichtung
war grenzwertig aber sicher. Co-Beobachter Jens Briesemeister konnte
die Sichtung bestätigen.
Weitere Strukturen gab es nicht.
Sh2-188 ist
ein Planetarischer Nebel, der auch als Simeis22 gelistet
ist.
Fotos zeigen ihn als kleinen Nebelbogen im Sternbild Cassiopeia
zwischen M103 und NGC457.
An der passenden Stelle war mit dem 8 Zöller und UHC
grenzwertig
eine leichte diffuse Aufhellung zu sehen. Zeitweise erschien sie wie
ein Filterartefakt unweit von 3 etwas helleren Sternen. Der
Helligkeitsschwerpunkt lag jedoch
weiter westlich. Jens Briesemeister sah an der passenden Stelle eine
Bogenform
und konnte auch eine Helligkeitsverteilung beschreiben die sich nachher
mit einem Foto bestätigen ließ.
Zum Abschluss wurde noch M33 eingestellt. Spiralarme waren sichtbar
wurden aber in dieser Nacht nicht im Detail untersucht.
Hauptseite