Algerien 2024 III - Algier
Am Zweiten Tag war ein Stadtbummel in Algier geplant. Zunächst
ging es vorbei am palastartigen Gebäude der Post.
Es soll das schönste Postgebäude der Welt sein. Von Innen war
es leider nicht zu besichtigen.
Die zweite Station war eine maurische Festung am Hafengelände. Im
Inneren gibt es ein
historisches Museum, dass jedoch an dem Tag geschlossen war.
Immerhin gelang ein Blick durch eine offene Tür:
Wie sich herausstellte galt die Schließung auch für alle
anderen Museen. Der algerische Sonntag entspricht dem deutschen Montag.
Alle weiteren Museen die angesteuert wurden waren ebenfalls zu. Dazu
zählte
das Meeresmuseum im Hafen und das Musée Le Bardo das erst nach
einem ewig-langen Fußmarsch erreicht wurde.
Immerhin waren während des
Fußmarsches die französisch geprägten
Straßenzüge zu bewundern.
Vom Hafen führen Freitreppen und Straßen hinauf auf den
Boulevard Che Guevara. Der Boulevard ist eine mit ornamentalem
Geländer versehene, 2000 Meter lange Terrasse.
Die Terrasse ruht
hafenseitig auf einer doppelten Reihe von etwa 350 Bögen. Die
prachtvollen Häuser wurden ab 1860 im Kolonialstil erbaut. Man hat
das Gefühl in Paris zu stehen.
Auch die Straßenlaternen erinnern
an Paris - Sie sind in Afrika allerdings nicht für schlechtes
Wetter gebaut:
Insgesamt ist der Stadtkern stark von der Kolonialzeit geprägt.
Im Stadtkern steht das Denkmal eines Widerstandskämpfers aus der
Franzosenzeit. Man beachte die Inschrift. Im Arabischen werden auch die
Zahlen von rechts nach links gelesen.
Auch eine Kirche aus der Kolonialzeit hat sich erhalten.
Zu den wenigen geöffneten
Sehenswürdigkeiten gehört der Botanischen Garten von Hamma.
Dieser Garten, der während der französischen Kolonialzeit im
Jahr 1832 angelegt wurde, gilt als einer der schönsten der Welt.
Das Ambiente ist tropisch und diente in
den 50er-Jahren als Kulisse für die Tarzan-Filme. So manche
Perspektive meint man wiederzuerkennen.
Die große Moschee von Algier die im
November 2020 eingeweiht wurde, gilt als die drittgrößte
Moschee der Welt. Leider hatte ich nicht die passende Kleidung um sie
zu besichtigen.
Während es für die Frauen passende Kopftücher zum
Ausleihen gibt, fand sich für die kurzen Hosen bei den Herren
keine Lösung.
Bei der ´Basilika Unserer Lieben Frau von Afrika´ gab es
mit den kurzen Hosen keine Probleme.
Die Kirche steht auf einem Steilküstenabschnitt der Bucht von
Algier, 124 Meter über dem Meer. Hier schufen Franzosen zu Beginn
der Kolonialherrschaft 1846 eine Grotte für eine Schwarze Madonna,
die dem ersten Bischof von Algier geschenkt worden war. Die jetzige
Kirche wurde um 1872 gebaut.
Die Marienbasilika in Algier verbindet
byzantinische, arabische und abendländisch-romanische
Stilelemente. Die biblischen und geschichtlichen Malereien zeigen den
Geschmack des romantischen Historismus. Das Gebäude ist
ungewöhnlich für eine Kirche und wirkt aus heutiger Sicht
etwas kitschig.
Vor der Kirche steht ein Heiliger ohne Hände. Angeblich machte er
eine im Arabischen zweideutige Geste und wurde deswegen amputiert.
Die Altstadt hat eine eng bebaute Kasbah. Als wir dort ankamen war
jedoch schon Feierabend.
Geöffnet war eine Moschee aus der
Osmanenzeit im 15 Jh.
Ein Stilelement der zeitgleichen
europäischen Gotik war der Strebepfeiler. Interessanterweise
nutzten auch die Osmanen diese Technik um die schweren Gewölbe zu
stützen.
Die Moschee hat eine schöne alte Holztür. Auch ein kurzer
Blick ins Innere war möglich.
Zum Abendessen gab es algerische Spezialitäten. Für so ein
üppiges Mahl muss man pro Person etwa 6 Euro rechnen.
Algerien hat mit Selecto ein eigenes
Erfrischungsgetränk. Es hat
einen sehr eigenen, chemischen Geschmack.
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