Algerien
2024 IV - Laghouat
Am 3. Tag ging es nach Laghouat,
einer Wüstenstadt etwa 600km
südlich von Algier.
In Algier war der Verkehr noch sehr dicht und bei fast der
Hälfte
der Fahrzeuge waren kleine Unfallschäden zu sehen.
Peugot und Renault sind die häufigsten Automarken, aber auch
VW
ist gut vertreten.
Benzin ist sehr günstig und kostet pro Liter etwa 15 Cent.
Eine
Tankfülling mit 55 Litern kostete 8 Euro.
Die Fahrt ging über das fast 2000m hohe
Küstengebirge.
Während es in Algier mit 36 Grad
noch unerträglich heiß war sanken die Temperaturen
in den Bergen auf angenehme 27 Grad.
Hinter dem Gebirge beginnt die Wüste. Es wurde wieder
heiß und wir fuhren durch abwechslungsreiche Landschaften,
die
immer trockener wurden.
Kleinere Salzpfannen lagen am Wegesrand
Einmal haben wir angehalten um Kamele zu fotografieren:
Eine Fata Morgana am Horizont:
Der Horizont wurde Gelb und bald
fuhren wir in einen Sandsturm.
Interessanterweise ist die Wüste
nicht einheitlich flach. Auch dort gibt es Höhenzüge.
Etwa 300km südlich von Algier sanken die Temperaturen wieder
auf 28 Grad um dann bis zum Zielort Laghouat wieder anzusteigen.
In Laghouat gab es ein erstes Hallo mit
den
algerischen Sternfreunden.
Bei einer
kurzen Führung durch das Konferenzgebäude wurde u.a.
ein Film
gezeigt, der über die Aktivitäten der algerischen
Amateurastronomen berichtete.
Die Wissensvermittlung bei Kindern ist ein wichtiges Thema, aber es
gibt auch Beobachtungsexkursionen in die im Winter schneebedeckten
Berge.
Ein 14 Zoll Goto-Dobson im Hof getestet.
Er hatte an diesem Abend First-Light und funktionierte zum
Glück einwandfrei.
Es wurden 3 Gruppenfotos angefertigt die den möglichen Ausgang
der
für den folgenden Tag geplanten Beobachtung kommentierten.
Leider war das Wetter schlecht und das letzte Foto zutreffend :-(
An der Konferenz durfte ich leider nicht
teilnehmen, doch
ein Schaden war die ausgefallene Konferenzteilnahme nicht. Als
Kompensation erhielt ich eine
spannende Stadtführung durch die Stadt Laghouat. Die
Oasenstadt dürfte heute etwa eine Viertel-Million Einwohner
haben. In der französischen Kolonialkathedrale ist heute ein
kleinen Museum.
Interessant sind einige Reiseführer
aus der Kolonialzeit.
Anders als heute, war Laghouat vor 70 Jahren ein beliebtes
Touristenziel.
Die restlichen Ausstellungsstücke waren bunt gemischt und
hatten
Ähnlichkeit mit einem deutschen Heimatmuseum.
Durch die Stadt läuft ein kleiner
Höhenzug mit der
Festung Sidi El Hajj Issa.
Bemerkenswert ist von der Festung die Aussicht über den Ort, -
ansonsten ist nur wenig zu sehen.
Zur Festung gehört auch ein Schrein
in dem früher ein
heiliger Mann gelebt haben soll.
Im
Schrein roch es nach
Parfüm. Es wird dem Heiligen geopfert.
Dies entspricht
den Kerzen in der christlichen Welt und dem
Räucherstäbchen in Asien.
Unter dem Schrein sollen sich Hufspuren von einer Himmelfahrt des
Heiligen befinden.
Einigen strengen Muslimen ist der Heiligenkult suspekt. Er gilt als ein
Teil des Volksglaubens.
Der Ort ist zum Großteil auch
heute
noch aus luftgetrockneten
Lehm erbaut.
Bei den seltenen Regengüssen weicht der Lehm auf und daher ist
eine ständige Restaurierung notwendig.
Einige Kirchen sind aus der Kolonialzeit. Die Steinbauten sind
inzwischen stark verfallen.
Das Marktreiben zeigt die Nähe zu Schwarzafrika.
Auch Laghouat
hat einen
botanischen Garten, der aber viel kleiner ist als in Algier.
Einen Abstecher gab es in die Werkstatt eines Künstlers, der
mit
farbigen Sand arbeitet.
Der Sand wird mit Leim zu einer farbigen Paste vermischt und passend
auf die Leinwand aufgetragen. Dadurch entsteht ein farbiges
Flachrelief.
Zum Abendessen gab es lokale Spezialitäten.
Im Restaurant hängen an der Wand
Gebetsteppiche die sich jeder ausleihen kann.
Die Gebete werden mitten im Raum öffentlich verrichtet.
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